Ausflug nach Rayleigh . . . ähmm . . . Stratford.

Die Wettervorhersage für Samstag ist gut. Die Londoner wollen wie jedes Wochenende einen Ausflug in die Umgebung machen, um sich potentielle zukünftige Wohnorte anzusehen. Das Ziel ist Rayleigh.

Allerdings . . . landen wir nur in Stratford. Der Ort lohnt nicht ein Foto. Dorthin fahren wir mit der Tube, Central Line. Sie kauft sofort das Ticket für die TfL Rail. Das geht nicht wirklich online auf dieser Strecke, da man ein haptisches Ticket vorzeigen muss. Leider stellen wir erst nach dem Kauf fest (ca. 50 GBP), dass die Linie nicht fährt sondern ein Schienenersatzverkehr eingerichtet ist. Schon die Bahn hätte gut 1 Stunde gebraucht. Mit dem Bus werden es gut drei, nach Auskunft von ihr. Sie hat schon mal mit ihren Eltern diesen Trip erlitten. Drei Stunden sind einfach zu lang. Die Rückzahlung des gekauften Tickets geht dann wieder vor Ort nicht. So zumindest das Ergebnis nach ausgiebigen Diskussionen vor Ort. Das geht nur online. Irgendwie fühle ich mich zu Hause.

Wir kaufen stattdessen in der Stratford Shopping Mall ein „Siehlchen“. Ein Brustgeschirr für Kinder mit ‚Hundeleine‘, damit sie nicht plötzlich und fix dorthin flitzen, wo sie nicht hin sollen. Im Geschäft ist nichts los, nur die beiden Mitarbeiterinnen und noch eine Mutter mit Kind und alle finden sich sympathisch und so sind wir mindestens eine ¾ Stunde dort im Laden. Erst beim Abschied stellt sich heraus, dass das andere Kind auch ein Mädchen ist (sieht aber aus wie ein Junge), gleichalt mit unserer Enkelin ist und den gleichen Vornamen hat. Die Telefonnummern und Adressen werden aber nicht ausgetauscht.

Nun, nach diesem verkorksten Ausflug kaufen sie und ich im Lidl die Lebensmittel für die kommenden Tage ein. U.a. einen Berg für Bratkartoffeln am Abend. Nachdem ich sie geschält und auf den Herd gesetzt habe, damit aus ihnen die Vorstufe, Salzkartoffeln, werden, geraten sie leider irgendwie in Vergessenheit. Ich gehe mit dem Enkeltiger spazieren, sie schläft selig und süß. Die Kartoffeln übergebe ich noch, aber dann sind sie irgendwie aus dem Sinn. Aus dem Ergebnis kann man keine Bratkartoffeln mehr machen. Ich versuche noch Knödel, ohne Kartoffelstärke, aber das wird auch nicht so wirklich. Es schmeckt, geht aber eher als mashed potatos in Kugelform durch.

Spaziergang am Limehouse Canal zum Limehouse Bassin:

Immer wieder diese Gegensätze in London. Einerseits schlafen Menschen in den Schiffen (wie in Wohnmobilen), die aber keineswegs nach Glamping, sondern eher nach Armut aussehen, andererseits ist das superteure Canary Wharf nur einen Steinwurf weit entfernt.

Während des gesamten Spaziergangs schläft der Enkeltiger tief und fest. Ich wollte doch mit ihr spazieren . . . . Der Enkeltiger läuft jetzt für sein Leben gern und ist sehr ungehalten, wenn das aus welchem Grund auch immer nicht geht, z.B. auf dem Bahnsteig beim Einlaufen des Zuges. Auch ansonsten ist der Tiger ein Tiger, eher ungeduldig, fauchig und dickköpfig. Mal sehen, was morgen so wird.

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