Lindisfarne

Am Ende sind wir am Anfang.

Ganz gezielt waren wir mehrmals „Auf den Spuren der Wikinger“ unterwegs. Schwerpunkt war seinerzeit Dänemark. Aber wir waren auch in Bayeux, wg. des Teppichs von Bayeux, auf dem die Invasion der britischen Insel durch die Normanen dargestellt ist. Und wir waren in Hastings um den Ort der Battle of Hastings zu sehen. Der Schlacht, mit der Wilhelm der Eroberer den damaligen dänischen König in England schlug, England für sich gewann und die Wikingerzeit beendete. Aber den Ort, an dem die Wikingerzeit begann, den hatten wir noch nicht gesehen. Heute war es soweit. Lindisfarne.

Lindisfarne Priory und Lindisfarne Castle auf der „Heiligen Insel“, nur ¼ Stunde vom Campingplatz entfernt, aber dennoch zu weit zu Fuß und mit dem ÖPNV unerreichbar.

Lindisfarne ist eine Gezeiteninsel. Morgens ist noch niemand unterwegs.

Wahrscheinlich hätte der wesentlich weniger gekostet, als die Parkgebühren, die ICH (!!) bezahlt habe. Natürlich wird auch auf dem Holy Island für’s Parken Geld genommen, von einem Automaten! Ich habe es tatsächlich geschafft, den nicht richtig zu bedienen und ein 3h Ticket für 6,50 GBP und ein Tagesticket für 10 GBP gezogen. Super! Teures Parken! Das Tagesticket war schon richtig, das 3h Ticket überflüssig.

Wir sind zeitig auf die Insel gefahren. Die Sehenswürdigkeiten haben noch nicht geöffnet, wir laufen daher erst einmal im Dorf und im Hafengebiet herum.

 

 

Wir schauen uns natürlich sowohl das Castle (verwaltet von National Trust), als auch die Kirchenruinen an (werden vom English Heritage verwaltet). Der ‚normale‘ Eintritt hätte uns beiden 36,80 GBP gekostet, Seniorenermäßigung bereits berücksichtigt, als Mitglieder haben wir nichts bezahlen müssen. Stattdessen investieren wir zur Besten 11 o’clock Teatime in einen Cafébesuch, verdrücken ein Sandwich und einen Scone.

 

Die Heilige Insel ist eigentlich keine Insel. Sie kann mit dem Fahrzeug (und auch zu Fuß) erreicht werden. Allerdings gibt es sichere Zeiten (heute bis 10:30) und unsichere Zeiten (heute von 10:30 bis 14:15), in denen man trockenen Fußes oder ohne abzusaufen zum Ziel kommt. Je nach Flut ist das Wasser höher als nur ein paar Zentimeter. Es gibt beeindruckende Bilder von versunkenen Autos. Insoweit bestimmt die Flut das zu ziehende Parkticket und die Verweildauer auf der Insel, könnte man sagen.

 

Die Touristendichte wird im Übrigen auch von der Flut geregelt. Wir waren vor 09:00 auf der Insel. Bis zum Ende der sicheren Querungszeit um 10:30 kam nur noch eine Handvoll Leute an. Aber nach 14:15 wurde die Insel schlagartig voll. Die Busse rollten an. Die Massen schoben sich ins Heiligtum, die Museen und die Cafés. Zeit, die Insel langsam zu verlassen. Allerdings nicht ohne zuvor den Walled Garden besichtigt zu haben. Aus dem ehemaligen Gemüsegarten der Garnison des Castles hat die Ehefrau des letzten Castle Besitzers einen Ziergarten gestaltet. Nicht sonderlich erwähnenswert. Es sind auch nur ein paar wenige Enthusiasten im Garten zwischen Unkraut und Stauden und Kräutern.

 

Der Tag endet nach dem Abendessen faul mit Tagebuch schreiben, lesen und Kindern beim Spielen zusehen. Auf dem Familiencampingplatz treffen wir eine Schottin aus Edinburgh, beim Abwasch, die hier das Wochenende verbringt, weil es hier schön preiswert ist und ihre beiden Töchter es so spannend finden, im Wohnwagen Urlaub zu machen.

Wetter heute: Nebel am Morgen und am Abend, insbesondere an der See, dazwischen Sonne und z.T. klare Sicht, 15 Grad, in der Sonne ziemlich warm.

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