Ein “alkoholischer Tag”. Aber es bot sich gerade so an.
Das Gasthaus ‚The George‘ ist alt. Seeehr alt; sechzehnhundertund….. Der letzte in London verbliebene Galerie Inn. Klar, dass wir uns den ansehen mussten.
Per TfL go App sind hier in London die Verbindungen im ÖPNV schnell und zuverlässig zu finden. Da hier sowohl die Bahnen der Tube, als auch die Busse sehr häufig fahren, manchmal im < 5-Minuten Rhythmus, sind auch die weitesten Strecken ziemlich schnell überbrückt.
Im George haben wir uns dann ein Sandwich (zu einem völlig überhöhten Preis) als kleine Grundlage und zwei halbe, aber unterschiedliche Biere gegönnt; The Golden George und The George Ale. Beide vor Ort gebraut und ohne Kohlensäure serviert, letzteres ist typisch für britische Biere, die an der Bar mit Hebelkraft aus dem Fass gepumpt werden. Hier ist es üblich, einen ‚pint‘ zu trinken, einen ‚halv pint‘ bekommt man allerdings auf ausdrücklichen Wunsch auch. Ob der nur für Touristen eingeführt worden ist?? Wir sitzen draußen unter großen Schirmen, die gegen Sonne und heute eher wahrscheinlich, gegen Regen schützen sollen. Der Pub ist alt und interessant, ja, aber ansonsten u.E. nicht gerade sonderlich attraktiv. Es gibt sicherlich gemütlichere Lokalitäten.
Von dort laufen wir fast zwei Stunden durch London südlich der Themse durch Southwark. Auf der einen Seite gibt es hier in London jede Menge kleine und große Parks (z.B. Victoria Park) bis zu riesigen Parks (Regents Park, Hyde Park), andererseits wird jeder Quadratzentimeter genutzt, um darauf Wohn- und Geschäftshäuser zu bauen. Zum Teil sind diese in der Spitze nur wenige Meter breit und sehen irgendwie lustig aus. Unser Weg führt uns am Borough Market vorbei. Vor allem Käse, aber auch andere Leckereien ohne Ende. So viel kann man gar nicht probieren . . . und kaufen. Wir nutzen die Waterloo Bridge, um nach Soho zu kommen. Zu Hause müssen wir mal wieder Scotland Yard spielen.
Milroy’s ist unser Ziel. Ich möchte mir gerne einen ‚UK exclusive‘ Whisky von dieser Reise mit nach Hause bringen. Milroy’s ist ein Whisky Abfüller und Händler, der in der Greek Street eine sehr ansprechende wirklich kleine Bar betreibt (mit fünfzehn Gästen dürfte die Bar völlig überfüllt sein). Ein Glentauchers, für 12 Jahre in einem First Fill Bourbon Barrel gelagert, Einzelfassabfüllung mit 58,1%, wechselt den Besitzer. Interessanterweise von einen dänischen Abfüller (Fadandel). Ob der Whisky ‚UK exclusive‘ ist???? Zumindest habe ich ihn zuvor noch nicht bei uns wahrgenommen, auch den Abfüller nicht. Schön ist bei Milroy’s, dass man die Whiskys in der Regel auch probieren kann. Solange noch Platz im Regal hinter dem Tresen ist, werden auch extra zum Probieren Flaschen geöffnet. Heike und ich interessieren uns für zwei Einzelfassabfüllungen (den oben genannten und einen Teaninich ). Nur damit wir diese beiden ausprobieren können, wird jeweils eine Flasche frisch geöffnet. Bezahlt wird hinterher allerdings nur die Flasche, die gekauft wird. Ich stelle mir vor, dass sich dies ändert, wenn man mehr als zwei Whiskys probieren möchte (vier bis fünf), aber dennoch nur eine Flasche kauft. Müssten wir beim nächsten Mal eigentlich ausprobieren . . . . :o)
Danach geht’s leicht angeschwippst per Central Line nach Limehouse. Von der Station Mile End laufen wir zu Fuß zum Wohnsitz unseres Sohnes und kommen nüchtern und vernehmungsfähig rechtzeitig im Kindergarten an, um die Schwiegertochter dort mit der Enkelin zu treffen.
Am Abend fahren wir wieder zurück zum Campingplatz. Per ELZ (Elizabeth Line) ist dies in ca. 40 Minuten von Tür zu Tür erledigt. Die in diesem Jahr eröffnete Tube Verbindung ist für uns ein Segen. Ohne sind wir über eine Stunde unterwegs gewesen.