
Nordwales adé!
Welcher Wettergott es auch immer ist, er macht es uns heute leicht Wales den Rücken zu kehren. Es regnet und regnet und regnet.
Auf der Fahrt durch eine hervorragende Landschaft, Heike und ich beteuern uns gegenseitig, dass wir noch einmal wieder kommen wollen, schöpfen wir wettertechnisch kurzfristig Hoffnung. Diese zerfließt aber schon am Ende unserer Pause.
Wir wollen eigentlich zur Ironbridge, eine im Zuge der Industrialisierung entstandene, für die damalige Zeit beachtliche Konstruktion über den Severn. Aber als wir am National Trust Anwesen Attingham vorbeifahren und die Sonne gerade scheint (tatsächlich!!!), entscheiden wir uns für eine Pause auf diesem Anwesen in house and garden.
Es ist inzwischen richtig kalt. Teilweise waren es jetzt auf der Fahrt nur 7 Grad. In Attingham sind es großzügige 9 Grad. Mir fehlen meine Handschuhe, die ich im Auto habe liegen lassen. Offensichtlich versuchen alle Reisenden der weiten Umgebung den Tag angemessen zu nutzen und sich nach Attingham gekommen. Der Parkplatz ist über die Hälfte gefüllt, bestimmt 200 Fahrzeuge. Das Haus ist allerdings nicht so voll, wie befürchtet, die meisten laufen wohl draussen in der großzügigen Landschaft herum. Wir erkunden das Basement, den Bereich des Hauspersonals. Hier ist es ansprechend aufbereitet, wenn auch nicht immer historisch korrekt.
An Birmingham vorbei ist es wie mit Antwerpen, hier ist immer Stau, fragt sich nur wieviel. Die weniger staubelastete Mautstrecke wollten wir nicht wählen und schleichen daher eine gefühlte kleine Ewigkeit hinter anderen Fahrzeugen her (tatsächlich waren es wohl nur ca. 10 Minuten).
Der Campingplatz in Warwick ist eine kleine Überraschung. Ich hatte angenommen, dass der Name Warwick Racecourt auf einen Campingplatz neben dem Pferderennstadion hinweist, aber weit gefehlt! Wir stehen mitten in den Rennovalen. Wäre jetzt ein Rennen, würden die Pferde einmal um uns herumgaloppieren. Ich muss noch mal nachsehen, während der Renntage ist die Nutzung des Platzes irgendwie sehr eingeschränkt bis unterbunden.
Wir kommen früh genug auf dem Campingplatz an und laufen noch in die Stadt, die ganz in der Nähe liegt. Sie soll zahlreiche Bauten im viktorianischen Stil beherbergen, da das mittelalterliche Zentrum irgendwann kurz vor der Ära von Queen Viktoria abgebrannt ist. Leider kommen wir in die Kirche nicht rein. Sie ist geschlossen. Wohl wegen der Warwick Mop Fair, die an diesem Wochenende stattfinden wird (Familienkirmes) und deren Aufbauarbeiten voll im Gange sind.
Nach einem Einkauf in einem Sainsbury’s wird es auch schon langsam dunkel und kalt ist es sowieso. Zeit für Abendessen und Bett.
