Aufregung seit gestern Abend.
Tochter hat eine SMS bekommen, dass ihr Flug überbucht worden ist und sie nicht mitfliegen kann! Noch am Abend recherchiert sie ihre Alternativen, kommt aber nicht wirklich weiter. Am Morgen steht dann fest, der Flug von Kittilä nach Helsinki ist nicht betroffen. Gemeint ist der Anschlussflug von Helsinki nach München. Und außerdem ist es keine Überbuchung, vielmehr wird man einen kleineren Flieger einsetzen. Unser Plan, Tochter zum Flugplatz zu fahren bleibt damit erst einmal wie er ist. Gemütlich frühstücken, Haus aufräumen, Koffer packen, alles wieder ins Auto räumen und los.
„Kiss and Fly“ am Airport in Kittilä und wir starten in Richtung Schweden durch, fahren dafür einen Teil der Strecke allerdings erst einmal zurück gen Kolari. Wir haben uns für den Heimweg entschieden. Wir fahren nicht weiter nach Norden. Nicht Abisko, nicht Karesuando, nicht Kautokeino. Überall soll es noch einen Tag schön sein (=Minustemperaturen), dann steigen die Temperaturen auf Werte über Null und nur noch Bewölkung. Matsch und Gräulwetter in Lappland? Das können wir auch zu Hause „geniessen“.
Die vergangene Nacht war teilweise sternenklar. Ich konnte den großen Wagen identifizieren (das einzige Sternenbild, dass ich erkenne). Aber leider gab es, wie in der Nacht davor, kein Nordlicht zu sehen, obwohl in dieser Nacht der KP-Index mit drei der bislang höchste Wert während dieser Reise war.
Die Fahrt nach Gällivare / Schweden erfolgt teilweise über Nebenstraßen, die nicht hervorragend sind, aber besser als befürchtet. Wir sind zwar fast vier Stunden unterwegs, aber doch schneller am Ziel als angenommen. Der Wechsel der Zeitzone (in Finnland ist es eine Stunde später) hat sein Übriges geleistet.
Während wir unterwegs sind, kann Tochter einchecken und bekommt für beide Flüge ihre Bordingpässe. Also alles gut. Auch eine Zwischenmeldung aus Helsinki zeigt grünes Licht. Gut, dass das noch geklappt hat. Aber was sollte das jetzt mit der Überbuchung / dem kleineren Flieger und Sie-können-nicht-mit!? Klärt sich vielleicht nie.
Gällivare ist eine Bergbaustadt. Nicht groß und vor allem nicht schön. Das Stadtzentrum hat alle Geschäfte, die man so braucht, aber das war es dann schon auch.
Wir mögen daher nicht allzulange darin herumlaufen. Für eine Nacht ist es auf dem Campingplatz Gällivare, keinen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, in Ordnung, aber auch ausreichend. Wir bereiten unser Abendbrot in der gut ausgestatteten Küche des Campingplatzes zu und speisen auch dort.
Der Ort selber ist für uns nicht der Hit. Die Campingplatzausstattung entschädigt aber. Die Sauna ist hervorragend und man kann sie selber steuern, d.h. selber bestimmen, wann sie ein- und/oder ausgeschaltet werden soll. Auf anderen Plätzen wird das oft standardisiert automatisch gesteuert (z.B. täglich um 17:00 an und um 21:00 Uhr aus).
Sollen wir morgen eine große Etappe nach Vilhelmina oder eine kurze Etappe nach Arvidsjaur fahren? Arvidsjaur ist in unseren Augen nicht gerade ein toller Ort. Vielleicht entschieden wir das dann doch morgen spontan während der Fahrt . . . .