Rovaniemi – Arktikum

Wir stehen auf einem Stellplatz hinter einer vollautomatischen Ein-Säulen-Tankstelle, deren Gebäude heute von einer Eventagentur genutzt wird, und somit nicht weit entfernt von einer Hauptstrasse. Die Agentur bietet irgendwas mit Schneemobil, Husky, Pferdeschlitten und Rentiere an, was man hier oben halt so macht. Dennoch verbringen wir eine ruhige Nacht.

Gott sei dank erst nach dem Aufstehen, läßt man hier die Schneemobile warm laufen.

Wir werden hier allerdings noch einmal übernachten.

Heute fahren wir zurück nach Rovaniemi Stadt und besuchen das Arktikum.  Kein klassisches Museum, eher ein Gebäude mit zahlreichen unterschiedlichen Ausstellungen. Uns fasziniert die Ausstellung über die jüngere Geschichte Finnlands, da wir uns damit bislang nicht auseinander gesetzt haben. Mit uns sind viele Menschen auf die Idee gekommen, das Arktikum zu besuchen. Wir hören viele Sprachen, sehen aber nicht ganz so viele asiatische Gesichter, wie in der Weihnachtsstadt. Leider ist der Besucherandrang so groß, dass wir keinen Audioguide mehr bekommen können. Alle weg. Sie hatten aber auch nicht viele, vielleicht 50 Stück. Wir sind daher auf die Texttafeln beschränkt. Die Ausstellung über die Geschichte ist sogar, neben englisch, in deutsch beschrieben. Sehr hilfreich und macht sie Sache einfacher. Andere Ausstellungen sind leider ’nur‘ in finnisch und englisch erläutert, z.B. über das Nordlicht. Aber das können wir ja schon beten. Wir müssen nur noch welches zu sehen bekommen.

So ein Bildungstag macht hungrig. Das Café im Arktikum bietet uns für 15,– € pro Nase ein komplettes Mittagsbuffet. Natürlich ist es auch hier ziemlich voll. Wir kommen daher an einem Tisch neben einer deutschen Familie zu sitzen, die mit Flieger (bis Helsinki) und Nachtzug (bis Rovaniemi) ins Herz von Lappland gefahren sind, mit Kleinkind. Alle Achtung. Aber der Kleine ist ein äußerst friedlicher und angenehmer Zeitgenosse.

Am Nachmittag laufen wir vom Arktikum rüber in die Innenstadt, Fußgängerzone von Rovaniemi, 10 Minuten Fußweg. Rovaniemi ist im Krieg vollständig zerbombt worden. Die Taktik der „verbrannten Erde“ der Deutschen hat den Rest dazugetan. Der Wiederaufbau scheint aus dem Trümmerhaufen ein prosperierendes Wirtschafts- und Kulturzentrum im Herzen Lapplands erzeugt zu haben, aber schön? Schön ist es nicht. In der Fußgängerzone fallen wieder die vielen asiatischen Gesichter auf. Es hat angefangen zu schneien, recht große Flocken. Mit ausgebreiteten Armen und nach oben geöffneten Händen stehen meist junge asiatische Frauen in der Fußgängerzone vor irgendwelchen Tannenbäumen, Rentieren oder Weihnachtsmännern, blicken verzückt in den Himmel und lassen sich fotografieren.

Nachdem wir uns wieder auf dem Stellplatz eingerichtet haben und das Auto ’nachtfertig‘ ist, mache ich nochmal einen Spaziergang durch’s Weihnachtsdorf. Es ist jetzt dunkel und kurz vor Geschäftsschluss. Jetzt sieht es ziemlich . . . spannend hier aus.

Für morgen ist wieder eine Planänderung vorgesehen, ich hab‘ den Überblick darüber verloren über die wievielte wir jetzt nachdenken, No 6, No. 7?? Wir werden nicht nach Lampivaara in die Amethystmine fahren, sondern nach Äkäslompolo.

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