Yining ist der chinesische Name der Stadt. Sie heißt auch Gulia oder Ili. Beides sind allerdings keine chinesischen Namen.
Heute ist’s mal wieder früher. 06:45 Uhr klingelt der Wecker, Start nach dem Frühstück um 08:45 Uhr. Zuerst einmal gehen alle in die Tempelanlage, die das Exploration Team gestern entdeckt hat.
Dort trifft die Reisegruppe, ich nicht, auf einen Mönch und kann sich eine Zeitlang mit ihm „unterhalten“. Leider habe ich mein Polo-Shirt im Kleiderschrank vergessen, dort sollte es etwas auslüften. Aus den Augen aus dem Sinn. Mist. Also im Schweinsgalopp zurück, Beeilung, Beeilung. Es ist noch da, zusammenrollen und schnell zurück. Wo sind die anderen? Ich sehe den Bus und entscheide mich dort auf die Rasselbande zu warten. Vom Bus aus versuche ich den Guide und den Reiseleiter per Telefon zu erreichen, um ihnen mitzuteilen, dass ich schon am Bus warte, aber es geht nicht. Keine Verbindung zu beiden! Warum auch immer. Das fand ich dann doch alarmierend. Was tun in einem echten Notfall?
Durch die Polo-Shirt-Aktion kann ich mir auch keine neuen Räucherstäbchen im Tempel kaufen, die von gestern sind schon zerbrochen, bevor sie sicher im Koffer gelandet sind. Nun, muss auch so reichen.*
Der Tag heute ist die Katastrophe. Nicht, weil es morgens nur 08 Grad Celsius kühl ist, sondern wegen der langen Busfahrt. Und dann regnet es unterwegs auch noch. Nicht irgendwann, sondern just als wir eigentlich am Sayram See eine Pause hätten einlegen können um uns die Beine zu vertreten.

Unterwegs fahren wir an einer Photovoltaikanlage vorbei, mehrere Minuten. Geschätzte ausdehnung, ca. 15 km.
Während der Busfahrt schlafe ich verhältnismäßig viel, obwohl ich heute Nacht gut geschlafen habe. Na, schaden kann’s sicher nicht. Wir fahren über 6 Stunden, bis wir endlich in Yining sind.
Irgendwo machen wir mal an einem Pendant einer Autobahnraststätte Pause. Unser Guide spendiert uns eine Honigmelone. Das ist eine echt gute Idee. Die Melonen schmecken hier in der Tat wesentlich fruchtiger und die Honigmelone auch wesentlich süßer als bei uns zu Hause.


Eine Stunde vor unserem Tagesziel in Yining machen wir eine Pause (Gott sei Dank) in Huiyuan. Eine rechtwinkelig aufgebaute alte Festungsanlage der Chinesen, von der heute nicht mehr viel zu sehen ist. Zum einen sind alle Soldatenunterkünfte und militärischen Einrichtungen verschwunden oder bis zur Unkenntlichkeit umgestaltet und somit zur bewohnten Stadt geworden, die ganz normal aussieht, zum anderen sind nur der zentrale Alarmturm und der Palast des Generals erhalten bzw. renoviert worden.
Aber auch diese Orte zu besichtigen wird durch den Regen nicht gerade schön. Niemand von uns ist im Übrigen zufrieden mit der Darstellung der Historie. Wir haben den Eindruck von viel Hurra und wenig Fakten.
Unser Hotel in Kuitun liegt mitten in der Stadt. Frische Luft geht anders. Zum Essen gehen wir 200 m die Straße runter in ein Lokal, dass der Guide, erfahre ich auf Nachfrage, für uns ausgewählt hat. Für mich ist das Abendessen um 20:00 Uhr zu spät, für meine Mitreisenden wohl nicht.
Witzige Sache am Rande. Im Bad des Hotels ist ein Kondom bereitgelegt. Das hatten wir in den anderen Hotels und Gästeunterkünften auf dieser Reise bislang nicht.
* Im Nachgang ist das gar nicht so schlecht. Die drei Räucherstäbchen sind in so viele Teile zerbrochen, dass wir zu Hause auf der Veranda bis zum 08. Oktober täglich ein kleines Rauchopfer darbringen können. Wenn’s denn hilft.
Übernachtung im Longxin Hotel A Yining
Nr. 19, 5. Gasse, Stalin-Straße, Yining