Ein Tag ohne Whiskey – Guinness

Eines der vielen Werkstore von Guinness

Diese Reise hat ihren Ursprung in der geplatzten Fototour in die Wicklow Mountains. Heute schließt sich der Kreis am Abend. Aus der Gravity Bar in der Guinness Brauerei haben wir einen faszinierenden Blick rüber zu den Bergen. Die Aussicht aus der 360 Grad Bar ist genauso, wie der Reiseführer das beschreibt. Allein dafür lohnt die Tour durch die Brauerei.

 

Im archäologischen Museum

Nach dem Frühstück sind wir aber erst einmal auf Museumstour. Diesmal in das archäologische Museum des irischen Nationalmuseums. Hervorragende Artefakte sind ausgestellt. Tolle Vitrinen. Aber museumsdidaktisch eine Vollkatastrophe. Das geht erheblich besser. Anläßlich solcher Sammlungen frage ich mich, was Museumskuratoren antreibt. Sammellust? Haben wollen?

Wir bleiben entsprechend nicht lange, sondern machen eine Erholungspause im St. Stephen’s Green Park.

Eingang zum Park gegenüber Grafton Street (Einkaufsstraße)

Der Park ist von Guinness der Stadt geschenkt worden.

Die im Stadtbild allgegenwärtigen Kutschen für Touristen. Die Viecher sehen nicht gerade glücklich aus, machen aber wohl alles treu und brav mit.

Im nahen Celtic Whiskey Store frage ich nach Irland Exclusive Abfüllungen und werde fündiger, als mir recht ist. Alle, die mir präsentiert werden, sind über 100,– € teuer und damit ausserhalb unserer Kragenweite, ausser einer Abfüllung von Teeling.

Allerdings möchte ich dann doch lieber kein Geld für einen Whiskey aus Irland ausgeben, mache aber ein Foto und schicke es unserem Whiskeytastingpapst des persönlichen Vertrauens, weil ich weiß, dass er Teeling-Fan ist.

Und tatsächlich . . .  wir sollen ihm diese Abfüllung mitbringen. Das wird spannend mit dem Gepäck am Flughafen.

 

Die Amphibienfahrzeuge tauchen im Stadtbild immer wieder auf. Die Gäste johlen und brüllen rum, wie echte Wikinger halt (soll wohl suggeriert werden)

Da wir in der Nähe des Colleges sind, essen wir dort zu Mittag und packen dann die Koffer. Morgen geht es los. Nach einer Pause machen wir uns gaaanz langsam auf dem Weg. Heikes Füße fühlen sich nicht besser, machen aber mit. Schritt für Schritt kommen wir dann doch früher in der Guinness Brauerei an, als geplant. Da es hier keine Führungen mit Guide gibt, sondern self-guided Touren, können wir auch schon rein und sofort loslegen.

Nicht auf dem Weg ZU Guinness, sondern DURCH Guinness zum Eingang. Das Gelände liegt zwar mitten in der Stadt, ist aber riesengroß.

Es ist beeindruckend. Eine Tour, die über sieben Etagen nach oben geht, bis zur Gravity-Bar. Völlig multimedial aufbereitet. Wir haben uns einen Audioguide dazu gemietet (nochmal 3,– €/Pers. extra), hätten ihn aber nicht gebraucht. Die Tour geht nicht durch die Produktion, sondern ist wie ein Museum gestaltet. Filme, Tondokumente, interaktive Stationen, beschriftete und bebilderte Ausstellungsstücke, alles super verständlich. Hier ist die (pädagogische?) Aufbereitung super gelungen. Auf dem Weg gibt es auch einen Schluck Guinness zu trinken. Aber viel mehr als ein Schluck ist es nicht.

An den bodentiefen Fenstern der Bar sind die wichtigsten Aussichtspunkte erläutert. Im TCD -Trinity College of Dublin- wohnen wir.

Erst oben in der Gravity Bar bekommen wir den Gratis Pint. Schmeckt sehr gut. Ich könnte zum Guinness Fan werden. Das letzte Guinness ist Jahre her. Ich hatte es nicht in guter Erinnerung. Aber hier und heute schmeckt es uns beiden hervorragend. In der Bar unter dem Himmel haben wir sogar Glück und bekommen nach etwas Wartezeit einen schicken Sitzplatz mit Blick auf die Wicklow Mountains. Kreise schließen sich.

Der Fußweg zurück ist gut 30 Minuten lang, im Normalfall. Als wir am College ankommen, haben wir vom Alkohol nichts mehr im Blut und beenden den Tag noch einmal in der Bowes Lounge Bar. Auch diese Bar verkauft Exclusivabfüllungen. Aber beide verfügbaren Whiskeys liegen für uns im falschen Preissegment. Wir verzichten und ‚begnügen‘ uns mit einem Dram, Powers John’s Lane und The Irishman The Harvest. Von diesen gefällt uns der Powers bislang am besten. Ein Tag ohne Whiskey war also gelogen, ohne Whiskeytasting, aber ohne Whiskey geht ja gar nicht.

„Too much of anything is bad, but too much good whiskey is barely enough!” – Mark Twain

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