Am Anfang haben wir noch gedacht, ach, is‘ nich‘ so schlimm.
Und dann waren wir froh, dass wir ihn verlassen konnten, den Campingplatz Haven Haggerston Castle. Als wir in Melrose auf einem Platz des Clubs ankommen, sagt Heike, dass sie nie gedacht hätte, sich so darüber zu freuen, auf einem der Clubplätze zu landen.
Nach der Abreise von diesem „Superstellplatz“, den ich auf Park4Night aus Rache miserabel bewerte, fahren wir erst einmal in die Stadt Berwick-upon-Tweed. Es gibt tatsächlich noch ein anderes Berwick hier in UK, gar nicht weit entfernt vom genannten. Daher macht der Zusatz ‚am (Fluß) Tweed‘ durchaus Sinn. In Berwick fällt auf, dass zahlreiche Geschäfte, nicht nur Lebensmittelsupermärkte geöffnet haben. Heute ist Sonntag! Die Unterschiede zwischen BRD und UK sind nicht nur sichtbar (Häuser, Landschaft) sondern schlagen sich an vielen Stellen des täglichen Lebens nieder.
Nach dem Spaziergang durch Berwick fahren wir über’s Land nach Abbotsford, dem Wohnsitz von Sir Walter Scott. DEM Schotten schlechthin. Der Lieblingsdichter und -autor der britischen Königin Viktoria, nach der das viktorianische Zeitalter benannt wurde (z.B. mit dem ‚viktorianischen Baustil‘). Wir dachten uns, dass wir uns mal mit diesem Menschen befassen sollten, wenn wir schon nach Schottland fahren. Auszüge aus seinen Gedichten, Romanen oder Zitate von ihm werden hier in Schottland immer wieder genutzt, in allerlei Zusammenhängen.
Am Ende des Besuches in seinem Landsitz Abbotsford und dem Museumsbesuch sind wir festen Willens, uns ein Buch von dem Herrn zu kaufen (und zu lesen!!!). Wir wissen nur noch nicht welches. Allerdings wissen wir eines sicherlich: in deutscher Sprache! Die englische Sprache aus dem 18. bzw. 19. Jahrhundert ist mir nicht immer . . . so ohne weiteres zugänglich (oder anders ausgedrückt: manchmal verstehe ich einfach nur Bahnhof!). Zu anstrengend für ein ganzes Buch.
In Melrose können wir leider den full-service-pitch nicht in einen normalen Stellplatz umbuchen, obwohl inzwischen einer frei geworden ist. Eine Änderung ist im System nicht vorgesehen, also sind Absage und Neubuchung notwendig. Die Absage kostet aber eine cancellation fee. Am Ende ist der normale Platz durch die doofe Gebühr teurer als der Luxusplatz, sagt die nette Dame an der Rezeption. Ich muss noch mal recherchieren, ob tatsächlich eine cancellation fee anfällt, oder ob die nette Dame den rechten Knopf nicht gefunden hat?!?!?!
Am Abend spazieren wir noch mal durch den Ort und erspähen den Kings Arms Pub für ein Bierchen. Nach dem Abendbrot ziehen wir dann auch noch mal los und trinken ein lokales Bier, Tennen’s, und ein Fosters.