Heute kommt unsere Tochter nach Finnland. Wir treffen uns in Äkäslompolo.
Das ist auch so eine Planänderung. Als wir unseren Reiseplan aufstellten, war das nicht vorgesehen und hat sich danach im Gespräch mit ihr so ergeben. Wir werden eine Woche gemeinsam mit ihr ein Ferienhaus bewohnen, dass Heike und ich heute übernehmen und vorbereiten.
Aber zuerst einmal müssen wir nach Äkäslompolo kommen. Der Reisetag ist nicht sehr schön, keine Sonne.
Es schneit auch leicht. Es wird immer wärmer. Von -12 Grad, wie des Morgens in Rovianiemi ist schon bald nichts mehr übrig. Wir dümpeln bei -3 Grad herum. Das klingt zwar angenehmer, ist es aber nicht. Es ist feuchter und dadurch irgendwie kälter, zumindest gefühlt.
Wir haben nicht die kürzeste oder schnellste Strecke zum Ziel gewählt, sondern eine, die uns an einer Rentierfarm vorbeiführt. In der Hoffnung mit den Viechern dort auf Tuchfühlung aufnehmen zu können.
Geht aber nicht! Zumindest nicht einfach so. Die Farm bietet kleine ‚Expeditionen‘ zu den Tieren an. 60 Minuten für 45,– €. Man bekommt auch was erzählt! . . . Nein, so hatte Heike sich das nicht vorgestellt und wir fahren wieder. Das Rentier sehen wir dann etwas später am Straßenrand . . . in einem Gehege!
Wir sind irgendwie zu schnell. Den Schlüssel sollen wir erst um 16:00 aus dem Schlüsselsafe bekommen. In Kolari machen wir einen Zwischenstop bei Wood Jewel. Hier gibt es u.a. wunderschöne Messer mit Birkenholzscheide und Birkenholzgriff. Ich kann nicht wiederstehen.
Kurz vor Äkäslompolo wird das Wetter leider auch nicht besser. Aber immerhin sieht es nach echtem Winter aus, mit so viel Schnee auf den Bäumen.
Auch die Übergabe des Ferienhauses geschieht irgendwie automatisch. Schlüssel im Schlüsselsafe mit Code und schon drin. Den Vermieter werden wir wahrscheinlich bis zu unserer Abreise nicht sehen. Das Haus ist aber OK.
Wir sind ja froh, dass wir überhaupt eines erhalten haben. Seit un serem Aufenthalt in Rovaniemi wissen wir auch, weshalb die kurzfristige Buchung leider nicht so einfach (und so preiswert) war. Finnland hat Ferien. Im Moment Mittelfinnland, soweit wir das verstanden haben. Und wir befinden uns hier in einem Skitourismusgebiet. Kein Wunder!
Nach der Hausübernahme kaufen wir erst einmal Lebensmittel für die Woche ein und sind doch etwas erschreckt. Schlangengurken werden ausgewogen und kosten 5,49 € das Kilo. Eine kleine Gurke kommt auf diese Weise auf 2,50 €! Auch Paprika gibt es nur im Angebot für 5,49 €/Kilo, Normalpreis 8,49 €! Hier sind Lebensmittel wirklich teuer. Wir müssen mal darauf achten, ob das ‚finnisch-normal‘ ist, oder ob der Ferienortzuschlag so hoch ausfällt.
Unsere Tochter kommt pünktlich an. Wir hatten gemeinsam schon so unsere Befürchtungen. In München streikt das Bodenpersonal. Aber sie ist mit Finnair geflogen. Alles lief nach Plan. Auch der Bus am Flughafen in Kittilä hat auf die Passagiere gewartet, weil sich die Gepäckausgabe verzögerte. Der Busfahrer hat sich dann noch bei ihr dafür entschuldigt, dass er sie nicht hoch zur Hütte fahren wird, da er dort leider nicht wenden kann. Das war ein Linienbus und sie der letzte Fahrgast!