‚Auto faan, Auto faan‘, Shipston-on-Stour und der „Normanische Ritter“

Stellplatz beim Normanischen Ritter, diesmal nicht allein, sondern in germanischer Begleitung.

Der Weg vom Campingplatz Penrhos bei Brynteg auf der Insel Anglesey bis nach London ist zu weit. Ich fahre heute „nur“ bis zum Normanischen Ritter, in den Cotswolds. Google Maps sagt, in 3  1/2 Stunden wäre ich da. Tatsächlich benötige ich allerdings die doppelte Zeit, na ja, fast. Das ist im Zuge dieser Reise oft geschehen, eigentlich fast immer. Wahrscheinlich legt Google Maps für die Zeitangaben die zulässige Höchtgeschwindigkeit auf den einzelnen Straßen zu Grunde. Allerdings muss man schon Rennfahrer sein und auf keinen Fall darf man mit einem Campervan unterwegs sein, um diese Reisegeschwindigkeiten auch nur halbwegs einhalten zu können.

Fast unmittelbar nach dem Start komme ich an einem Wegweiser vorbei: Aberfalls Distillery. Nie gehört. Ich habe heute Zeit und kehre um. Kurz nach 10am stehe ich vor der Haustür. Natürlich gibt es um diese Zeit noch keine Tour. Aber der junge Man in der Rezeption ist nett, hilfs- und gesprächsbereit. Ich kann sogar den Standardwhisky probieren. Nur gaaaanz wenig, ist ja klar. Danach brauche ich dennoch einen Kaffee im Distillery Café. Ich nehme, wahrscheinlich berauscht von der spontanen Entdeckung, eine Flasche mit. Soll es noch nicht in Germany geben, sagt der junge Man.*

Ich fahre die „schnellste Route“ an Birmingham vorbei. Allerdings ist die M6 dort mautpflichtig. Na ja, so etwas kennen wir ja, also kein Thema, Maut eben. Irgendwo auf dem Weg werden irgendwelche Preise angezeigt. Kaum zu lesen, aber was ich erkenne kann doch gar nicht sein . . . . An der Mautstation selber wird nichts angezeigt. Zahlung nur mit Karte, nicht mit Smartphone oder cash möglich (warum habe ich in London Bargeld eingetauscht??). Auf der Bankapp dann das „Erwachen“ oder Erstaunen oder besser die Erschütterrung. Fast 16 GBP werden für die Mautstrecke abgebucht!! Hallodri. Daher war’s auf der Strecke auch so leer. Das ist gierig.

Kurz vor dem Ziel, schon in den Cotswolds mache ich einen kurzen Pausenstop in Shipston-on-Stour. Ein altes Marktstädtchen. Hier scheint die Zeit etwas stehen geblieben zu sein. Es gibt neben anderen bekannten Geschäften (z.B. für Lebensmittel und Haushaltswaren) einen „Tante-Emma-Laden“, einen Sattler,  Schneider, ein Werkzeuggeschäft (wo hat man so etwas noch?) und einen Herrenausstatter mit Bekleidung aus England im echten Country-Stil. Tja Great Britain halt. Ich kann nicht anders und kaufe Shordbreads. Lecker!!!

The Norman Knight

Ich stehe heute wieder beim Normanischen Ritter. Das hat mir beim ersten Mal so gut gefallen. Aber bevor ich mich im Pub wohlfühlen kann (er hat noch zu, als ich ankomme), laufe ich ein wenig durch Whichford und versaue mir irgendwo auf einem public footpath (was nicht anders ist, als ein Trampelpfad durch Felder und Wälder) die Schuhe, entdecke aber die Kirche des Ortes.

Blick zurück auf Whichford
Whichford Church . . . hat eigentlich einen anderen Namen, irgendwas mit Maria
Die Gründung liegt im 13. Jahrhundert. Veränderungen sind allerdings zahlreich vorgenommen worden.

Irgendwann gegen 6pm mache ich mich im Normanischen Ritter breit. Ein Pub, wie man ihn aus Beschreibungen kennt. Der Mittelpunkt sozialer Kontakte hier im Ort, jeder scheint jeden zu kennen, darüber hinaus B&B. Die Gäste werden sofort eingebunden. Ich stehe eine zeitlang an der Theke bevor ich diesen Beitrag schreibe und Lamb belly bestelle. Würde es solche Pubs in Deutschland geben, ich würde zum Kneipengänger werden.

* Später stelle ich fest (ich chatte mit unserem Whisky-Tasting-Papst aus Waltrop), dass es den Whisky doch in Germany im Netz zu kaufen geben soll . . . und auch noch preiswerter . . . . . Spontankäufe . . . . !

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