Schrägaufzug, Strassenbahn, Aufzug und Fado

Miradouro de São Pedro de Alcântara

Heute müssen wir nicht so früh unterwegs sein. Stadtrundgang auf eigene Faust. 08:45 treffen wir uns zum Frühstück. Nachteil: es ist schon recht warm als wir starten und es wird immer heißer.

Erst einmal mit der U-Bahn in die Stadt. Irgendwo in einer Station fällt dieses Fliesenwerk auf.

Elevador da Glória

Mit dem Elevador da Glória -Schrägaufzug- fahren wir hoch zum Miradouro de São Pedro de Alcântara, einem Platz mit toller Aussicht über die Stadt. Gott sei Dank ist die Fahrt mit dem Schrägaufzug inclusive. Sie kostet einzeln schon 4,10 € (im Vergleich zum Preis der Tageskarte von 6,90 € ist das nicht billig).

Irgendwo auf der kurzen Strecke – Gegenverkehr und Grafiti
Glória – S. Pedro Alcântara

Auf dem Platz halten sich, vermutlich der tollen Aussicht wegen, reichlich Touristen auf und einige Tuktuk stehen herum, warten auf Gäste.

Die Angebote für eine Tuktuk Fahrt variieren offensichtlich. Ich habe einen pro-Stunde Preis von 65,– € im Reiseführer gelesen, einer der Doko Jungs hat einen Preisaushang mit 130,– € gesehen. Für uns zu teuer und zu umweltschädlich, obwohl ein großer Teil dieser Fahrzeuge inzwischen mit Strom fährt. Wir fahren ÖPNV.

Linie 24E bis Endstelle Campaloide

Mit uns steigen kaum Menschen ein. Die angesagte Touristenlinie soll die 28 sein, aber die 24 . . . . Dennnoch sind wir hoch zufrieden und lassen uns bis zur Endstelle kutschieren, mit dem festen Plan wieder zurück zu fahren, wieder bis zur nächsten Endstelle.

Straßenbbahn von innen – sehr gemütlich und nicht nur für Touristen.

In Campaloide machen wir eine Pause, trinken Espresso und Wasser und sind erstaunt, wie tief die Flieger auf dem, Weg zum Flughafen über die Häuser streichen.

verkehrsgünstige Anbindung??

Dann geht es zurück, d.h. zur Endstelle Pç. Luis Camões (B. Alto). Dies ist auch die Endstelle oder der Startpunkt für die Linien 12E und 28E. Die Straßen auf dem Weg sind nicht immer . . . breit. Die Bahn muss oft klingeln, um Autos oder all zu forsche Fußgänger zu warnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

An der Endstelle Laza Luis Camoes springt der Bahn der Stromabnehmer aus der Rille. Kein Problem, kann per Hand wieder eingesetzt werden. Auch die Weichen werden hier per Hand bedient. Fahrpersonal steigt aus, schaltet um, steigt ein und fährt weiter. Alles in Ruhe.

An der Endstelle der 24E wechseln wir nur die Bahn. Unmengen Gäste warten auf eine Mitfahrgelegenheit in der 28E, der angesagtesten Tram in Lissabon für Touristen. Es passen immer nur 20 Personen sitzend in eine Tram, 38 können stehen. Stehen?!?! Na ja, wir wollen nicht. Also nehmen wir die 12E. Bekommen ohne Wartezeit einen Sitzplatz und fahren wieder bis zur Endstelle,  Martim Moniz.

 

Von dort laufen wir durch die Stadt . . . .

. . . bis zum nächsten Schrägaufzug Lavra an der Lg. Anunciada, Linie 52E.

Linie 52E

Irgendwie war das eine Fehlplanung, oben gibt es ausser den Haltestelleneingang nichts sehenswertes und zum Castello ist es auch zu weit. Also wollen wir wieder runter fahren, müssen allerdings warten, bis der Fahrer seine Pause absolviert hat. Während die anderen warten laufe ich die parallele Straße zu fuß runter. Straße ist zu viel gesagt, es ist eine Stufenanlage. Die dort vorhandenen Wohnungen mögen eine gute Aussicht über die Stadt haben, aber für Menschen, die auf Rollstuhl und Rollator angewiesen sind, ist die Adresse eine Katastrophe.

Unten nehme ich die Jungs „in Empfang“ . . .

Endstelle der 52E Lavra – Lg. Anunciada

. . . und wir entern die Aussengrastronomie in Sichtweite des Aufzuges. Sitzen im kühlen Schatten und bekommen gelegentlich einen unangenehmen Kloakengeruch während unseres Menüs in die Nase. Das führt dann auch dazu, dass wir recht früh aufbrechen und den Weg zum Elevator Sante Justa einschlagen, mit Umweg über den Ginjinha Ausschank, eine alte ausgebrannte Kirche . . .

Church of Saint Dominic – ein Feuer im Jahr 1959 hat die Kirche in den heutigen Zustand versetzt, sie ist teilweise wieder aufgebaut und hat dadurch einen morbiden Charme.

. . . dem Praça Dom Pedro IV . . .

 

. . . und irgendwelchen Straßen . . .

. . . zum Aufzug Santa Justa, mit einer super Aussicht von der oberen Zuwegung. Für die Auffahrt mussten wir auch nicht lange warten. Sie hat sich aber nicht gelohnt. Die Fahrt selber ist wie eine Aufzugfahrt im Karstadt Kaufhaus irgendwo in der Republik. Nur die Aussicht von oben ist toll. Leider ist die Aussichtsplattform ganz oben allerdings geschlossen.

 

Wir laufen gemächlich von dort wieder runter durch enge Gassen und pitoreske Hausensembles.

 

Im Hotel machen wir uns wieder frisch und kleiden uns für den Fado Abend (mit langer Hose, anstelle der offensichtlich beliebten kurzen ‚City-mänlich-häßlich-schienbeinfrei-Hose‘).

Wir finden mit Mühe das Fado Lokal Associação do Fado Casto. Wir laufen dran vorbei, weil es so unscheinbar aussieht. Der Abend ist allerdings die Offenbahrung. Zwei Sängerinnen und drei Gittarenspieler (12seitige Fadogittare, Melodygittare und Baß) verschaffen bei schummeriger Atmosphäre einen unvergeßlichen Abend.

Erstaunlicher Weise sind einige Tische leer, ca. 50% der Gäste sind Einheimisch, der Rest Touristen, die meisten aus dem deutschsprachigen Raum. Es gibt 18 (!) verschiedene Tappas zur Stärkung vor dem Gesangspart des Abends und zwischen den Gesangspausen. Wir kommen erst nach 0:00 zu liegen.

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