Loen / Oppheim – Gol

Eines vorweg: wir haben alles richtig gemacht!

Irgendwo unterwegs

Die Wettervorhersage für morgen, Montag, hat uns heute schon auf die Straße getrieben. Morgen soll es hier im Bereich des Strynfjellet, des Utvikfjellet und des Filefjell stark schneien, mit Wind! Auf dem Weg nach Süden (nach Oslo, zur DFDS-Fähre) müssen wir entweder direkt über Stryn- oder Utvikfjellet oder wir streifen das Filefjell. Also egal welchen Weg wir nehmen, wir kämen am Montag auf einem Bergübergang immer in ein Wetter, das ich gerade dort nicht mag. Eigentlich habe ich sogar richtiggehend Angst davor. Schon erstaunlich, wie nachhaltig die Erfahrungen aus dem letzten Winter wirken.

Aber heute ist das Wetter bombig toll. Diese Vorhersage stimmt. Wir starten bei schönstem Sonnenschein.

Morgens um 10:00 Uhr, Start auf Oppheim

Wir fahren wegen der Wolken auf den Berggipfeln nicht über das nahe Utvikfjell (sicher ist sicher), es ist eigentlich die kürzeste Verbindung zur E39, sondern ‚außen rum‘ über Nordfjordeid und nehmen die Fähre über den Fjord. Wetter- und Straßenverhältnisse sind entspannt. Eine schöne Fahrt.

Landschaftseindrücke von unterwegs im besten Sonnenschein

Nachdem wir in Borgund vorbei sind, biegen wir auf die 52 ab. Sie führt uns durch das Mørkedalen und damit streifen wir das Filefjell. Na, bei dem Wetter kann ja gar nichts schief gehen . . . .

Die überdimensionalen Wegmarkierungsstäbe mit den Reflektoren in großer Höhe weisen auf ca. 1000 moh darauf hin, was hier los sein kann, wenn das Wetter nicht mitspielt. Die 52 gehört zu den Straßen, die zeitweise gesperrt werden (müssen). Wie andere Übergänge gibt es keine echten Umfahrungsalternativen. Offensichtlich will man mit jedem Trick die Sperrzeiten so kurz wie möglich halten und den Übergang so lange wie möglich befahrbar halten.

Im Mørkedalen, über 1000 moh

Ein Teil der Straße ist sogar mit Laternen ausgestattet! Mitten in den Bergen, kein Haus weit und breit. Und justement in diesem Laterenenabschnitt schaltet ein Schneeräumer seine Fräse ein, als wir ihn beinahe erreicht haben. Ich glaube, das hat er nicht absichtlich gemacht. Es ist auch nichts passiert. Aber komisch war es schon, plötzlich nichts mehr zu sehen, sondern nur noch ahnen zu können, ob Gegenverkehr kommt.

Eine künstliche Schneewand

Weiter im Straßenverlauf habe ich dann die Warnung auf statens vegvesen für diesen Streckenabschnitt verstanden: Schneewind! Wie Nebel, nur dichter. Und er kommt plötzlich. Ist man drin, sieht man nichts! So schnell wie es notwendig war konnte ich die Geschwindigkeit gar nicht reduzieren. Langsamer werden, weiter fahren, sich an den Straßenverlauf erinnern und hoffen, dass man ihm irgendwie folgt und der Gegenverkehr das auch schafft. Und das bei bestem Wetter!

Wir sind aber trotz allem gut in Gol angekommen. Dem Ziel des Tages. Heute sind die Winterferien in Norwegen gestartet. Uns kamen unzählige Fahrzeuge entgegen, die meisten mit Skibox auf dem Dach. So viel Verkehr hatten wir auf der ganzen Reise nicht. Die Schneefallvorhersage ist für die Urlauber bestimmt eine Freude. Auf dem Campingplatz in Gol stehen wir allerdings alleine. Liegt wohl zu tief, nicht schneesicher und auch nicht kalt genug. Die Fahrt war heute lang, ca. fünfeinhalb Stunden für ca. 340 km.

Auf dem Campingplatz in Gol am nächsten Morgen.

Ach ja. In Gol angekommen, checken wir nach Einkauf und Tanken noch mal die Wettervorhersage für die Bergübergänge. Sie ist für Montag so schlecht geblieben, wie sie es schon gestern war. Auch für Gol sind Schneefälle vorhergesagt, in der Nacht. Aber ab hier gibt es auf dem Weg nach Oslo keine Berge mehr zu überqueren!!

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