Eine Woche London und eine Woche „Schulter“.

Boote auf dem Regents Canal in Little Venice

Schon in den Cotswolds hat mich die Schulter geplagt, aber in dieser Woche . . . Schei…! Ich habe keine Lust was zu tun, schleppe mich durch den Tag. Schmerztabletten helfen nicht wirklich, obwohl ich mir ungewohnt hohe Dosen verabreiche. Ich kann mich kaum bewegen. An- und Auskleiden dauert ewig, ebenso die Körperpflege. Schlafen kann ich irgendetwas zwischen kaum und gar nicht. In dem Zustand habe ich keine Lust auf Nichts!

Dann stellt sich heraus, Sohn hat noch Cortison. Das ist uns auf der Reise ausgegangen. Danach wird es besser, aber nicht sehr gut. Zumindest kann ich schlafen, mit der Enkelin spielen und wir können auch was unternehmen.

Heike und ich wollten schon immer mal nach Little Venice, einer ‚Kreuzung‘ im Kanalnetz. Sie soll sehenswert sein. Wir fahren bis zum Bahnhof Paddington, um dort hinzukommen. Der Bahnhof ist größer (und schöner) als der Hauptbahnhof in einer der Ruhrgebietsstädte. Und es ist nur einer von vier oder fünf Bahnhöfen in London. Aber Paddington dürfte mit zu den Schönsten hier in London gehören.

 

Von Paddington ist es nicht weit bis zum Ziel. Wir haben einen schönen Tag. Die Sonne macht Little Venice richtig schön. Wir laufen einmal ‚drum herum‘. Das dauert ganz schön lange. Für mehr Strecke ist Heikes Laufgestell heute leider nicht zu haben. An den Kanälen könnte man noch wunderbar entlanglaufen. Die Boote, die hier stehen, sind besser in Schuss, als die Boote in Limehouse. Hier scheint es auch was zu kosten, wenn man anlegen möchte, bzw. länger als 7 Tage hier ankern will. Die Limehouse-Boote sehen nicht in jedem Fall so aus, als könnten sich die Eigentümer das leisten.

 

Für viel mehr reichen Schulterstimmung und Wetter nicht aus. An einem Nachmittag spazieren wir durch den Cemetery Park, an einem anderen am Limehouse Cut entlang zur Themse und in einem kleinen Bogen zurück. Am Nachmittag holen wir immer die Enkelin ab, nehmen einen Schwenk über den Spielplatz oder auch nicht und machen auf glückliche Familie am Abend bis die Enkelin in die Falle muss und ich Richtung Campingplatz verschwinde.

Ich laufe täglich vom und bis zum Bahnhof Canary Wharf zu Fuß und meide den Bus. Sonst bewege ich mich ja gar nicht. Außerdem ist es eine gute Gelegenheit mein Hörbuch weiter- und zu Ende zu hören (John Scalzi, Das Imperium der Ströme, Teile 1 bis 3). Selbst im Tunnel, also unter der Erde, kann ich in der Elizabeth Line des Netz nutzen. WLAN in 4G Qualität wird angeboten, kostenfrei. Warum geht das alles bei uns nicht so unproblematisch wie hier?

Am Wochenende ist, wie der Teufel es so will, das Wetter schlecht. Außenaktivitäten verbieten sich irgendwie. Keiner hat Lust im Regen herum zu stromern. Leider gilt das für beide Tage. Wir gehen daher ins Kino und gucken uns einen Leihfilm zu Hause an, spielen zusammen Jenga, Heike backt mit der Enkelin Plätzchen (Felix, den Weihnachtshasen). Das Wochenende vergeht in Eintracht und mit immer wieder mürrischen Blicken in Richtung Sch…wetter.

Irgendwann erhalte ich meinen nächsten Auftrag: Die beiden Abstellräume benötigen ein upgrade. Die Anforderung mehr Krempel auf gleichem Raum unterzubringen kann nur mit mehr Regalen bewältigt werden. Ich messe alles aus, mache Fotos. . . . . Ein Projekt für den nächsten Besuch im kommenden Jahr. Einen anderen Kleinst’auftrag‘ erteile ich mir selber. Der Spielzeugkinderwagen aus Holz ist kaputt und soll in den Müll. Ich nehme ihn auseinander und mit zurück nach Waltrop. Reparatur möglich. Danach wird er dem Sozialkaufhaus übereignet.

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