So scheint es hier in Kent und Sussex zumindest, unabhängig von solchen Orten wie Bodiam Castle.
Wir sind gestern ziemlich früh zu Liegen gekommen, vor 9 war`s. Dennoch haben wir bis sieben geschlafen und ich hätte noch ein viertel Stündchen . . . . Wir sind halt nicht mehr die Jüngsten und gestern war halt anstrengend.
Wir sind ohne Bargeld nach England gereist. Das wollen wir heute ändern und sind im Post Office gegenüber dem Camping Platz leider erfolglos. Erst im nächsten, etwas größeren Dorf Hawkinge gibt es einen Cash Automaten am Tesco Express. Jetzt haben wir zumindest schon mal 100 GBP für Trinkgelder und andere Gelegenheiten. Hier auf dem Land zahlt man wohl noch häufiger bar und nutzt Kartengeld nicht in jeder Lage. Zumindest war dies die Beobachtung gestern im Pub.
Danach fahren wir nach Bodiam Castle. Wie findet man eine Sehenswürdigkeit, wenn’s keinen Netzempfang gibt und das Navi die Adresse nicht kennt? Gott sei Dank lieben wir Karten (haben auch welche :o) ) und Heike kann gut damit navigieren. Schon gestern sind wir die Nebenstraßen der beinahe untersten Ordnung gefahren. Heike leitet mich wieder durchs Nirgendwo. Die Sträßchen führen durch eine Landschaft, die aussieht (wenn man denn mal was sieht durch die himmelhohen Hecken) wie, ja . . . , ja nicht wie eine landwirtschaftlich genutzte Kulturlandschaft, sondern wie eine riesige Parklandschaft. Hier sieht alles aus wie im Rombergpark in Dortmund, nur größer und mehr davon. Die gemütlichen und alten Häuser und die malerischen Weiler und Dörfer sehen aus wie aus Filmkulissen und extra zur optischen Erbauung hier platziert. Die Straßen sind eng und kurvig. Bei zwei sich begegnenden PKW wird’s schon eng. Der Spiegel auf der Fahrerseite rattert dann schon mal durch die Spitzen der Hecken, die sich nach oben hin über die Straße beugen und sie gelegentlich wie ein Dach vom Himmel trennen. Als Fahrer sehe ich nicht so viel von der Landschaft, die Straßen sind anspruchsvoll und schlecht. Fußgänger oder Radfahrer möchte ich hier nicht sein. Wir sehen auch nur sehr selten welche und dann auch nicht auf diesen Straßen.
Irgendwann sind wir am Ziel (nachdem wir erst daran vorbeigesaust sind):
Das Wetter ist nicht herbstlich. Es fühlt sich sommerlich an. Wir genießen die Sonne dann auch mehrmals auf einer Bank sitzend. Mit 19 Grad ist es sehr angenehm. Wir sind zu warm angezogen. Wie bei anderen National Trust Sehenswürdigkeiten auch, gibt es hier den obligatorischen Shop und einen „Tea Room“. Was da nichts anders ist als ein kleines Kaffee mit einer schicken Auswahl selbst gebackener Kuchen, Kaffee und natürlich auch Tee. Wir können einem Shortbread und gesalzener Karamelltorte nicht widerstehen und genießen zum wiederholten Mal die Sonne. Bevor wir fahren machen wir noch ein paar Fotos vom Castle.
Der Club Camping Platz Battle Normanhurst Court ist nicht weit. Wir sind inzwischen Mitglied im Club, der diesen Platz betreibt. Als Mitglied können wir zu einem reduzierten Preis hier campen (der allerdings immer noch ordentlich ist). Die Plätze des Clubs sind fünf Sterne wert. Derart hochwertige Plätze haben wir bislang nur in Neuseeland gefunden (alle gehörten zu ein und dergleichen Betreiberkette). Der norwegische Durchschnittscampingplatz würde im Vergleich vielleicht 1 bis 2 Sterne bekommen. Das schöne an den Club Sites ist, dass wir wissen, was uns erwartet; dass die Qualität verlässlich hoch ist.