Um 08:00 hatte ich den Termin bei Cabo Fritid. Bis 11:00 war ich dort. Als ich vom Hof fuhr, war (fast) alles wieder gut (zum fast später mal mehr). Alles funktioniert und lädt. Die Batterien sind neu und ich ärmer.
Die Nacht hatte ich auf dem Gelände der Firma, am Stromnetz angeschlossen, verbracht. Die Firma liegt leider in der Nähe der E39. Die Zeit, dass in Norwegen des Nachts so gut wie kein Verkehr ist, ist offensichtlich auch schon länger vorbei. Ich konnte allerdings gut schlafen.
Und nun zurück, zurück in Richtung Süden. Ziel Karin und Inigo in Styn. Das Navi sagt eine fünf Stunden-Fahrt voraus. Das Wetter ist anfänglich so lala, bewölkt, +2 Grad. Ich muss auf dem Weg nach Stryn nochmal über’s Dovrefjell. Das hat mir gestern schon Respekt eingeflößt. Aber die Fahrt ist gut und das Wetter wird sogar richtig toll.
Die Fahrt über’s Dovrefjell ist harmlos und meine Stimmung hat trotz neuerlicher Armut eine Hochzeit.
Auch die Stabkirche in Lom kennen Heike und ich nahezu in- und auswendig. Sie ist verkehrsgünstig gelegen und wird im Sommer auch von vielen Bussen besucht. Jetzt ist der Parkplatz leer und die Kirche . . . zu!
Meine gute Stimmung hält bis zum Strynfjell (E15). Schon von unten sehe ich, dass dort oben Schnee fällt. Und es stimmt. Die Landschaft wird immer unstrukturierter.
Zwischendurch verfluche ich den Plan, heute noch über’s Fjell zu fahren. Es schneit immer stärker, die Sicht wird immer schlechter.
Ich sehe die Straßenränder kaum noch. Schneller fahren geht schon seit einiger Zeit nicht mehr. Gefühlt bin ich hier oben ganz allein. Die Schneeketten im Gepäck fallen mir ein. Hoffentlich kommt es nicht so dicke. Wenn’s zu bunt wird, dann übernachte ich hier halt und warte bis der Schneeräumer kommt. Dann stehe ich plötzlich vor einer Baustelle oben auf dem Fjell direkt vor dem Tunnel.
Die Baustellen in den hintereinander folgenden Tunneln dürfen nicht selbstständig passiert werden, nur mit voraus fahrendem Leitfahrzeug im Konvoi. Und der Konvoi ist kurz vor meiner Ankunft gestartet. Der nächste geht in einer halben Stunde. Ich hole mir noch das Buch nach vorn, um die Zeit lesend zu überbrücken. Aber dazu komme ich nicht, ich schwatze mit dem Menschen, der im Sperrfahrzeug sitzt. Natürlich über das Wetter auf der anderen Seite der mehrere Kilometer langen Tunnelanlage und darüber, weshalb ich im Winter in so einem kleinen Auto lebe und durch die Gegend fahre.
Die Fahrt im Konvoi dauert auch knapp eine halbe Stunde durch die ganzen Tunnelanlagen. Danach bin ich die Konvoispitze. Die Fahrt zeigt mir eindrucksvoll, weshalb viel Norweger gleich eine ganze Batterie an zusätzlichen Frontscheinwerfern montiert haben. Hier ist es finsterer als woanders, finde ich und bin auch über mein Zusatzlicht froh und dankbar.
Das Wiedersehn mit Karin und Inigo findet später am Tag statt, als geplant. Die Baustelle und das Wetter haben ihren Zeittribut gefordert. Die nächsten Tage wird viel erzählt und wenig gebloggt.
Schön, dass soweit wieder alles ok ist, dann viel Spaß beim Erzählen. Warte dann geduldig auf den nächsten Blog 😉