Lamb House in Rye und Smallhythe Place

Durch Zufall berühmt.

Am Ende des Tages sind wir für ca. 76 km mehr fast 2 Stunden Auto gefahren, immer den gewundenen Sträßchen entlang, angeblich Hauptstraßen (sie lassen zumindest Gegenverkehr zu, ohne dass man die Geschwindigkeit reduzieren MUSS). Zuerst landen wir in Rye und wollen dort das Lamb House besichtigen. Das die Stadt so schön ist, hatten wir nicht erwartet.

Das Kopfsteinpflaster in der Stadt besteht allerdings aus katzenkopfgroßen Kieselsteinen, schlimmer als das Pflaster bei uns, sagt Heike und eiert über die Wege.

Im Lamb House treffen wir ein Paar, dass ihren Sohn, gerade mal 2 Jahre alt, ebenfalls 3-sprachig erzieht. Er ist Deutscher, sie ist Philippinin. Spannend. Dem nicht genug, kommen wir mit dem Kassierer indisch-pakistanischer Herkunft ins Quatschen. Er ist BVB Fan, war schon in Dortmund und von der gelben Wand schwer beeindruckt. Auch das Fußballmuseum hat er in guter Erinnerung, aber Dortmund an sich . . . . jaaaa, ist auch ganz schön. Nun ja, wir hatten zuvor gesagt, dass wir aus Dortmund kommen. Waltrop kennt hier ja doch niemand.

Das mit dem Zufall bezieht sich auf das Lamb Haus. King George I hat hier 1726 vier Tage im Ehegemach übernachtet. Die Wahl viel auf’s Lamb House, weil es das größte im Ort war. Noch heute hat es den größten Garten des Ortes. Zufällig waren die Eigentümer des Hauses die Eheleute Lamb. Das Haus selber ist älter. Aber wer es gebaut hat, wer dort vorher wohnte . . . . .

Nach dem Lamb House kaufen wir in einer cornish bakery die weltbesten Scones für einen ‚weltbesten Preis‘. So schön der Ort ist, er ist nicht sonderlich groß, hat aber einen Herrenausstatter mit Mützen und Kappen,wie ich sie suche. Ich nehme gleich zwei, für alle Fälle. Im Jempson’s , einem Lebensmittelgeschäft, das keiner der großen Supermarktketten angehört (glauben wir zumindest), kaufen wir für das Wochenende ein.

Danach geht es zum Smallhythe Place, dem Haus von Ellen Terry, einer schon lange verstorbenen Schauspielerin. Ältere Damen betreuen das Anwesen und sind offensichtlich Fans der toten Dame und absolut begeistert von allem was sie gesagt und getan hat (u.a. hatte sie mehrere Liebhaber und ihre Kinder kurz nach der Geburt abgegeben). Das Haus aus dem 16. Jahrhundert scheint ihnen egal zu sein, die Schauspielerin nicht, sie sind ganz verklärt. Sie haben es sich offensichtlich zur Lebensaufgabe gemacht, ihr Andenken lebendig zu halten. Ohne National Trust Touringpass wären wir hier wohl nie gelandet, zumindest nicht für den Eintritt von 10 GBP pro Person.

Im ziemlich verwilderten Garten stehen zahlreiche alte Äpfelbäume mit uns unbekannten Sorten. Der Cox Orange Pippin hat uns am besten geschmeckt. Klein, aber lecker. Ob die Verkostung erlaubt war . . . . . .???

Da wir schon die weltbesten Scones (echt, kein Witz!!) im Bauch haben, verdient der Tearoom an uns nur für Kaffee und Tee. Die Bedienung ist eine junge Frau. Ich habe die Fantasie, dass die alten Schachteln das junge Ding in den Tearoom verfrachtet haben, da sie ja bestimmt „keine Ahnung hat“, von Ellen Terry, meine ich. Auf dem Gelände des Smallhythe Place sehen wir eine interessante Seniorinnenmode. Frauen mit gefärbten Haaren, passend zur Farbe der Bekleidung (pink-lila) . . . sehr beeindruckend.

Wir waren vergleichsweise lange unterwegs und kommen erst recht spät wieder zurück zum Campingplatz. Bleibt nicht mehr viel Zeit zum Planen der nächsten Tage.

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