Vom 04. bis zum 08. Oktober – Familie und London pur.
„Wie immer“ stehen wir auf dem Campingplatz in Abbey Wood. Diesmal weiter oben unter großen Bäumen. Leider beeinträchtigt das den Internetempfang sowohl des Club-eigenen WiFi’s, als auch der Mobilfunkverbindung. Schei…. England. Aber was soll’s, kriegen wir schon hin. Ist ja nicht lebenswichtig.
Morgens lassen wir das Bett unten, klappen es für die nicht folgende Fahrt also nicht zusammen und hoch. Das macht zwar den Morgen etwas unangenehmer (die Stehhöhe ist eingeschränkt), den Abend aber dafür umso bequemer.
Nach dem Frühstück geht’s entweder irgendwohin oder zu „unseren Londonern“, in jedem Fall jedoch mit der Elizabeth Line, Gott hab‘ die Namengeberin selig. Gut das es diese, für uns schnelle Verbindung gibt.
Obwohl die einzelne Fahrt, je nach Tageszeit und Wochentag, nur 1,90 bis 2,80 GBP mit der Oyster Card kostet und es damit vergleichsweise preiswerter ist als daheim, kommt was zusammen. In Summe verfahren wir einen ansehnlichen Betrag, allein schon deshalb, weil zusätzliche Busfahrten immer extra kosten, unabhängig wie weit die Strecke ist, die man mit dem Bus fährt.
Den ersten Schönwettertag nutzen wir für einen Ausflug zum St. Katharine Dock. Der seetüchtige Nachbau einer spanischen Galeone hat dort angelegt und kann besichtigt werden.
Im Vergleich zu den heute auf der Themse schwimmenden Schiffen und Booten ist das Ding eher spaßig klein. Es fällt schwer sich dieses . . . . Schwimmdings (Schiff, Boot?) als beherrschenden Schiffstyp der damaligen spanischen Seemacht auf allen Weltmeeren vorzustellen. Der Seetüchtigkeit sind offensichtlich viele historische Details geopfert worden. Die Besichtigung hat sich nicht gelohnt. Von außen hätte gereicht.
Der Ausflug zur Galeone beschert uns allerdings einen Spaziergang am Südufer der Themse (auf dem Weg zur Galeone) und über die Tower Brigde. Ich kann mich nicht erinnern schon mal in ganzer Länge über die Brücke gegangen zu sein. Heike meint allerdings, wir hätten das vor Jahr und Tag mit unseren Kindern schon mal gemacht, als wir die Brücke auch innen besichtigt haben. Nun, sie wird’s wissen. In der Familie heißt sie ja nicht zu Unrecht „The Brain“, ihres Erinnerungsvermögens wegen.
Am Samstag gibt es keinen Ausflug. Wir gehen morgens zusammen zum e5, dem Kooperative-Cafè im Bartlett Park ganz in der Nähe. Danach werden gemeinsam mit dem Sohn der Schreibtisch und der Küchentisch auseinandergenommen und bekommen die zu Hause in Waltrop vorbereiteten Tischplatten. Der Schreibtisch dauert zwar so seine Zeit, es funktioniert allerdings alles wie es soll. Der Küchentisch lässt sich nicht so montieren, wie ich es gedacht habe. Nächstes Jahr werde ich ein paar Schrauben austauschen müssen. Toi, toi, toi, dass bis dahin alles hält, wie es soll.
Super ist das Essen im Adriana, einem Restaurant im oder besser am Mile End Park mit afghanischer Küche. Auf Kosten der Mutter, Schwiegermutter, Oma und Ahne speisen wir gar lecker. Der Besuch hat sich gelohnt und kann wiederholt werden. Nur scharf war das eigentlich scharfe Essen, das ich bestellt hatte leider nicht. Sehr lecker aber alle Mal.
Einen Besuch bei Fortune & Mason verbinden wir mit einem Spaziergang durch Westminster City.
Schöne Fotos kommen allerdings nicht so wirklich dabei heraus, es ist einfach voll. Picadilly Circus, Westminster Palace, überall Touristen ohne Ende. Wir sind einfach zu spät an diesen Orten angekommen.
Ein Besuch der Londoner Bimber Distillery fällt aber aus. Ich hatte mich (selbstlos und großzügig) bereit erklärt für unseren Whiskypapst für eines seiner Tastings eine Flasche direkt von der Distillery zu holen. Zwei Tage zuvor ist sie allerdings in den Onlinehandel in Deutschland gekommen, für unter 80,– €, anstatt für 80 GBP! Das Mitbringsel lohnt sich daher wirtschaftlich nicht für den Whiskypapst. Er wird in Germany online bestellen. Weniger romantisch, aber effizienter. Da auch für mich in der Destille keine interessanten Flaschen zu erwerben sind, fällt der Besuch dort halt aus. Im nächsten Jahr kann ich ja wieder . . . . .
Die Enkeltochter holen wir täglich aus der Kita ab. Sie freut sich sichtlich, dass wir kommen. Das ist sehr angenehm. An einem Tag bestätigt eine der Erzieherinnen auch, dass sie vor unserem Besuch in der Kita aufgeregt über unseren bevorstehenden Besuch berichtet und sich darauf gefreut hat. In diesem Jahr ist das auch durch das Verhalten der Kleinen selber glaubwürdiger als in den vergangenen Jahren. Es wird immer besser mit der Kurzen was zu machen. Fensterfolienformen ausschneiden kann sie zwar noch nicht, aber sie mit Inbrunst an den Spiegel heften schon. Immerhin weicht sie mir beim Ausschneiden nicht von der Seite und sucht die Farben aus.
Am 08. ist der Abend für einen Besuch im „Star oft the East“ reserviert. Ich besuche für mein Leben gerne Pubs. Wir haben einen Tisch reserviert und treffen uns um 6pm dort mit Schwiegertochter, -sohn und Enkelin zum Dinner. Ein durchweg sehr angenehmer Abend, auch mit der Enkelin. Sie ist total verträglich und zickt nicht rum, was leider schon mal passiert. Der Abend ist ein passender Abschluss für die erste London Woche im Zuge dieses Englandaufenthaltes.