Sonnenaufgang auf dem Campingplatz in Storuman. So gut wie keine Wolken! Richtig Sonne! Aber ‚warm‘ ist es nicht wirklich, minus drei Grad sind allerdings ertäglich.
Immer wenn wir einen Fahrtag haben, stehen wir früh auf, um 06:00 Uhr. Bis wir alles gerichtet haben (duschen, Kaffee kochen, gemütlich frühstücken und abwaschen, Auto reisefertig machen) dauert das so seine Zeit. In der Regel ca. drei Stunden im Winter. Das Auto nimmt wesentlich mehr Zeit in Anspruch als im Sommer. Auf alle Fälle bekommen wir dadurch den Sonnenaufgang nach 07:00 mit. Ein guter Start in den Tag.
Nach Arvidsjaur sind es nur ca. 2 Stunden Fahrtzeit.
Tina, die Campingplatzbetreiberin aus Storuman, hat uns erzählt, dass es auf der Strecke besonders viele Rener geben soll, und auch Elche! Sie mahnte uns dringlich zur Vorsicht. Einer ihrer Freunde hat auf der Strecke einen Elch auf dem Gewissen und dieser Elch nun das Auto des Freundes. Nur ihm selbst ist nichts passiert. Aber wir . . . . wir sehen nichts. Keine Rener, keine Elche. Nur Erlkönige. Eigentlich nur von Audi und BMW. Andere Marken identifizieren wir nicht.
In Arvidsjaur suchen wir erst einmal den Campingplazt und checken dann im Hotel Laponia für den Campingplatz ein. Spannendes Konzept, so hat man für jeden etwas anzubieten. Das Auto lassen wir am Hotel und laufen in den Ort. Wir wollen den Lapstaden sehen
Das alte Kirchendorf ist tief verschneit und natürlich im Winter geschlossen. Keine Hütte ist geöffnet. Spannend sieht es dennnoch aus. Früher war der Weg zum Gottesdienst weit und die Menschen haben im Lapstaden in ihren eigenen Hütten übernachtet. Ähnlich dem Kirchendorf in Luleå. War es den Menschen früher ein Bedürfnis, trotz so viel Aufwand, den Gottesdienst zu besuchen? Sozusagen als soziales Event? Oder war der gesellschaftliche Druck zur Teilnahme am Gottesdienst so hoch, dass sie keine Mühe gescheut haben? Wahrscheinlich eine Mischung daraus. Immerhin waren es Sami.
Die Kirche des Ortes ist groß, aber . . . natürlich verschlossen. Schade.
Auf dem Weg zurück zum Auto kehren wir ein, in den Bistro ‚Hans på hörnet‘. Er fällt uns auf, weil viele Leute dort hin strömen. Wir strömen mit. Es ist noch Mittagszeit. Im Lokal speisen viele Einheimische, darunter Handwerker, zu Mittag, die Zweite Schicht sucht sich schon Kaffee und Kuchen aus. Es ist nicht sonderlich gemütlich oder spektakulär. Ein skandinavischer Bistro halt. Pragmatisch, sauber, praktisch, freundlich eingerichtet und nicht wirklich teuer. Für 11,– € trinken wir Tee und Wasser, essen zwei gut belegte Brötchen.
Ich tanke noch, bevor wir zum Campingplatz fahren und erlebe ein kleineres Fiasko. Ich zahle nicht, wie es hier in Schweden oft ausschließlich möglich ist, am Tankautomat an der Zapfsäule per Karte, sondern gehe mit meiner Karte zur Kasse in den Shop, wie bei uns daheim. Mache ich nicht wieder, glaube ich.
Der nette junge Man oder das System haben drei Anläufe gebraucht, bis meine Karte um den richtigen Betrag erleichtert war. Ich musste mich ausweisen (warum auch immer). Mit dem Führerschein oder dem Personalausweis bitte. Ich habe den Führerschein gewählt. Upps, können sie mir sagen was auf dem Führerschein die persönliche ID ist? Gibt es in Deutschland nicht. Dann den Personalausweis. Was ist hierauf die persönliche ID? Gibt es in Deutschland nicht. Rücksprache mit dem Kollegen. Na dann tut’s die Personalausweisnummer auch. Bis das hintereinader war, hatte ich drei Quittungen über zwei abgebrochene und einen geglückten Kassiervorgang. Grrrr.
Der Campingplatz ist recht gut besucht. Aber so wie es aussieht hat der überwiegende Teil etwas mit Motorsport zu tun. Zum Teil haben sie ihre eigenen Skooter / Schneemobile dabei. Man hörte auch überall in Arvidsjaur das Motorengeräusch von Skootern. Auf und um den Campingplatz machen wir noch einen Spaziergang und schauen uns irgendwelche Buggys an, mit denen man auf dem vereisten See im Kreis herumrasen kann. Als wir kommen ist allerdings Feierabend. und wir können dieses sicherlich exquisite Vergnügen nicht geniessen. Nun ja.
Irgendwie sind wir müde und platt und verschwinden ausgesprochen früh im Bett.