Vor einem Jahr bin ich am 09.02 in Mo i Rana angekommen und am 10.02 früh um 08:00 gefahren. Und wir stehen auf dem gleichen Platz wie ich vor einem Jahr. Er ist nicht attraktiver geworden, allerdings hier in der Gegend alternativlos.
Heute morgen sind wir im tiefen Schnee aufgewacht. Der Schreck kam aber, als Heike das Auto verlassen wollte. Die Seitentür war festgefroren! Über die Beifahrertür konnten wir dann ins Freie und mit Ruck und Kraft die Seitentür öffnen. Die Gummis sind’s jedoch nicht gewesen. Das gesamte Auto war mit einem mehr oder weniger dicken Eispanzer überzogen. Als es gestern schneite, hatte es noch keine Minustemperaturen und der viele Schnee schmolz auf dem Blech zu einer dicken Schicht feuchten, patschigen Schnees, ähnlich wie Schneematsch, der durch dann sinkende Temperaturen zum Eispanzer mutierte und in den Ritzen alles wirksam verschloß. Es war einfach alles mit Eis verstopft.
Vor dem Saltfjell hatte ich großen Respekt. Letztes Jahr konnte es nur im Kolonenverkehr überquert werden. Für heute war es allerdings als ‚åpen‘ (offen) auf der website von statens vegvesen ausgewiesen. Und wirklich, die Fahrt zum Saltfjell über verschneite Straßen ging recht gut. Die Überquerung des Fjells ebenso. Mir war schon ganz froh um’s Herz. Auf dem Fjell konnten wir sogar Rentiere sehen.
Aber dann kam der Abstieg. Der hatte es dann leider in sich. Sicht bis max. 20 m, die Straßenränder nicht oder nur kaum zu erkennen. Den Straßenverlauf konnte ich oft nur anhand der roten Markierungsstäbe auf beiden Straßenseiten erkennen, die (verdächtiger Weise) im 20 m Abstand gesteckt waren (sonst sind es gut 50m). Selbst 40 km/h schienen teilweise halsbrecherisch schnell zu sein. So haben wir für ca. 180 km etwas mehr als 3,5 Stunden Fahrtzeit benötigt.
Kurz vor Mo i Rana wurde das Wetter dann Gott sei Dank besser und hat auch mal die schöne Seite der Landschaft offenbart.
Am Ende der Fahrt hatten wir ein schönes Muster auf dem Dachfenster:
Das gute Wetter in Mo i Rana hat uns dann entschädigt. Wir sind in die Stadt gelaufen, haben das Zentrum erkundet (häßlich) und uns in einem Café warmen Kuchen mit Eis gegönnt (sehr lecker).
Am Abend sind wir noch ein wenig in der Gegend herumgelaufen und haben die echt norwegischen Beutestücke für Schwiegersohns Geburtstag durch einen weiteren Einkauf ergänzt. Bin gespannt, was er sagen wird. Jetzt ist das Auto aber voll.