Blaenavon, Caerphilly Castle, Ogmore Castle

Ogmore Castle

Ein trauriger Tag, alles grau in grau. Aber ich kann froh sein. Es hat nur des Nachts geregnet und der nächste Regen ist erst für den Abend angekündigt. Der Herbst kommt nun doch noch.

Gestern war ich beim Aufräumen ungeschickt und bin mit dem Stecker des Ladekabels in die Zigarettenanzündersteckdose im Armaturenbrett geraten. Blitz, britzel. Aus! Die Sicherung ist durchgebrannt. Aber wo ist der Sicherungskasten (das weiß Gott sei Dank die Bedienungsanleitung), wie kriege ich den auf (dazu sagt sie nichts) und wenn es denn nun klappen sollte, welche Sicherung ist es (es gibt keinen Belegungsplan; „Bitte wenden Sie sich an eine Fachwerkstatt“!). Der nette Schrauber aus dem nächsten Dorf von Pandy bemüht sich sehr, kann mir aber auch nicht helfen. Dafür tanke ich bei ihm (für 1,66 GBP – woanders kostet es 1,61 GBP).

In diesem Dorf fallen mir die Unterschiede zu den Cotswolds deutlich auf. Während in den Cotswolds die Häuser hell / honigfarben waren und alles sehr freundlich aussah, ist es hier dunkelgrauer, eher finsterer Stein, und das Dorf sieht eher verschlossen als freundlich aus. Ob das überall in Wales so ist??

Blaenavon, Welterbestätte, Industrielandschaft aus dem 18. Und 19. Jahrhundert, liegt nicht weit entfernt und ist gut zu finden. Allerdings habe ich zu viel Zeit mit dem Sicherungsproblem gekämpft, bzw. der Schrauber. Ich kann mir zwar das Besucherzentrum (kein Eintritt) und den Ort selber ansehen, die etwas außerhalb gelegenen zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten muss ich einem zweiten Besuch überlassen, z.B. die Zeche mit Untertagewanderung.

Das Haus des Bürgermeisters – aktuell, nicht historisch
Friedhof, ziemlich historisch

Es ist immer wieder faszinierend, wie wenige Menschen sich wie viel einfallen lassen, um so viele andere Menschen zu unterdrücken um daraus möglichst viel Gewinn zu ziehen. Faktisch waren die Arbeiter in der Zeche, der Hütte und allen anderen Betrieben Sklaven. Von den Unternehmern nicht mit Geld entlohnt, sondern mit „Token“, die nur in den Geschäften eingelöst werden konnten, die ebenfalls den Unternehmern gehörten. Chancen auf ein besseres Leben ? Unmöglich!

Ein trostloser Ort.
Hier möchte ich weder heute noch im 18. oder 19. Jahrhundert wohnen.

Von Blaenavon geht es nach Caerphilly Castle, ein Castle mitten in der Stadt.

Die Lage ist gut für mehr als nur die Castlebesichtigung. Aber schon im Castle laufe ich zu lange rum. Leider kann ich nicht alles im Castle sehen. Die Restauratoren haben einen großen Teil abgesperrt. Ich bekomme gleich mehrfachen Discount: als 65jähriger Senior und weil die Restauratoren im Castle herumtoben. Obendrauf gibt es noch eine dicke Borschüre über die Geschichte des Castles, die normalerweise auch Geld kostet. Ob ich sie jemals lesen werde?

Ogmore Castle liegt malerisch in einer tollen Landschaft an der Furt eines Flusses. Die Furt kann über Trittsteine bewältigt werden, der Fluß ist flach. Ansonsten ist dort nicht viel los oder zu sehen, nur die Trümmer, Ruinen halt. Viel Erklärung gibt es nicht. Auch keinen Kaffee . . . . in einem Besucherzentrum oder so. Der Himmel ist immer noch verhangen und sieht immer mehr nach Regen aus. Der Tag wird nicht freundlicher.

Ogmore Castle

Mein Stellplatz liegt heute in Gowerton. Um dort hin zu gelangen fahre ich an Port Talbot und Swansea vorbei. Der Bereich zwischen Autobahn und See ist Industriegebiet, Schornstein reiht sich an Schornstein. Hier ist Wales nicht schön. Da sieht es bei uns im Ruhrpott schöner aus . . . . hmm Lokalpatriotismus!

Ich stehe wieder auf einem Platz von The Caravan and Motorhome Club und richte mich darauf ein, dass es alsbald regnen wird.

Hardstanding with awning und elektrischem Anschluss.

Für heute Nacht sind extrem starke Niederschläge angekündigt, vor denen ich auch beim Einchecken ausdrücklich gewarnt werde. Ich hoffe ich werde nicht weggespült.

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