
Was Google und Co. so alles ersetzen kann. Ich frage zwar die nette Betreiberin des kleinen Campingplatzes, alles nur Grasstellflächen, nach einem Lebensmittelladen in St. Davids, habe jedoch genau den Laden, den sie empfiehlt, schon vorher per Smartphone gefunden. Die ursprünglich zur Erleichterung der Kommunikation erfundenen Mobiltelefone kann man insoweit auch kommunikationsreduzierend benutzen.
Beim Lebensmittelmarkt handelt es sich um einen ländlichen Supermarkt, der auch lokale Produkte hat. Wir erstehen lokal produzierten Briekäse zu einem ziemlich hohen Preis (der Käse ist aber außergewöhnlich lecker, stellen wir später fest). Beim Butcher kaufen wir eine Handvoll Würstchen zum Braten. Spannend ist, dass der Butcher hier eher Schlachter ist. Die Vielfalt der verschiedensten Brotbelage, Salamis, Aufschnitt, Streichwurst, die wir von einem Metzger gewohnt sind, gibt’s hier nicht.
Wir hätten das Auto auch stehen lassen und zu Fuß zum Einkauf laufen können. Wäre dann eine Vormittag ausfüllende Angelegenheit geworden. Wir möchten aber ins Umland und sind daher gleich gefahren. Parken in St. Davids ist ein Problem. Wir sind recht früh unterwegs und finden am Supermarkt einen Stellplatz, beim Schlachter schon nicht mehr und müssen auf den kostenpflichtigen vor den Toren der Stadt ausweichen.
Zweite Station des Tages sind die Solva Lime Kilns. Es gibt einen Carpark im Solva Harbour. Wir erwischen soeben noch eine für uns geeignete Stellfläche. Es ist Ostern, das Wetter ist gut. Offensichtlich sind viele Menschen aus nah und fern unterwegs und genießen die walisische Küste. Dieser Abschnitt der Küste gehört auch dem National Trust, allerdings gehört der Carpark nicht dazu, also Parkgebühr bezahlen.
Wir laufen an der Bucht entlang auf das Hochland und haben von dort guten Ausblick. In der Bucht ist es recht ruhig, windarm. Auf dem Hochland bläst es ganz schön. Dennoch ein rundherum schöner Spaziergang.
Porth Clais wird die dritte Station des Tages. Ein alter Hafen in einer Bucht, die mit Lime Kilns gesäumt ist, Brennöfen zur Herstellung von Kalk, der per Schiff angelandet und teilweise weitertransportiert wurde. Dafür, dass der Betrieb ‚erst‘ vor 120 Jahren eingestellt wurde, sehen sie sehr zerfallen aus. Vermutlich sind ihre Steine als Baumaterial für Häuser verwendet worden. Auch Porth Clais ist National Trust Eigentum. Am wirklich kleinen Parkplatz steht ein Foodtruck, bei dem wir uns nach dem Spaziergang mit Kakao und selbstgebackenem Kuchen stärken. Die Scones und Kuchen im UK sind wirklich empfehlenswert. Hier müssen wir mal keine Parkgebühr bezahlen.
Mir reicht die Bewegung des Tages nicht aus und am Campingplatz angekommen mache ich mich noch einmal auf den Weg zum Strand Whitesands. Der Strand ist sehr gut besucht, der Parkplatz voll. Ostern halt. Ich laufe gar nicht erst runter auf den Sand, sondern gleich in Richtung St. Davids Head. Ein Weg auf dem Hochland an der Steilküste entlang. Aber auch hier sind viele Spaziergänger unterwegs. Dennoch ist es schön den Küstenwanderweg zu laufen. Ich mache aber keinen Rundweg draus, hätte durch die Felder zurücklaufen müssen, sondern laufe halt den gleichen Weg wieder retour.
Tja, morgen brechen wir dann zur letzten Station in Südwales auf. Damit ist diese Reise nur eine kurze Stippvisite in Wales.