Heute haben wir Anteile an Leeds Castle erworben.
Ehmm . . . . Nicht dass das unsere Absicht gewesen wäre. Aber der Eintrittspreis hat das wohl beinhaltet. Morgens beim Start in London war die Welt noch in Ordnung (da kannten wir den Eintrittspreis noch nicht, hätten ihn aber im Internet recherchieren können, haben wir aber nicht – umpf).
Die Campingplatzmanschaft von Abbey Wood war wirklich im Streß. Fast der gesamte Platz ist belegt. England hat Herbstferien. Zu einem Schwatz beim Auschecken kommt es also nicht. Die haben es nur noch eilig irgendwas Wichtiges zu tun.
Nach Maidstone geht es über die Autobahn, bzw. Straßen, die autobahnähnlich ausgebaut sind. Wir sind schneller am Castle als gedacht. Kaum jemand steht auf dem Parkplatz. Nun, es sieht immer noch sehr regnerisch aus. In der Nacht hat es auch gut geregnet. Aber dann werden wir schlauer. Das Wetter hält die Menschenmassen von Leeds Castle wohl nicht fern. Wir mussten 64 GBP für den Eintritt bezahlen (entspricht ca. 73,– € – kein Scherz!!). Ich war drauf und dran den Besuch an der Kasse abzubrechen. Aber da das Castle so besonders sein soll haben wir’s doch gemacht. Auf Grund des nicht gerade geringen Eintrittspreises wuchsen unsere Erwartungen noch einmal ein Stück.
Der das Castle umgebende Park ist groß und schön.
Das Castle selber sehr beeindruckend. So der optische Eindruck von außen, meine ich.
Innen drin ist die Welt in den neunzehnhundertzwanziger Jahren stecken geblieben.
Ausstellung, Einrichtung und Erklärungen gehen nicht weiter zurück in die Vergangenheit. Es dreht sich alles um die letzte Eigentümerin, die das Castle zugegebener Maßen aus dem Dornröschenschlaf erweckt, vor dem Verfall gerettet und wieder in Stand gesetzt hat. Reich muss man sein!!
Nur im Torhaus wird ein Film über die sieben mittelalterlichen Königinnen gezeigt, die in diesem Castle ganz oder teilweise gelebt haben. Dort wird auch an nur einem Bildschirm erklärt, wie sich das Castle über die Jahrhunderte bis zum aktuellen Gebäudeensemble entwickelt hat. Wir sind (dennoch, oder gerade wegen des hohen Eintrittspreises -??-) gut fünf Stunden im Castle und dem Park. Letzterer ist sehenswert. Er hat auch ein echtes Labyrinth, allerdings stammt es aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, ist also keineswegs historisch.
Lange Rede kurzer Sinn: Einen Besuch im Leeds Castle würde ich nicht weiterempfehlen können, des Preises wegen. Preis und Leistung passen nicht zusammen. Zumindest nicht im Vergleich zu den Burgen, Schlössern und Gärten, die unter der Verwaltung des National Trusts stehen. Leeds Castle wird von einer privaten und unabhängigen Stiftung verwaltet.
Die letzte Nacht in UK verbringen wir auf dem Campingplatz Bearsted Clubsite. Der kleinste Platz, den wir auf unserer Reise in diesem Jahr erleben, ca. 30 Stellflächen.