Holmyra und „Wo sollen wir all‘ die nassen Sachen trocknen?“

Ruhiger als an diesem Ort kann man wohl nicht leben.

Das bestätigt auch die Betreiberin. Sie sind vor 14 Jahren ausgewandert und haben diesen Campingplatz gekauft, nachdem sie ihn in einem Urlaub kennen gelernt haben. In Skåbu wohnen ca. 300 Menschen. Allerdings gibt es in den Bergen rings herum, insbesondere in Richtung Jotunheimen, sage und schreibe ungefähr 5000 (in Worten: fünftausend!!!) Hütten. Wochenendhütten der Städter. Die Schule bis zur 7. Klasse ist am Ort. Allerdings muss der Jüngste mit dem Schultaxi dorthin gefahren werden – es sind über 7 km dorthin. Der zweitjüngste (17) geht zur weiterführenden Schule nach Otta. Eine Autostunde entfernt, mit dem Bus . . . . . :o((. Daher hat er in Otta eine kleine Wohnung. Der älteste Sohn (18) kann eine Schule in Vinstra besuchen. Er fährt mit dem eigenen Auto jeden Tag dort hin.

Die Straße, die durch Skåbu führt ist gut ein dreiviertel Jahr lang eine Sackgasse. Dann ist der Jotunheimvegen gesperrt (vinterstengt). Also ist es nur in der Saison, also jetzt, hier etwas lebhafter und „man kennt nicht jedes Auto, das man sieht“. Wenn das, was wir jetzt erleben, „lebhafter“ ist, will ich im Winter hier nicht sein. Wir hören auf dem Campingplatz nichts, außer die Geräusche der Natur. Hier ist nix, rein gar nix. Vom Wohnhaus der Campingplatzbetreiber sieht man keinen Nachbarn, außer den auf der gegenüberliegenden Seeseite.

Nach langem Schlaf und ausgiebigem Frühstück fahren wir die 7 km ins Dorf und kaufen im Dorfladen ein, ein Coop. Zeitweise sind wir allein im Laden. Irgendwann kommt noch ein Kunde. Für den Einkauf fahren wir hin und her 16 km. Das ist dann auch die ganze Fahrerei für den Tag.

Nach dem Einkauf machen wir uns vom Campingplatz aus auf den Weg zum Vinstrafossen (ca. 5 km retur), nicht weit weg, aber für Heike am Ende doch über zu unebenes Gelände. Wir sind gerade eben umgekehrt, als der erste Regen fällt. Er wird schnell so kräftig, dass wir ordentlich nass am Auto ankommen. Jacke, Hose, Schuhe. Alles nass. Wir tropfen. Sogar meine Unterhose ist nass und meine Socken auch. Heike ist nicht so nass. Wie auch immer sie das geschafft hat. Wo ich hergelaufen bin, hat es offensichtlich mehr geregnet.

In diesem schicken Wetter haben wir nur wenig Fotos gemacht.

 

Den Nachmittag verbringen wir drinnen „in der warmen Stube“; Heike liest und ich verändere das digitale Online-Reisetagebuch. Jetzt haben Karten und einige Bilder die Funktion, dass sie als Slider ablaufen oder sich beim Anklicken vergrößern. Während dessen trockenen die Hosen und die Jacken. Mit den Schuhen kann es bis morgen früh eng werden. Mal sehen.

Ach so. Von wegen mal sehen: Die Wasserpumpe funktioniert wieder. War wohl doch nur ein Wackelkontakt. Gut für jetzt, allerdings auf Dauer nichts Zuverlässiges. Mal sehen, ob die Pumpe den Urlaub durchhält.

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