Fast vier Stunden, sagt Google Maps, wären es bis nach Storuman. Wir starten daher kurz vor neun bei gutem Wetter. Das war der Plan, lange Fahrten bei guten Wetter. Dann sehen wir mehr und es ist nicht so anstrengend.
Auf der E45 sind wir oft allein unterwegs oder fast allein. Hier ist es einsam. Wir sehen leider auch keine Elche oder Rener. Nur „eine Horde“ Autos eines bekannten bayrischen Herstellers mit Münchner Kennzeichen und „Tarnlackierung“.
Für Heike ist es das zweite Mal für mich die dritte Reise durch Lappland. Die Landschaft ist schön, aber wenn man vier Stunden durch Schnee, Bäume, Wälder fährt, fast immer nur geradeaus, dann ist die Landschaft halt auch schön eintönig.
Keine Klage, wir kommen gut voran; kein Schneetreiben, keine Elchkollision, kein störisches Rentierrudel, keine Geschwindigkeitskontrolle, kein Stau. In Vilhelmina machen wir Rast, eine Stunde vom Ziel entfernt. Ein kleines Fest weckt unsere Aufmerksamkeit. Eine caritative Veranstaltung mit Spaßeffekt, wer sitzt am Längsten auf der Säule? Kinder schneiden Figuren aus dem Schnee, Wurst und Kaffee gibt es auch.
Wir ‚vertreten‘ uns auf einem Spaziergang zur Kirche die Beine. Vilhemina ist nicht groß, eine kleine, aber ziemlich schöne Stadt mitten im schwedischen Lappland. In einer Bäckerei kaufen wir fünf-Sterne-Kekse. Ich glaube, viel zu wenig.
Auch wenn wir beide zu den Ungläubigen gehören, schauen wir uns gerne Kirchen an und halten uns auch darin gerne auf. Die Kirche hat aber leider zu. Also gibt es nur Eindrücke vom Friedhof.
Bevor wir uns auf den Rest der Strecke begeben, schauen wir uns einen Campingplatz nördlich von Vilhelmina in Lövlinden an (Kolgården). Eine Empfehlung anderer Reisender, die wir in Østersund getroffen haben. Ja, werden wir uns merken.
In Storuman angekommen wird erst einmal getankt. Wir haben es uns angewöhnt täglich zu tanken. Dann ist der Tank immer voll und es kann kommen was will, die Heizung hat immer genug Sprit. Aber ich muss auch bald wieder AdBlue nachfüllen und kaufe lieber hier in Schweden einen kleinen Kanister (für 197 SEK!!!! = 17,35€) als drüben in Finnland. Dort ist leider vieles teurer.
Den Tag beenden wir mit einem Saunagang. Storuman Camping ist gut ausgerüstet, nur der Stellplatz ist etwas schräg, wir müssen mit Unterlegkeilen ausgleichen. Auf Schnee nicht ganz so einfach, sie rutschen schnell mal weg. Aber alles klappt.
Ach, im Übrigen steht Planänderung No. 6 fest: wir bleiben zwei Nächte hier, statt einer. Morgen soll es schneien. Das können wir sicher bei Spaziergängen in Storuman und aus der Sauna heraus genießen und müssen nicht auf der Straße ins Schneegestöber geraten.