Radtour nach Belem und zurück

Lissabon ist . . . . grundsätzlich schön, aber auch sehr kaputt! Jugendstilfassade. Vom Feinsten, wäre sie in Ordnung.

Die Nacht war so lala. Fenster zu, draussen ist es echt laut. Wie Lissabon insgesamt eine laute Stadt ist, überall ist es laut – stellt sich erst im Laufe der Tage heraus! Es wird warm im Zimmer. Erst mitten in der Nacht schalten wir die Klimaanlage ein.

Mit der U-Bahn in die Baixa, einem Stadtteil von Lisboa, dann zu Fuß runter zum Tejo. Dort wartet der Fahrradguide mit Rädern auf uns. Auf dem Weg sammeln wir weitere Eindrücke aus der Stadt.

In der Nachbarstrasse des Hotels. Zustand zu vieler Häuser in Lissabon.
. . . . aber so geht es auch.
Damit wollen wir auch noch fahren.

Die Radtour haben wir bei bikeiberia tours gebucht. Eine viertel Stunde vor dem Start sollen wir dort sein, damit uns die Fahrräder angepasst werden können. Angenehm, eine Flasche Wasser gehört zum Service und ein Körbchen für meinen Rucksack. Bei bikeiberia bekomme ich einen Schock. Wir müssen bar bezahlen, nichts Karte! Ich habe nicht genug in der Tasche, aber einer der Doko-Jungs! Gott sei dank. Aber im Nachhinein, warum bar? An der Steuer vorbei? Wir werden es nie erfahren.

Unser Guide Kai startet mit uns pünktlich. Auch wenn wir immer nur am Tejo entlang fahren, es war besser dies geführt zu tun. Die Route ist oft nicht selbsterklärend, obwohl sie damit wirbt.

 

Unterwegs halten wir am Denkmal für Amalia Rodrigez, der Königin des Fado und lauschen interessiert den Ausführungen des Guides. Schließlich wartet der Fado Abend ja noch auf uns. Insgesamt „führt“ der Guide für meinen Geschmack zu wenig, will heißen, wir machen recht wenige Stopps, er erklärt m.E. nur das Notigste. Wir fahren sehr, sehr langsam mit den Fahrrädern durch die Welt. Ich finde, zu langsam. Aber schließlich wird es immer wärmer.

Wir fahren bis nach Belem und besichtigen das Kloster nicht. Es ist total überlaufen. Auch in das innere des Torre de Belem gehen wir nicht (kein Foto), auch hier ist alles voller Menschen.

 

Unser Guide besorgt uns noch pastei de belem, für jeden eine. Gehört mit zur Tour. Toller Service. Ausserdem schmecken sie lecker, genauso gut, wie es eine Freundin von Heike prophezeit hat. Hier verabschgiedet sich der Guide und wir treten den Rückweg auf eigene Rechnung an. Jetzt ist es warm und der Wasservorrat reicht nicht aus. Wir kehren irgendwo ein und genießen was Kaltes im Schatten. Danach fahren wir über die Abgabestation der Räder hinaus in Richtung Expo-Gelände. Aber trotz der folgenden Bilder ist es dort alles andere als schön. Wir erreichen das Expo-Gelände nicht und kehren um. Nicht fotografiert habe ich die Elendsquartiere von haufenweise obdachlosen Menschen unter den Straßenbrücken. Jetzt wurde uns klar, weshalb die Tour nach Belem führt und nicht zum Expogelände. Dorthin führt, glaube ich keine Tour am Tejo entlang.

Immer wieder stehen baufällige Häuser dazwischen.
. . . aber man sieht auch Kräne und schöne Ansichten.

Wir geben die Räder zur Kaffee-Zeit wieder ab und brauchen erst mal eine Erfrischung. Es ist trotz Wind ziemlich heiß und erstaunlich drückend. Kein Traumwetter für mich. In der Aussengastro sprechen wir mit einem deutschen Paar aus Mannheim, die sich für den Rest von heute ein strammes Programm vorgenommen hat, u.a. müssen sie noch 300 km zurück zu ihrem Quartier fahren. Prost Mahlzeit.

Einer von uns hat Hunger und so laufen wir zu den Martkhallen. Natürlich hat der ‚richtige‘ Markt, wie immer dieser aussehen mag, schon geschlossen. Wir werden im angesagten timeout-market daneben fündig und essen unter anderem eine pastei den nata. Nichts anderes als die peistei de belem, aber halt nicht von der speziellen Bäckerei in Belem. Kostet auch gleich 0,50 € weniger im Stück, ist auch nicht ganz so lecker. Aber der Aufwand dafür nach Belem zu fahren lohnt nicht.

Dann geht es zurück zum Hotel, unter die Dusche. Frisch machen wir uns auf den Weg in das Viertel Baixa. Soll nach den Willen der Portogiesen Weltkulturerbe werden, ist es aber noch nicht. Natürlich fahren wir mit der U-Bahn dort hin (Lauffaulheit nennt man das, glaube ich). Zwischenstopp an der Ginjinja-Bude. Der Kirschlikör ist nicht nur Tradition, sondern auch lecker und immer wieder ein Schlückchen wert.

Baixa ist sehr touristisch. Bei der Frage Weltkulturerbe oder nicht bin ich auch nicht klar in der Meinung. Wir landen in einem leckeren Lokal ohne aufdringliche Türsteher. Es ist kleiner und irgendwie bodenständiger als die anderen. Vorspeise, Wein, Sardinen. Sehr lecker.

Zurück mit der U-Bahn. Absacker im Lokal gegenüber dem Hotel, Lídia Restaurante & Bar.

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