Nicht gut geschlafen! Die Distillery habe ich bei der Nachtarbeit nicht gehört, aber die Straße! Stärker befahren, als ich dachte. Habe mir in der Nacht irgendwann Ohrenstöpsel genommen.
Nach dem Frühstück mache ich mich bei gutem Wetter, Sonne, Wolken und Regen wechseln sich jetzt immerhin ab, auf den Weg in Richtung Nordwales. Kann ja nicht jeder Tag so verregnet sein, wie der gestrige.
Autobahnen sind nicht verfügbar. Ich fahre mehr oder weniger große Landstraßen, teilweise sind es nur so enge Straßen, dass sich zwei PKW, nicht jedoch größere Fahrzeuge begegnen können. Schon gestern hat mich das Navi über eine Brücke geführt, die für Fahrzeuge über 2,5 to gesperrt war. Ich bin trotzdem gefahren, es gab irgendwie keine andere Alternative, in verträglichem Abstand versteht sich. Die Brücke hat gehalten, gesehen hat es auch keiner. Heute macht das Navi ähnliches. Ich werde zu einer Mautstraße geführt. Tatsächlich ist es keine Straße, sondern eine Brücke aus Holz mit einem Kassenhäuschen. Auch hier steht vor der Brücke ein ‚nicht-mehr-als-2,5-to-Schild‘. Und jetzt????? Die nette Dame im Kassenhäuschen meint aber alles wäre “fine“ und ich solle fahren. Mache ich auch. Was soll ich sagen, die Holzbohlen der Brücke liegen lose und wackeln zwar beim Herüberfahren, aber auch diese Brücke hält. Allerdings fängt danach das Abendteuer an. Die Höhe!! Die Bäume ragen so weit herunter, dass ich wo es nur irgendwie geht auf der single track road Slalom fahren muß, um nicht in die Äste zu geraten. Es gelingt nicht immer. Ich muss mal die Kratzer auf dem Dach kontrollieren, abgerissen wurde jedoch Gott sei Dank nichts.
Die Fahrt über die vielen Landstraßen ist zwar nicht weit, aber sie dauert. Ich bin über vier Stunden unterwegs.
Die Reisedauer entsteht nicht zuletzt durch den Unfall. Auf einer schönen, aber eben auch sehr kurvigen, engen und unübersichtlichen Straße mitten in Wales hat ein roter Audi, bzw. sein/e Fahrer/in die Kontrolle verlosen und die Mauer „geküßt“. Allerdings muss es wohl was größeres gewesen sein, Krankenwagen und Feuerwehr (technische Hilfe) sind vor Ort, die Polizei sperrt die Straße total ab. Warten ist die einzige Alternative, andere Straßen liegen weit hinten und hätten einen riesigen Umweg zur Folge. Ich stehe da sicherlich 45 Minuten – geschätzt, habe nicht auf die Uhr geschaut.
Heute ist mein Stellplatz auf einem Glampingplatz. Hier werde ich zwei Nächte stehen. Die letzte Nacht war ja kostenlos, dann können diese beiden etwas mehr kosten. Nach der Ankunft mache ich mich sofort auf die Socken und laufe zum Strand. Sonne und Wolken wechseln sich ab. Ich will mich jetzt erst einmal bewegen und den Frust abbauen.
Frust ist entstanden, weil der Kühlschrank heute in der Nacht versagt hat. Ich konnte schlecht schlafen und habe schon komische Geräusche gehört. Irgendwie lief das Teil dauernd an und ging nie aus . . . Und am Morgen kam dann die Bestätigung. Nix kühl! Fehlermeldung. Kühlt nicht mehr. Warum . . . . kann ich nicht klären. Sch . . . .! DFarüber hinaus habe ich nicht gemerkt, dass mein Notebook ein Update gezogen hat, während ich damit über mein Smartphone mit dem Internet verbunden war, um die Beiträge für die Website herzustellen. Das Datenvolumen ist fast vollständig aufgebraucht. Große Sch . . . . ! Die Zigarettenanzünderdose funktioniert auch noch nicht. Habe dafür immer noch keine Lösung gefunden. Nochmal Sch . . . Da kommt Frust auf. Allerdings wird er vom Wind am Strand schnell verweht.
Auf dem Rückweg werde ich naß. Es haben sich nicht nur Sonne und Wolken abgewechselt, der Regen hat ungebeten mitgemischt. Da die Hose zwar naß ist, aber auch schnell trocknet, gehe ich nicht zum Auto sondern durch ins Dorf. Harlech. Das Dorf liegt oben beim Castle und ist über eine Straße mit 25% Steigung zu erreichen. Respekt.
Mein Respekt wächst, als ich sehe, dass es noch eine Straße gibt, mit 40% Gefälle. Harlech macht Werbung mit der „steilsten Straße der Welt“. Na ja, ich werde es nicht überprüfen (und kann es vermutlich auch nicht).
Der sch . . . kaputte Kühlschrank zwingt mich dazu heute die Dinge zu essen, die ungekühlt schlecht werden könnten. Von der Milch koche ich Milchreis, in der Hoffnung, dass die Haltbarkeit dadurch gestreckt wird, und die Eier koche ich alle steinhart. Die nächsten Tage wird die Küche irgendwie seltsam sein. Milchreis mit knüppelharten Eiern . . . ?!?!