Mold, Chester und doch noch Chirk Castle

Chirk Castle wird vom National Trust verwaltet, sonst hätten wir es nicht besucht.

Ausflug nach England!

Gestern hätten wir schon 17 GBP Eintritt pro Person für Powis Castle bezahlen müssen, wären wir nicht National Trust Mitglieder. Heute wären nochmal 18,–  GBP pro Person für Chirk Castle fällig gewesen. Mein Eindruck ist, dass der NT die Eintrittspreise ganz schön angezogen hat. So kann man die Menschen auch vom Sinn einer Mitgliedschaft ‚überzeugen‘.

Morgens fahren wir erst einmal zur Chirk Service Station. Heike geht schnell noch Lebensmittel einkaufen, während ich auf den Reifen warte. Aber die Jungs sind schnell und haben den Ersatzreifen auch fix wieder unter dem Auto befestigt. Ich fahre Heike entgegen.

Chester ist unser Ziel für heute, aber wir machen einen Umweg über Mold. Dort soll es Mittwochs und Samstags einen angenehmen Straßenmarkt mit lokalen Produkten geben. Selbstverständlich kostet es auch in diesem Nest Geld, das Auto ordentlich zu parken. Ich muss mich auf jeder Reise ins UK immer wieder aufs Neue daran gewöhnen, dass wir relativ viel Geld für Parken ausgeben. Der Markt entpuppt sich als kleiner als wir gedacht haben. Es gibt zwar lokale Produkte, aber sonderlich sehenswert ist der Markt jetzt auch nicht. Ich hätte ihn nicht auf die Liste der von Visitwales empfohlenen Märkte gesetzt. Dennoch erwerben wir sehr leckeren Cheddar und einen dicken Scone.

Mold Street Market

In Chester ist das Parken noch ein wenig teurer, 4 Stunden kosten fast 5 GBP! Der Ort ist erheblich größer, eine Stadt. Wir kaufen uns als erstes einen Stadtplan in der Touristeninformation für 1,50 GBP. Im Nachhinein hätten wir uns diese Ausgabe sparen können. Er hat uns nicht wirklich geholfen. Google Maps weiß mehr und führt genauer.

Wir schauen uns die Kathedrale von Chester an. Bemerkenswert an dieser Kirche ist, dass sie lebt. Nicht nur weil während unseres Aufenthalts einer großen Gruppe Schulkindern die Orgel erklärt wird. Sie hat viele Spuren von aktiver Gemeindearbeit unterschiedlicher Altersgruppen. Die Kirche ist nicht nur Denkmal aber ansonsten nicht sonderlich sehens- oder erlebenswert.

Der eigentliche Höhepunkt in Chester sind die Rows. Häuser aus dem Mittelalter, der viktorianischen Zeit und allen Zeitabschnitten dazwischen bis heute, die das architektonische Prinzip der zweiten Ladenzeile im arkadenähnlichen Obergeschoß fortgesetzt und bis heute erhalten haben. Die Häuser sehen zum Teil hinreißend aus. Fantastische Fachwerkkonstruktionen. Die Geschäfte darinnen sind decken die ganze Spannbreite zwischen mondän, über kitschig, touristisch bis normal ab. Wir laufen aus lauter Spaß an der Sache fast ausschließlich im Obergeschoß herum.

Aber irgendwann haben wir genug und machen uns auf den Weg zurück nach Chirk.

Wir sind früh dran und entscheiden uns für einen kurzen Besuch im Chirk Castle. Das Castle, das den Programmpunkt besetzt hat, der dem Felgenschaden zum Opfer gefallen ist. Wir haben nur eine 3/4 Stunde Zeit und müssen uns eilen, von der Kasse zum Castle hochzulaufen. Im Ergebnis sind wir der gleichen Meinung. Das Castle selber war mit der zur Verfügung stehenden Zeit ausreichend bedacht. Der allergrößte Teil kann wieder nicht besichtigt werden, private Nutzung. Der Rest ist ziemlich dunkel und irgendwie . . . . wenn man eines dieser Castles von innen gesehen hat, ähneln sich die meisten ziemlich stark und die Unterschiede zu erkennen ist für einen Menschen, der nicht in den Details der ausgestellten Bilder und Möbelstücke aufgeht, sehr problematisch. Aber, auch da sind sich diese Monumentalbauten ziemlich ähnlich, das Castle liegt fantastisch in der Landschaft. Allein die Sicht ist wg. des diesigen Wetters leider nicht ganz so spektakulär. Heike läuft von der Pforte des Castles zurück zum Campingplatz, der Fotos wegen. 

Innenhof

Bild 3 von 5

Danach ist der Tag dann auch schon fast vorbei. Schon gestern habe ich der Campingplatzbetreuerin für die Hilfe bei der Suche nach einem Reifenservice gedankt. Gut. Heute Abend sehe ich auch niemanden vom Team mehr.

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