Der Tag vor der Abreise

Norwegen in diesem Jahr. Das sollte auch so sein. Aber nicht so, wie wir es nun durchführen werden.

2020 wollten wir unsere sechzigsten Geburtstage mit den Kindern in Norwegen, Oppheim nachfeiern und hatten das Ferienhaus am Nordfjord in der Nähe von Loen gebucht. Die Kinder wollten mit dem Flieger von London bzw. München kommen, wir mit dem Auto. Wir hatten auch die Fähre gebucht. Dann kam Corona.

Die Pandemie hat uns gezwungen auch diesen lang geplanten Urlaub zu verschieben (wir mussten auch einen Fotoworkshop in Irland stornieren). Unangenehm, insbesondere weil es nicht so einfach war, mit so vielen Beteiligten einen Termin zu finden. Aber es funktionierte dann auch ein zweites Mal und wir fanden einen gemeinsamen Termin im Juni 2022. Nun fahren wir aber doch allein und verbringen den Urlaub nicht im Ferienhaus am Nordfjord!

Die Schwester des Eigentümers und Vermieters hat sich von ihrem Mann getrennt und ist im letzten Jahr „auf die Schnelle und vorübergehend“ in das Ferienhaus eingezogen. Daraus wurde dann doch etwas mehr. Nun baut sie neben dem Ferienhaus ihr eigenes Haus. Neu. Da war vorher nur Wiese. Tja, der Neubau sollte bis Juni 2022 stehen. Sollte . . . . ! Sie wäre uns zuliebe und weil unsere Buchung schon so lange existiert, vorrübergehend ausgezogen. Das hat sie auch noch mal im Winter versichert, als ich dort war. Aber das wollten wir nun wieder nicht. Allerdings war es auch keine Option, kurzfristig auf eine andere Unterkunft auszuweichen. Derer gibt es ja viele dort am Fjord.

Tochter hat die Möglichkeit bekommen, etwas zu tun, was sie schon immer tun wollte; vier Wochen auf einer Hütte in den Alpen arbeiten. Und das noch nicht einmal in dem Zeitfenster, das für Norwegen vorgesehen war. Dennoch haben wir den gemeinsamen Urlaub gecancelt. Oh, wie kompliziert.

Als wir den Urlaub von diesem auf das nächste Jahr verschoben haben war nicht sicher, ob Tochter für den Hütteneinsatz ihren gesamten Jahresurlaub nehmen muss oder einen Sabbat-Monat nehmen kann. Aber auch im letzten Fall wäre Norwegen schlecht gewesen. Sie wäre zu lange am Stück in der Firma abwesend.

Gott sei Dank war die nochmalige Verlegung um ein Jahr für die Londoner und für den Vermieter kein Problem. Für uns sowieso nicht mehr so wirklich. Ich bin seit Jahresanfang  „in Rente“ und Heike wird es ab Jahresmitte sein. So weit so gut.

Heute, am Tag vor der Abreise, steht das Auto fast fertig gepackt vor der Tür und wartet auf seinen Einsatz. Nur noch die Lebensmittel für ersten ein oder zwei Tage (Frühstück und Abendbrot) fehlen noch. Ohne diese (und ohne Heike) hat das Auto 3090 kg Lebendgewicht – teilte mir die Waage des Entsorgungsbetriebes Waltrop zuverlässig mit. 3200 kg sind  die Obergrenze. Mein Gott, was haben wir denn so Gewichtiges an Bord. Ich glaube, wir müssen mal unsere Ausrüstung kritisch beäugen. Aber erst nach dieser Reise.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert