Richtung Nord in die Kälte – Storuman – minus 12 Grad

Sonnenuntergang in Storuman:

Gleich am Morgen zwei Schrecken: kein Wasser in der Toilette und auch kein Gas am Ofen. Wir sind früh aufgestanden, weil wir eigentlich früh über Wollpower nach Storuman starten wollten. Glück im Unglück, wenn man so will. Zumindest haben wir Zeit, den Kaffee und den Tee in der Küche des Campingplatzes zuzubereiten und per Internet zu recherchieren, wo wir hier in Östersund Hilfe bekommen können, zumindest für das wesentlich dringlichere Gasproblem.

Und es hat geklappt. Ich hatte den Verdacht, dass entweder die Gasflasche leer oder der Gasdruckregler defekt ist. Nygrens Fritid war so nett und hat sich angeboten, dies festzustellen. Es war die Gasflasche! Gott sei dank, aber warum das? Die hält doch ansonsten Ewigkeiten. Der Füllstand kann leider nur nach einem Ausbau und durch wiegen festgestellt werden. Ich habe es vor der Abreise nicht gemacht und darauf vertraut, dass der Gasvorrat ansonsten ja „Jahre“ reicht. Hmmm. Aber mit dieser Füllung war ich schon im letzten Winter unterwegs, mit Heike in Norwegen, in England einmal mit Heike und . . .  sch…. Ja, hätte ich prüfen sollen.

Gott sei dank ist uns das in Östersund passiert. Dem Oberzentrum im Jämtland. Nur 53T Einwohner, aber alles was das Umland braucht ist hier zu kriegen, auch das ansonsten in Skandinavien seltene Campingaz in der 2,8 kg Tauschflasche. Nicht bei Nygrens, aber nur einen Katzensprung entfernt bei Sandbergs. Ich hatte einen hohen (Straf-)Preis befürchtet und war erleichtert, etwas teuerer als in Deutschland. Nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen.

Das Gasunterfangen hat uns gut eine Stunde gekostet. Bei Woolpower sind wir dennoch nochmal kurz vorbei. Vorgestern hatten wir eine Filzplatte aus recycelter Wolle gekauft und über die beiden Nächte auf dem Campingplatz ausprobiert. Sie ist eine hervorragende Isolierung für das obere Bett im Alkovenbereich. Dort ist eine ziemliche Kältebrücke. Allerdings ist eine Matte zu klein, zwei dürften gut passen.

Die Fahrt nach Storuman über den Inlandsvägen (Europastraße 45) ist eine Reise durch die verschneiten schwedischen Wälder (leider sehen wir weder Elch noch Rentier). Schon über Nacht war es in Östersund kalt geworden, -8 Grad. Unterwegs fallen die Temperaturen kontinuierlich weiter – die niedrigste Temperatur im Gebirge war -18 Grad. Das Wetter ist aber hervorragend. Die Sonne steht tief, aber hinter uns. Wir können immer zwischen 70 und 100 km/h fahren und kommen gut voran.

Wie Google Maps das so prognostiziert hatte, sind wir daher tatsächlich in vier Stunden in Storuman auf dem Campingplatz. Leider haben wir nicht mehr viel von der Sonne. Das Tageslicht ist um 16:00 Uhr verschwunden. Kein Spaziergang heute.

Mit Tina von Campingplatz haben wir aber einen netten Schnack. Sie ist hier aufgewachsen und hat von 20 Jahren schon Mitte Oktober im Schnee getobt. Jetzt geht es erst im Dezember. Die Temperaturen steigen auch ständig. Normal waren vor Jahren noch -35 Grad, die jetzt nicht mehr erreicht werden. Auch liegt zu wenig Schnee für die Jahreszeit (uns ist es genug) und an der Küste schneit es zu viel (upps, da wollen wir morgen hin). Sie hat dem Campingplatz mit ihren Man erst seit 2019 und versucht viel Werbung zu machen, damit auch mehr Wintergäste kommen, solange es geht.

Den Abend beschließen wir in der Sauna. Aber leider nach Geschlechtern getrennt. Brav wie wir sind, haben wir uns daran gehalten, obwohl es nicht notwendig war. Sowohl die Damen- als auch die Herrensaune wurde nur von uns genutzt. Beide in der Herrensauna wäre jas dann auch möglich gewesen.

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