Was, um Gootes Willen, bereiten wir alles so vor?
Natürlich muss die Reiseroute irgendwie geplant werden. Was heißt das?
Wir haben uns einen Reiseführer gekauft: Lappland im Winter. Voller guter Tipps, denen wir auf dieser Reise auch gerne folgen wollen. Mal sehen, ob alles so gut ist, wie es klingt.
Wir legen schon jetzt fest, was wir sehen, wo wir gerne hin wollen und markieren diese Punkte in Google Maps. Dort legen wir eine Liste an, so dass wir schnell, ohne groß suchen zu müssen, auf die Websites unserer Ziele zugreifen können. Zusätzlich legen wir eine Linkliste im Browser an.
Dann „teilen wir die Strecke auf“, in fahrbare und zumutbare Streckenabschnitte. Hin und Zurück werden wir insgesamt wohl fast 8.000 km fahren. Also werden wir es nicht schaffen, an jeder Station zwei Tage oder mehr zu bleiben. Dann wären wir bis in den April unterwegs (kann ich mit Heike nicht ins Auge fassen). Die konkrete Streckenplanung endet in Lappland, in Abisko. Da das Wetter maßgebend ist und sich dieses noch (öfters) verändern kann, wird sich wahrscheinlich auf dem Weg dorthin noch etwas tun. Die Rückfahrt planen wir erst unterwegs.
Fahrzeug und Fahrzeugausrüstung sind erfolgskritisch für diese Reise.
Der Booster boostet, der Kühlschrank läuft, die Heizung funktioniert, der keramische Zusatzheizer auch, der Wechselrichter ist installiert, die Motorvorwärmanlage funktioniert auch. Inzwischen klappt auch wieder das untere Klappbett und falls uns der Rücken daran hindert das obere Bett zu erklettern, haben wir eine Alternative.
Für Schiebetür, Hecktür und die Frontscheiben nehmen wir für die Nacht die innenliegenden Isolierungen mit. Die Frontscheiben erhalten zusätzlich eine aussen liegende Isoabdeckung. Im Stand werden wir auch die Trittstufe in der Schiebetür zusätzlich mit einer preiswerten Fliesdecke des bekannten schwedischen Möbelhauses abdecken. Die Stufe ist eine erhebliche Kältebrücke, ebenso wie der Boden im Fußraum im Fahrerhaus. Der ist nicht besonders isoliert. Wir werden mit einer Fliesdecke nachts etwas Abhilfe schaffen. Eine weitere Decke kommt nachts im Bereich des Stirnbrettes in der „Nase“ zum Einsatz. Dort befindet sich eine störende Kältebrücke. Habe sie schon im Laufe des Jahres mit einer Schicht Armaflex zusätlich isoliert, bin mir aber nicht sicher, ob das reicht.
Für Heikes Rücken werden wir ein Schafsfell mitnehmen und ein weiteres, nicht so gutes, für den Fußboden. Die Korkplatten auf dem Boden sind schon eine starke Verbesserung und reduzieren die Fußkälte im Wohnbereich, aber es ist ohne Fell dennoch bei starker Kälte am Abend nicht kuschelig. Nach den Erfahrungen des letzten Winters hilft das Fell ungemein. Trotz alledem wird uns eine Heizfußmatte begleiten, die wir ggf. auch ohne Landstrom am Bordnetz betreiben können.
Die Winterausrüstung Strom ergänzen wir durch einen Makitaakku mit 6Ah, eine Makitahandlampe (für den Fall der Fälle) und den Akkukompressor (weil ich mich auf dessen Anzeige verlassen kann, im Gegensatz zu denen an den Tankstellen, soweit vorhanden bzw. im Winter in Betrieb).
Wenn es zu kalt wird, werden wir den Wassertank entleeren müssen. Um dennoch genug Wasser verfügbar zu haben (trinken, kochen, Toilettenspülung), nehmen wir zwei kleine 5-Liter-Kanister mit, die im Zweifelsfall zum Einsatz kommen (müssen). Auch das Grauwasser im Abwassertank kann dann einfrieren, daher bleibt der Grauwassertank dann geöffnet und unter den Ablauf wird ein Falteimer gestellt. Der des Nachts entstandene Eisklotz kann sehr bequem morgens in einer Campingplatztoilette entsorgt werden.
Wir nehmen sicherheitshalber Frostschutzkonzentrat für die Scheibenwaschanlage mit (ist immer dann leer, wenn man’s gar nicht gebrauchen kann) und anstelle grüner Seife genügend Toliettenchemie (da wir vorwiegend auf Campingplätzen wg. des verfügbaren Landstroms stehen werden und eine ordnungsgemäße Entsorgung gesichert ist).
Schneeketten und Starthilfeautomat (auch so ein „für-den-Fall-der-Fälle“-Teil) runden die Ausrüstung ab. Sie wiegt alles in allem recht viel. Es gibt aber auch einiges, das wir im Gegensatz zu anderen Reisen nicht mitnehmen werden, Tisch und Stühle, Sonnenschirm und -Ständer zum Beispiel. Aber auch der Wasserschlauch bleibt zu Hause. Die meisten Wasserentnahmestellen auf den Camping- und Stellplätzzen sind im Winter ohnehin nicht in Betrieb. Dafür nehmen wir einen Trichter mit. In Kombination mit dem 5-Liter-Kanistern können wir bei Bedarf den Frischwassertank wieder befüllen, wenn auch mühsam.
Die „persönliche Schutzausrüstung“ (= Bekleidung) ist auch nicht einfach und leicht.
Natürlich werden nur die dickste Kleidung (vorzugsweise Daune wg. des Gewichtes und Wolle wg. der Wärmeleistung) und lange, warme Unterwäsche mitgenommen. Jeder nimmt zwei Jacken mit und auch mindestens zwei Paar Winterschuhe. Nasse Jacken und Schuhe benötigen immer wenn man es nicht braucht eine Ewigkeit zum Trocknen. Die dicksten Handschuhe und Mützen und Schals sind selbstverständlich. Darüber hinaus nehmen wir noch Kopf- bzw. Gesichtsmasken mit.
Da erfahrungsgemäß die Füße kalt werden, wenn wir hinter dem Fotostativ herumstehen, und auch die Finger klamm, haben wir uns bergeweise Wärmepads gekauft. Vielleicht zu viel???? Wir werden sehen.
Als Fotoausrüstung wird nur ‚das Nötigste‘ mitgenommen. Fotoausrüstung wiegt bedauerlicherweiser einiges und nimmt Platz in Anspruch. Leider! Daher müssen wir uns auf das Wesentliche beschränken:
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- Nikon D7500 mit 16-80mm und 10-24mm
- Nikon D5600 mit 16-85mm
- KEINE Teleobjektive -seufz-
- ein kleines Reisestativ und Einbeinstative
- eine Filterauswahl
- Fotorucksack
- Sicherungsspeicherplatte
- Computer incl. Ladegerät
- mindestens eine powerbank mit Stromversorgungsadapter für die Kameras
- kleine Taschenlampen