Am botnischen Meerbusen

Das Auto hat eine Schwachstelle. Zumindest wenn man des Nachts frei steht, also nicht auf dem Campingplatz. Die Schwachstelle heißt Toilette. Sie ist vollwertig und funktioniert hervorragend, aber . . . . . . sie hat halt eine begrenzte Kapazität! Mit wenig Wasser kann ich im Zweifelsfall auskommen. Dann wird aus der Katzenwäsche halt eine superkurze ‚wasserscheue-Katze-Katzenwäsche‘. Aber wenn die Toilettenbox voll ist, ist sie voll! Darum wollte ich den Inhalt auch so schnell wie möglich ordentlich entsorgen und bin einer Park4night Empfehlung zu einem Bootshafen in Gävle gefolgt, sollte mit Entsorgungsmöglichkeit für WoMos sein. Allerdings war diese nur nutzbar, wenn man seine Bootskennung eingegeben hat. Wie ich diese Anforderung austricksen sollte, habe ich nicht begriffen und bin „voll“ weiter gefahren. Auf einer Autobahnraststätte konnte ich dann tun, was ich wollte. Ich hatte schon früher wahrgenommen, dass dies auf schwedischen Rastanlagen an der Autobahn oft angeboten wird.

Die Temperatur stieg bis auf +1,5 Grad an. Der Schnee wurde auf dem Weg nach Nyköping, da stehe ich heute, immer weniger. Die braunen Felder sind zu sehen. Die Bäume sind grün, die Äste alles andere als schneeschwer.

So stehe ich heute.

Bei diesem guten Wetter, nur Sonne, wollte ich nicht lange fahren und habe zugesehen an die Küste zu kommen. Der Campingplatz liegt direkt am Meer. Allerdings kann man das Meer als solches hier nicht so ohne weiteres erkennen. Es könnte auch einer der großen schwedischen Seen sein.

Sieht immer nach Ufer aus, auf der anderen Seite. Sind aber, der Karte zufolge, Schären und Inselchen.

Auf alle Fälle hat der Spaziergang am Ufer entlang gut getan und Spaß gemacht. Ich habe darauf verzichtet den Rundweg zu nutzen. Er hätte mich weiter in den Wald geführt, weg vom Ufer. Das wollte ich nicht, also hin und wieder zurück.

Obwohl ich hier in Nyköping im Wald spazieren gegangen bin, habe ich keine Tierspuren im Schnee gesehen. Ganz im Gegenteil zum Standplatz an der Mackmyra Destille. Dort gab es Tierspuren in Hülle und Fülle. Über Nacht waren auch Wildschweine nicht weit von meinem Stellplatz aktiv und haben den Waldboden aufgebrochen, obwohl er gefroren war. Gehört habe ich davon jedoch nichts.

Auf diesem Campingplatz bin ich nicht ganz so allein. Vielleicht liegt es an der Nähe zu Nyköping. Mindestens zwei Hütten sind mit Menschen belegt, die „auf Montage“ sind und hier anstelle in einem Hotel schlafen. Ausserdem ist Wochenende. Das Ufer war stellenweise gut besucht, trotz Schnee und weichem Matschboden. Grillen und Vögel beobachten war richtig „in“.

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