Erst wird mal ausgeschlafen. Nix Wecker um 07:00 Uhr oder früher.
Aber es klappt nicht so ganz. 07:00 Uhr scheint eine voreingestellte Uhrzeit im inneren Zeitgefüge zu sein. Ich döse bis 08:00 und treibe ausgiebig Hygiene auf diesem Glamping Platz. Die Dusche ist größer als zu Hause! Dann Fotos bearbeiten, Website pflegen. Draussen ist das ganz schön frisch. Acht Grad sind nicht heimelig. Aber die Sonne scheint, das wird noch.
Irgendwann um 10:00 mache ich mich auf die Socken und laufe zum Castle hoch, die 25% Straße. Heute ist Sonntag. Auch die Waliser sind unterwegs. Es ist aber nicht voll. Kein Bus oder so.
Die Ausstellung beschränkt sich auf zwei interaktive Bildschirme und einen Film in Endlosschleife, zumindest im Besucherzentrum selber. Ich gebe zu, für eine Welterbestätte hätte ich da ein wenig mehr erwartet, als einen großen Souvenir Shop und ein ziemlich großes Café. Das Castle selber entschädigt etwas.
Im Castle selber sind informative Tafeln an der ein oder anderen Stelle aufgestellt. Die wesentlichen Informationen, insbesondere die Verbindung der Ereignisse mit einer Zeitreihe, werden mir aber erst durch die gedruckte Borschüre (1,95 GBP !!) deutlich. Gar nicht deutlich wird der universelle Wert. Immerhin ist es eine Welterbestätte.
Weshalb es für die walisisch-englische Geschichte bedeutungsvoll ist, muss man nicht erraten, das wird dargestellt. Na ja. Die Ruine selbst ist beeindruckend. Der Zerfall, der Tribut an die Jahrhunderte, ist zu erkennen, aber das Castle wurde trotz verlorener Kriege nie zerstört. Wesentliches ist also noch gut erkennbar und man kann auf fast jeden Turm und fast jeden Raum, so es ihn noch gibt.
Harlech downtown selber ist nicht so toll, dass ich heute dort noch einmal herumbummele. Gestern Abend, das hat gereicht. Ich erwerbe einen „habe-den-Namen-vergessen-Kuchen“, eine Art Pastete mit getrockneten Früchten, sah gut aus, hat auch geschmeckt, allerdings etwas sehr süß.
Nach dem Einkauf von ein paar Lebensmitteln geht es mit dem Umweg über den Campingplatz zum Strand. Nicht nur um die Lebensmittel zum Fahrzeug zu bringen. Es ist inzwischen recht warm geworden. Die Sonne brezelt, kein Wind. Ich verschaffe mir erst einmal Marscherleichterung, Hemd reicht. Es ist fast wie im Sommer.
Diesmal laufe ich in die andere Richtung am Strand und bin letztlich auch wieder über zwei Stunden unterwegs. Hier komme ich allerdings ans Ende des Strandes. Ein befestigter Küstenabschnitt mit Bahnlinie oben drauf. Ich laufe durch die Dünen in Richtung Harlech und komme dadurch in einen Bereich, den ich als Harlech absperren und verstecken würde. Harlech wollte wohl mal bessere Zeiten erleben, aber jetzt stehen die Betonruinen leer und mit zerbrochenen Fenstern so in der Gegend rum. Über den Golfplatz geht’s zum Abendessen. Zwar Milchreis, aber NICHT mit harten Eiern, die werden hoffentlich noch ein bisschen halten.
Erwähnenswert ist noch für diesen Campingplatz, dass ich ihn nicht online gebucht habe, sonder per Telefon, von unterwegs, vorgestern. Beim Einchecken gab es dann ein Problem. Nein, ich hätte nicht reserviert! Bestimmt nicht! . . . . . Statt für -Goetzke- hatte man eine Reservierung für -Gutsgur- vorgenommen. Das Autokennzeichen konnte es dann auflösen. Ich fand´s putzig.