1850 m – 10 Grad Celsius – 5 m/s

Höhe – Temperatur – Wind. Hochgebirge in Norwegen. Der höchste Berg Skandinaviens: Galdhøppingen.

Aber vorne geht es los! Unsere Freundin muss um 07:30 das Haus verlassen und zur Arbeit. Wir stehen daher vor sieben auf und verabschieden uns von ihr. Wir fahren heute weiter. Die Juvasshytta ist unser Ziel. Nach dem Einräumen des Autos fahren wir kurz nach neun los. Tanken, ein letzter Einkauf von Lebensmitteln in Stryn und Erkundigungen über die Miete von Autos für das kommende Jahr, dann fahren wir endgültig los.

Wir fahren über den gamle Strynfjellsvegen anstatt über die E 15, die gut ausgebaute und schnelle Straße mit zahlreichen und langen Tunnelanlagen. Es ist immer wieder schön, hier auf dem Strynfjell.

Allerdings haben wir hier oben noch nie so viele Wohnmobile im Begegnungsverkehr erlebt. Bislang waren wir in den vergangenen Jahren eigentlich eher allein, oder mit nur wenigen PKW. Wie schön es hier ist, hat sich wohl herumgesprochen.

Uns fallen im weiteren Verlauf die zahlreichen WoMos auf, aus Frankreich, Holland, Norwegen und natürlich aus Deutschland. Tschechien, Polen, Schweiz, Großbritannien oder Litauen haben Seltenheitswert.

Wir sind heute zu früh aus dem Bett gefallen. Wir beide sind doch etwas müde und machen in Billingen eine längere Pause mit Augenpflege. Auch hier stehen zahlreiche Camper und Wohnmobile, einige machen sich schon für die Nacht fertig (es ist 14:00 Uhr). Während Heike noch schläft, laufe ich einen kleinen Rundweg. Es richt so verführerisch nach Sveler. Leider hat das Lokal allerdings für eine „private Party“ (Schild an der Tür) geschlossen.

Die Juvasshytta ist Startpunkt für eine Tour zum Galdhøppingen, einer der must-do-Berge in Norwegen. Hierhin pilgern die Norweger aus dem ganzen Land. Die Trollzunge, der Gaustatoppen und der Besseggen-Grad gehören auch dazu. Ich fürchte bei dem Urlauberandrang, dass wir an der Hütte keinen Park- bzw. Stellplatz bekommen. Dort stehen dann auch viele PKW und nur wenige WoMos.

Die Tour von der Hütte zum 2.469 m hohen Galdhøppingen dauert 4 Stunden – ein Weg! Das machen wir nicht. Erst einmal gönnen wir uns (das erste Mal in diesem Urlaub) im Café einen Kaffee/Tee mit Waffeln und Rømme. Wir machen danach frisch gestärkt den „alte Leute Spaziergang“ zum Eingang des Eistunnels der in den Gletscher hineinführt – über den ebenen Weg auf dem Bild oben.

Die Landschaft hier oben ist sicherlich nicht jedermanns Ding (ich denke an meine Schwester). Mir geht das Herz auf. Echtes Hochgebirge, allerdings sieht es anders aus als in den Alpen. Die Eiszeit läßt grüßen.

Die Juvasshytta steht auf Permafrostboden. Nur die ersten 1 – 2 m der Oberfläche sind nicht gefroren, dafür sumpfig. Der Permafrost hat interessante Strukturen entstehen lassen. Die Steine werden oft in einer Hexagon-Struktur durch den Prozess des Tauens und Gefrierens an die Oberfläche gedrückt.

Zwischen den trostlos wirkenden Steinen wachsen immer wieder kleine Butterblumen. Man muss allerdings schon genau hinsehen, auf dem ersten Blick sind sie nicht zu erkennen, so klein sind sie.

Anfänglich stehen noch viele PKW auf dem Parkplatz der Hütte, jedoch leert es sich zusehends und proportional mit der Menge der Menschen, die vom Gipfel absteigen. Bei gutem Wetter sind es sicherlich mehr, aber es sind schon lange Menschenketten, die da vom Gipfel über den Schnee / Gletscher wieder nach unten kommen.

Der Platz für die heutige Nacht ist wohl der teuerste Platz des Urlaubs. Kein Strom! Duschen kostet 30 Kronen, einmal zur Toilette gehen kostet 20 Kronen. Für’s einfach hier stehen dürfen haben wir 300 Kronen bezahlt. Die Straße hier hoch ist Mautpflichtig, nochmal 150 Kronen.

Nichts desto Trotz, sind wir’s zufrieden hier oben. Die Aussicht aus dem Auto schlägt alles und rechtfertigt (fast) jeden Preis.

Am Abend regnet es leider wieder, entgegen der Vorhersage von yr.no. So’n Sch . . .  . Aber gegen 21:30 kommt trotzdem die Sonne raus. Ich sitze günstig im WoMo. Es regnet und die Sonne scheint mir ins Gesicht. Für ein Sonnenuntergangsfoto gibt es aber leider keinen schönen Vordergrund. Aber den Regenbogen kann Heike noch kurz vor dem Schlafen gehen um 23:00 einfangen.

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