Vom einen viel, vom anderen (zu) wenig!
Aber man kann ja noch einmal wieder kommen. Wir waren lange im Museum und haben uns die Vasa angeschaut. Für was anderes blieb fast keine Zeit.
Nach gut 4 Stunden Vasa haben wir im Museumsrestaurant gegessen. Tagesgericht (Schnitzel) und ein vegetarisches Omelett für 375 SEK mit Wasser. Nicht so preiswert wie vorgestern in Karlskrona, dafür war es aber auch das Vasa-Museum. Sehr gutes Essen, gar nicht Museumskantine oder -bistro.
Die Vasa selbst hat uns sehr beeindruckt. Nach heutigen Maßstäben kein großes Schiff, aber majestätisch allemal. Sie sollte, als sie gebaut wurde, beeindrucken. Das tut sie! Immer noch! Nicht nur uns, auch sehr viele andere Besucher, Schweden (viele) und ausl. Touristen (weniger). Es war echt voll. Nun ja, wir haben Wochenende!
Beeindruckender waren aber die Beschreibungen der Lebens- und Arbeitsbedingungen und den sozialen Unterschieden zum Zeitpunkt des Baus und des Untergangs der Vasa (1628). Himmel, geht es uns heute gut, medizinisch, politisch und alles und überhaupt. Von wegen „gute alte Zeit“, möchte mal wissen wann die war. Im 17. Jahrhundert auf keinen Fall.
Ziel dieses Reiseabschnitts war ja das Vasa Museum. Dafür nehmen wir so einiges in Kauf. Zu vorderst den sch . . . Verkehr in Stockholm, den wir schon gestern ‚genossen‘ haben – auf dem Weg zum Stellplatz. Ja und dann den Stellplatz Tantolunden.
Stellplatz oder besser Abstellplatz? Aber fast mittig in der Stadt. Und das weiß der Betreiber wohl auch. Der Preis für eine Nacht i.H. von 320 SEK ist nicht von schlechten Eltern. Nur drei Toiletten und nur zwei Duschen, alles in einer Art Baracke untergebracht. Allerdings sind alle Campingalternativen, zumindest im Winter, weit vor den Toren Stockholms und für eine Stippvisite, wie wir sie durchführen, nicht wirklich geeignet. Auf der Website des Betreibers ist wohl sicherheitshalber kein Foto von Tantolunden abgebildet. Für den Platz sprechen, dass Dusche und Strom inklusive sind. Der Sanitärbereich ist sauber und wird gepflegt. Duschen kann man, solange man gerne möchte (keine ansonsten übliche Zeitbeschränkung). Der echte Vorteil ist die Lage zur Stadtmitte, den touristischen Zielen und zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten incl. Restaurants.
Wir haben auch das Risiko in Kauf genommen (allerdings unwissentlich) ein fettes Bußgeld zu kassieren. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!! Hier in Stockholm gibt es nicht nur die Citymaut,
siehe Blogeintrag von gestern, sondern auch mindestens eine Straße, in der Fahrzeuge mit Spikesreifen verboten sind (vermutlich aus Lärmschutzgründen). Aber das Navi hat uns justemente über diese Straße geleitet. Da war’s dann schon zu spät. War das Aufblitzen jetzt der Fotoblitz oder die Sonnenreflektion in einem Fenster? . . . Wir werden es vermutlich erst zu Hause erfahren.
Zum Museum sind wir mit der T-Bahn (Tunnelbana) gefahren. Den Rückweg bewältigen wir zum Teil zu Fuß – mit Abstecher durch die Gamla Stan (Altstadt) – und den Rest wieder mit der T-Bahn. Nicht nur London hat eine tolle Untergrundbahn. Die Ausrede, es handele sich bei London ja um eine um sovieles größere Stadt als Dortmund, kann nicht gelten. Stockholm hat ca. 950T Einwohner.
Wir sind im letzten Tageslicht unterwegs und sehen nicht viel. Aber es reicht, um zu entscheiden: wir wollen hier noch einmal hin, im Sommer.
Auf dem Heimweg gehen wir am Zinkensstadion vorbei. Ein Eishockeyspiel ist im vollem Gange, die Menge johlt, angeschickerte Fans, Hunde in den Vereinsfarben und Hausfrauen in Verkleidung mischen sich mit begeisterten Kindern und Fans jeder Sorte. Ein schöner Tagesabschluss.