Mehr Glück als Verstand!

. . . . sagt man doch so, oder nicht . . . . ??

Gestern schon hat es stark gestürmt. Gefühlt ist es über Nacht nur noch schlimmer geworden. Morgens ist es auch nicht besser. Alles grau und naß und regnerisch und man sieht nichts. Der Wetterbericht auf yr.no verspricht aber Besserung ab 10:00. Sogar die Sonne soll man rauskommen, wenn auch nur für kurze Zeit, so für `ne Stunde. Trocken soll es aber sein. Also nach Møns Klint! Als ich starte scheint die Sonne schon. Zu früh, ich bin noch nicht da.

Es ist nicht weit, die Batterie wird durch die kurze Fahrt nicht aufgeladen :o( hmmmm, was soll´s. Ich werde dennoch auch die kommende Nacht ohne Anschluss ans Stromnetz überstehen, schon aus Prinzip. So!

Ich gehe bei Regen los. Es ist kalt. Ich bin nach dem Start nochmal umgekehrt und habe mir eine lange Unterhose angezogen. Der Wind pfeift. Auf dem Parkplatz ist niemand. Das Geocenter ist geschlossen. Dennoch werden 35 dkk Parkgebühr gefordert, alles vollautomatisch und mit Karte oder handy zahlbar. Nichts Bargeld. Hier sind sie schon weiter. Die Aussicht von der Klippe ist käse. Regen, grau, Nebel. Über glitschige Stufen geht es abwärts. Die Stufen nehmen kein Ende. 100 Höhenmeter (oder mehr) wollen erst mal überwunden sein. Schon beim Abstieg kommt wieder die Sonne raus und ich gerate in den Windschatten der Klippe. Die Sonne ist sehr angenehm, fast warm.

Und die Sonne bleibt! Stundenlang!

Der Strand besteht aus Kieseln, groß wie Fäuste, Köpfe oder dicke Bäuche. Die Kreide ist weich. Sie bleibt an den Stiefeln kleben und geht auch nicht ab, wenn ich damit ins Wasser gehe. Hier kann man der Erosion zusehen. Der „Fels“ bröselt so vor sich hin. Die tausend kleinen und großen ins Meer geratenen Stücke färben das Wasser fast milchweis.

„Am Strand“ zu laufen ist wg. der vielen Steine nicht einfach.

Sand gibt es nur eimerweise. Wenn es mal so aussieht als wäre da was mehr, dann ist es weicher Kreideschlamm. Die Treppen hoch schaffe ich – mit Keuch und Stöhn. Hier soll es auch die längste Treppe Dänemarks geben. DAS war sie bestimmt. Ich bin fast sicher. Nassgeschwitzt komme ich oben an und friere sehr im kalten Wind, der sich zum Sturm im Sonnenlicht gemausert hat. Die Buchen schwanken, die Aussicht ist dennoch nett.

Der Rückweg an der Kante lang führt durch einen zu dieser Jahreszeit schlammigen Buchenwald.

Auf der Rückfahrt schaue ich mir erst einmal ein Lustschloss an (Liselund – lohnt m.E. nicht wirklich) und dann, wie soll es anders sein, Kirchen aus dem Mittelalter. Alt, aber ziemlich schmucklos. Da sind die Geschmäcker der Jahrhunderte drüber weggegangen.

Die Sonne täuscht. Der Sturm rappelt an der Kirchentür, in den Kirchen pfeift es und es ist kalt. Interessant, lädt aber nicht zum Verweilen ein.

Auf dem Campingplatz muss ich erst mal die Stiefel von Kreideschlamm und Moder aus dem Wald befreien. Das Auto sieht aus wie S….

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