Arrochar – Mollance Farm in der Nähe von Dumfries

Mollance Farm

Gegensätzlicher kann es nicht ausfallen.

Der Campingplatz im Ort Arrochar war minus 3 Sterne. Für eine Nacht ging’s halt. Ich glaube, wir hätten auf einem der Parkplätze am Loch Lomond nicht schlechter gestanden. Gut. Das ist jetzt übertrieben. Wir konnten uns duschen, hatten eine Toilette und konnten auch die Bordtoilette am nächsten Morgen entsorgen. Aber alles war auf dem zweiten Blick schon ziemlich abgewrackt und das Verhältnis Anzahl der Duschen/Toiletten zu Gästen war eher schlecht. Geschätzt 15:1, aber nur wegen der schlechten Belegung des Platzes.

Ganz das Gegenteil heute Abend. Kein Campingplatz, eine Farm, die keine Farm mehr ist.

Mollance Farm, eine Certificated Location des CAMC.

Alles ist sauber, die Betreiber nett und hilfsbereit. Das genannte Verhältnis ist deutlich besser. Es gibt nur fünf Stellplätze aber dafür zwei Duschen/Toiletten, sogar sehr große, eigentlich normal eingerichtete Badezimmer. Während wir in Arrochar in Hörweite der Straße standen, stehen wir hier in Hörweite der Vögel.

Wir starteten am Morgen in Arrochar so wie wir gestern ankamen, im Regen. Alles ist naß. Wir haben gestern nur einen Teil des Ortes zu Fuß erkundet und gesehen. Aber der Rest, durch den wir heute früh hindurchfahren, ist auch nicht schöner. Der Ort sieht so aus, als würde er demnächst geschlossen.

Wir sind froh Arrochar verlassen zu können, nicht nur des Platzes wegen, sondern auch der Mücken. Midges! Erheblich kleiner als unsere heimischen Mücken, vielleicht nur 10% der Größe. Aber aggressiv wie bissige Hunde. Ich rolle das Stromkabel ein und habe den rechten Unterarm hochgeschoben, damit die Jacke nicht dreckig bzw. naß wird. In Sekundenschnelle ist er nahezu schwarz. Ich kann gar nicht so fix reagieren und den Ärmel wieder runterschieben. Hinterher bin ich regelrecht zerbissen. Die Viecher sind so klein, man läuft Gefahr sie einzuatmen. Sie gehen in die Ohren, in die Nase. Grauselig. Regen vertreibt Mücken??!!?? Nicht die Midges!

In Alexandria an der Südspitze des Loch Lomond suchen wir nach der Loch Lomond Distillery und finden sie auch, in einem Industriegebiet. Ein Visitor Center gibt es nicht. Einen Distillery Shop auch nicht. Nur eine riesige Industrieanlage. Sieht nicht so schön aus wie die Strathisla Distillery.

Während der weiteren Fahrt wird das Wetter Gott sei Dank immer besser. Erst hört es auf zu regnen, dann kommt die Sonne immer häufiger durch. Auf der Farm angekommen checken wir ein, reden ein wenig mit den Betreibern und machen uns schnell wieder auf die Socken. Wir wollen gerne Threave Garden sehen.

 

Leider haben wir nur gut zwei Stunden Zeit, um bei ca. 16 Grad und Sonne darin herumzustreifen. Er gefällt uns sehr gut, ist aber nicht groß. So ein Garten ist eine tolle Sache, um nach einer mehrstündigen Autofahrt ‚runter zu kommen‘. Sie haben dort tolle Disteln. Die Nationalpflanze der Schotten, taucht immer wieder in allerlei Wappen, Flaggen und Bannern auf.

Heike kauft zwei für zu Hause. Ich bin gespannt, ob wir die heile und gesund zu Hause anbringen. Damit sie überleben können, und nicht inkontinent das Auto nässen, bekommen sie einen mit Plastik ausgekleideten stabilen Karton und werden während der Fahrt im Badezimmer ausharren müssen. Jetzt stehen sie erst einmal auf dem ‚Fensterbrett‘ des Heckfensters.

Ach, was noch zu erwähnen ist. Auf dem Stellplatz Mollance Farm scheint es keine Mücken zu geben, obwohl ein Teich in der Nähe ist. Wir sehen bis zu Abend nicht eine dieser vermaledeiten Midges. Sehr angenehm.

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