Wir hatten es ihr versprochen und wir haben es getan!
Aber bis zu diesem Versuch war es „ein langer Weg“. Wir sind am Morgen recht früh aufgestanden, um 06:00. Wollten wir doch um ca. 10:00 Uhr am Ort der Tat sein. Ehrlicher Weise muss hinzugefügt werden, dass der kleine schnuckelige Campingplatz mitten im Dorf dann doch immer voller wurde und am Ende aus unserer Sicht überfüllt war. Der Eigentümer hat das bestimmt anders beurteilt. Da die Anzahl der Duschen auf dem Platz nicht gerade hoch gewesen ist, sind wir auch früh aufgestanden, um vor den anderen die Morgentoilette erledigen zu können. Hat auch geklappt. Es war nur einer früher. Ein Finne, der mit seinem Motorrad neben uns gezeltet hat.
Gestern schien noch die Sonne, heute ist der Himmel grau. Regnen soll es aber erst am Nachmitttag. Na, hoffen wir’s. Für den letzten Urlaubstag ist das wohl genau das richtige Wetter. Ich habe auch nicht gerade die beste Laune. Ich würde jetzt gerne drei oder vier Tage auf einem schönen Campingplatz stehen, die ganze Wäsche durchwaschen, das Auto von innen ordentlich putzen, alles richten und dann noch mal für ein „paar Tage“ nach Norden – Lofoten, Senja, Tromsø. Oder einfach nur nach Mittelnorwegen – Namsos, Brønnøysund. Oder nach Schweden rüber?!?! Wäre auch toll. Dort ist das Wetter zumindest wärmer und nicht so feucht.
Auf dem Weg aus dem engen Tal heraus werden wir von den Ziegen aufgehalten, die früher wohl die Haupteinnahmequelle der Dorfbewohner dargestellt haben. Heute scheint es der Tourismus zu sein.
Die Landschaft zwischen Flåm und Bergen ist einfach die Wucht. Nirgendwo sind die Täler tiefer, die Berge steiler und spektakulärer. Allerdings passt die gut ausgebaute E16 nicht ins Bild. Während die Landschaft typischer nicht sein kann, ist die Straße alles andere als typisch. Sie ist großzügig 2-spurig, mit Busbuchten, zum Teil mit Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen, man kann gut 80 km/h fahren (oder auch schneller, wie der ein oder andere beweist). Die Fahrt nach Dalekvam geht dementsprechend schnell, auch wenn wir mal unterwegs kurz stoppen.
Dalekvam. Die Heimat der Firma Dale of Norway. Norwegische Strickwaren. Wir wollen Schwesterherz was mitbringen, quasi auf Bestellung. Trotz großer Mühe finden wir nichts. Wir sind live mit ihr über Chat und Telefon verbunden. Schöne Sachen gibt es genug. Allerdings ist im fabrikkutsalg in der 2. Wahl nicht immer alles in jeder Größe vorhanden. Die Größe S dominiert sowohl bei der Damen-, als auch bei der Herrenbekleidung. Gut für den Geldbeutel. Ich hätte schwach werden können. Für Heike werden wir schwach. Wir sind gespannt, ob wir einen Teil der Mehrwertsteuer auf dem Schiff zurückbekommen. Die Tax-free-Regeln mögen es zulassen!!
Als wir das Geschäft verlassen, es ist ca. so um die Mittagszeit, regnet es schon. Sch . . . . Wir kaufen noch ein paar Lebensmittel in Dalekvam ein, auch welche, die wir mit nach Hause nehmen wollen und fahren dann weiter zum Tagesziel. Wir wollen einen Stellplatz in der Nähe von Bergen entern und haben uns zwei Alternativen am Rv 48 ausgesucht. Die erste ist komfortabler, mit Ver- und Entsorgungsstation und Toiletten, aber mittelmäßiger Aussicht. Wir entscheiden uns für Eikelandsosen und stehen direkt im Ortsmittelpunkt am Fjord, mit Blick über den Fjord.
Der Ort ist sowas von verpennt und verschlafen. Im Zentrum, kleine fünf Minuten Fußweg von unserem Stellplatz, schließen die Geschäfte schon um vier, quasi vor unserer Nase, als wir nur mal rüber gehen, um zu sehen was es da so geben könnte.
Unsere Reise hat uns heute über die E16, den Rv7 und den Rv48 geführt und war wieder 175 km lang. Diese Streckenlänge hat sich in diesem Urlaub irgendwie als Standard herausgestellt.