Inlandsvägen

Hmmmm. Ich kann verstehen, dass man ihn wählt, um schnell voranzukommen. Selbst unter winterlichen Straßen- und Wetterverhältnissen kann er flott befahren werden. Schon gestern bin ich ihn gefahren, heute setzt sich das fort. Aber es wird nicht interessanter. Die Landschaft ist immer gleich, oder fast gleich. Am Anfang ist jeder schneeschwere Baum spannend und entlockt ein „Ohhh!“, dann wird die Fahrt nur noch lang und länger.

Unterwegs gab es allerdings zwei interessante, aber sehr kurze Begegnungen.

Die Rener haben sich leider nicht viel Zeit beim Queren der Straße genommen. Ich habe eben mal schnell die Beweisfotos schießen können, um zu dokumentieren, dass es hier tatsächlich welche gibt. Schwedisch Lappland halt.

Die wichtigsten Websites hier oben sind „Statens Vegvesen“ für die Verkehrs- und Straßenverhältnisse in Norwegen, „YR.no“ für detaillierte und präzise Wettervorhersagen und hier in Schweden „Trafikverket“, ebenfalls für Straßenzustandsberichte und Verkehrsmeldungen. Der Inlandsvägen wurde für heute als „Beschwerliche Straßensituation“ eingestuft. Dem sollte man hier wohl besser glauben schenken, auch wenn die Einheimischen die heiligen Rener in der Tasche zu haben scheinen und selbst bei Eis und Schnee die erlaubten 90 oder 100 km/h fahren. Ein dänischer Wohnwagenfahrer hat wohl gedacht, dass er das auch kann und stand dann nach einem Dreher incl. Hänger auf der Gegenseite im Tiefschnee des großzügigen Straßengrabens. Mann muss nicht dabei gewesen sein, um den Verlauf zu erkennen, der Schnee erzählt die Story. Allerdings war nichts passiert, Hilfe angefordert und wohl auch schon unterwegs. Ich brauchte und sollte nichts tun. Na dann.

Ansonsten war die Fahrt . . . . . sie ging irgendwann vorbei. Landschaftliche Highlights gab es keine. Positiv ausgedrückt, gab es keinerlei Ablenkung von der flotten Reise. Gott sei dank war ich noch früh genug auf dem Campingplatz, um mal durch Storumans zu laufen. Jokkmokk, da war ich gestern, hatte ich schon mal gehört, in Reiseberichten und anderem. Die meisten Menschen hatten auch positives zum Ortgesagt. Im Gegensatz zu Storumans müsste Jokkmokk in den Himmel gehoben werden. Die junge Dame auf dem folgenden Bild wollte es gar nicht glauben, dass ein Tourist die Haupteinkaufsstraße, das Zentrum, fotografiert und sich hier im Winter aufhält, hier ist doch nichts.

Nun, es gibt auch schöne typisch schwedische heimelige Ansichten in diesem Ort.

Ich stehe ganz allein auf dem Campingplatz.

Sitze derzeit (noch) in der geheizten Küche des Sesrvicehauses nach ‚üppigem“ Pasta-mit-Pesto Mahl und warte darauf, dass die Saune ausreichend warm wird. Ab fünf schaltet sie sich wohl täglich vollautomatisch ein und ist bis 22:00 zu nutzen. . . . . Auch wenn niemand da ist. Alles vollautomatisch. . . . . Energiekosten, Umwelt??? Nun, ich werde sie genießen.*

Abendstimmung am See, schon fast im Dunkeln.

Ach Übrigens, gestern Abend in Jokkmokk lag die Außentemperatur bei -22 Grad. Bis zum Morgen war sie auf -10 Grad angestiegen. Jetzt sind es aktuell auch nur ca. – 8 Grad. Witzig ist, dass der Neuschnee, der gerade fällt, quitscht, wenn man drauf tritt oder sich darauf dreht. Richtig laut sogar.

* Nachtrag: Ich war nicht allein in der Sauna. Da gibt es noch eine belegte Hütte. Zwei Deutsche, die über Schweden zum Nordkapp und zurück fahren. Sie befinden sich auch auf dem Rückweg. Er war ganz stolz, dass sie es in fünf Tagen zum Nordkap geschafft haben . . . . .

3 Antworten auf „Inlandsvägen“

  1. Hallo Martin, es freut mich sehr, dass der Wettergott wohl doch noch ein Einsehen mit Dir hatte, hoffentlich bleibt es so 🤞. Hier ist heute Nacht ein ordentlicher Orkan durchgezogen, Gott sei Dank ohne Schäden (hier). Für morgen Abend und Nacht ist bereits der nächste angekündigt, der noch etwas heftiger ausfallen soll.
    Ansonsten gibt es hier nichts zu berichten alles im gewohnten Trott. Dir weiter eine gute, unfallfreie Fahrt und noch viele angenehme menschliche und tierische Begegnungen und interessante Fotomotive. Liebe Grüße auch von Ellen, pass auf Dich auf

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