Opptatt!

Besetzt! Campingplatz in Luster. Luster ist das Ende der Rv 55, einer nationalen Touristenstraße über das Sognefjell, die im Winter gesperrt wird. Sie ist eine der schönsten Straßenstrecken in Norwegen und zu Recht als Sehenswürdigkeit eingestuft. Allerdings wissen das auch andere Touristen zu schätzen.

Schon auf der Strecke nach Lom ist die Aussicht über den Vågåvatn entlang der E15 hervorragend.

Auf der Strecke über das Sognefjell nach Lom sind immer wieder Park- und Aussichtsplätze angelegt. Eigentlich ist jeder Meter dieser Straße eine Wucht.

Das Sognefjell ist sicherlich der schönste aller Gebirgsübergänge.

Wir wollen auf dem Campingplatz in Luster übernachten. Den kennen wir schon. Auf einer unserer ersten Rundreisen haben wir dort übernachtet und direkt am Fjord ganz romantisch speisen können. ‚Damals‘ haben wir noch Hütten in Anspruch genommen. Jetzt genießen wir die „neue natürliche Freiheit“ (wenn man den Werbesprüchen glauben darf).

Leider weist man uns ab. Besetzt! Ausgebucht! Schon auf der Strecke sind uns viele Wohnmobile begegnet oder mit uns von Lom aus hoch ins Sognefjell gefahren. Tja früher oder später musste es ja so kommen. Hochsaison! Nordfjord, Sognefjord; Touristenhochburgen! Und auch noch norwegische Ferien! Aber nein. Das sind nicht die Ursachen. Der Platz steht voller Zelte. Ein Musikfestival hat ihn voll belegt. Drei Tage lang. Schön für die Region, Pech für uns. Wir fahren weiter und landen letztlich auf dem Platz Vik Fjordcamp in Høyheimsvik.

Die Strecke von Randsverk nach Høyheimsvik beträgt „nur“ 147 km. Wir haben uns dafür aber fünf Stunden Zeit genommen und sind zumindest gefühlt an jedem aussichtsreichen Parkplatz stehen gebliegen.

Der Campingplatz Vik Fjordcamp ist aussichtstechnisch die Wucht.

Allerdings liegt der Platz am Hang direkt zwischen Straße und Fjord eingeklemmt. Hoffentlich nimmt der Verkehr nachts ab. Jetzt, ca. 21:00 Uhr, fahren hin und wieder noch Fahrzeuge. Wir werden nur eine Nacht hier bleiben. Er gehört mit zu den nicht ganz so billigen Plätzen. Wir zahlen 300 Kronen für den Platz ohne Strom, für eine Dusche werden 20 Kronen verlangt, dafür können wir uns aber 5 Minuten lang im warmen Wasser räckeln. Nun, in dieser Gegend gibt es nicht all zu viele Camping- oder Stellplätze und der Andrang ist groß. Wir sind um ca. 15:00 Uhr hier gelandet und um 18:00 ist der Platz schon ausgebucht.

Der Platz hat auch eine kleine Badestelle. Ich tauche im Laufe des Nachmittags / Abends drei Mal in den Fjord. Spannend. Von hier sind es gut 200 km zum Meer, direkte Wasserverbindung! Aber das Wasser ist kein Salz-, sondern Süßwasser von allerfeinster Qualität. Na ja, mit Algen, Holzstücken und allen anderen Dingen, die die zahlreichen Flüsse und Bäche aus den Bergen mitbringen. Das Salzwasser ist hier so stark verdünnt, dass man es nicht mehr schmecken kann, vielleicht kann man es irgendwie anders noch nachweisen. Wir stehen einem der Zuläufe, dem Wasserfall Feigumfossen genau gegenüber und haben eine tolle Sicht darauf.

Auf dem Weg hierher ist uns ein schottisches Wohnmobil begegnet. Bislang das erste. Auf dem letzten Camping standen vorwiegend Niederländer mit ihren Mobilen. Auf diesem Campingplatz stehen fast nur deutsche Urlauber. So oft wie auf diesem sind wir bislang auf keinem anderen angesprochen worden. Zu allerlei Kleinigkeiten. Lustig.

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