Na ja, bin ja wieder da. Also mit Selbstrettung. Wo? In Lillehammer auf dem Rückweg aus der Stadt. „Im Dunkeln sind alle Katzen grau“ und Wege sehen anders aus. Ich wollte eigentlich gar nicht nach Lillehammer, eigentlich.
Ach Übrigens, so habe ich gestern auf dem Campingplatz gestanden. Der Vollständigkeit halber.
So stehe ich heute, auf dem Platz des Tourismuscenters Lillehammer. Nicht ganz, aber fast allein.
Von der Aussicht her um Längen besser, wenn ich denn was sehen würde. Erstens ist das Führerhaus zwecks Wärmeisolierung abgedeckt und ausserdem ist’s jetzt finster.
Heute in der früh bin ich schon vor 09:00 gestartet, um direkt zur Öffnungszeit bei Perry & Williams in Råde zu sein. Das waren ca. 25 Minuten wieder zurück in Richtung Schweden, aber gestern kannte ich den Tip des Herrn an der Rezeption noch nicht. Im Übrigen haben sowohl das 230V- als auch das 12V Stromnetz im Auto vollständig funktioniert, die ganze Nacht. Es war warm und kuschelig. Der Laderegler gibt offensichtlich beide Spannungen ordnungsgemäß weiter. Das kann nur heißen, dass der Laderegler eben nicht hin ist, sondern was anderes nicht stimmt.
Der Caravanhändler hat eine Riesenwerkstatt und freundliche Leute. Mein Ansprechpartner, Pål Jacobsen, war einfach toll. Leider musste ich allerdings erst einmal auf den Menschen warten, der für Elektrizität zuständig war, bis ca. 10:45. Blöd, dass ich schon um kurz nach 09:00 in der Werkstatt aufgetaucht bin. Gegen 12:00 war dann alles geklärt: Beide Batterien müssen ausgetauscht werden und außerdem scheint ein Relais nicht ordentlich zu arbeiten, aber damit kennen sie sich nicht aus. Das Relais leitet den Ladestrom während der Fahrt in die Wohnraumbatterien, nachdem die Starterbatterie voll ist. Hat es aber nicht oder nur zu einem ganz geringen Teil – die Werte des Batteriecomputers bestätigen den Verdacht. Da sowieso nur eine von zwei notwendigen Batterien lagermäßig vorhanden ist, erhalte ich die Empfehlung nach Trondheim zu fahren. Erstens sind dort die notwendigen Batterien und zweitens kennt der sich mit den ultrakompakten Westfaliafahrzeugen aus. Witzig am Rande: Mit der Frage „Hast du so einen kleinen Laderegler?“ zeigt man mir ein Modell, das dreimal so groß ist, wie das bei mir verbaute. Der Elektrospezialist flucht: „Alles so klein und eng und kein Platz!“ . . . . . Stimmt!
Nach Trondheim . . . 550 km! Ausserdem wollte ich Freunde am Nordfjord in Stryn besuchen. Eine ganz andere Richtung. Um auf kurzem Weg nach Trondheim zu kommen fahre ich Prinzip erst mal im Inland an Stryn vorbei. Über Stryn nach Trondheim sind rund 500 km mehr. Was nun? Die Entscheidung ist schnell getroffen. Das Auto muss funktionieren, sonst kann ich alles andere vergessen. Und so geht es über die E6 in Richtung Trondheim. Wenigstens ist Autobahn fahren in Norwegen nicht stressig, sie sind nicht gerade überfüllt.
Leider sind Autobahnen nicht gerade billig, ca. 20,– € Maut kosten die rund 300 km bis nach Lillehammer. Seufz. Und weil ich schon mal in Lillehammer bin, mache ich was gegen meine kalten Füße und laufe vom Campingplatz in die Stadt und kaufe mir dort ein paar warme Schuhe. Da habe ich wohl die falschen mitgenommen. Nun, die neuen haben eingebaute Spikes. Eine Verbesserung. Hier ist alles „geräumt“, allerdings nicht eisfrei. Gehwege und Straßen werden abgestreut, mit Steinen groß wie Graupen oder Erbsen. Der Rest „zerfährt“ sich oder wird irgendwann eine bombenfeste Eisfläche mit mehr oder weniger vielen Steinen. Auch Oma hat hier damit kein Problem und weiß was zu tun ist: Schuhe mit Spikes!
Sag mal…hast du vor dem Start nicht alles durchchecken lassen???
Jooh! Habe ich! Im Moment hilft das aber leider nicht weiter. Die Suche nach den Schuldigen und ihre ‚Hinrichtung‘ erfolgt nach der Problemlösung.