Stirling Castle

Kanonen auf Stirling Castle

Regen – zuviel Regen!

Wir werden am Nachmittag ordentlich naß und über Nacht trocknet meine Jeans nicht vollständig. Den ganzen Tag schon ist es sehr wolkig. Die Sonne schaut nirgends und nie durch diese graue Decke. Nebel steigt aus den Wäldern rings um Stirling auf. Der obere Teil des Wallace Monuments ist nicht zu sehen, alles vernebelt.

Morgens fahren wir mit dem Bus nach Stirling und laufen zu Fuß zum Castle hoch. Stirling ist nicht groß und obwohl wir uns Zeit lassen, sind wir alsbald am Castle. Es ist richtiggehend kühl. Unter der Regenjacke habe ich bloß ein T-Shirt. Das ist heute Morgen zu wenig. Aber es wird ja hoffentlich noch wärmer. Wir kommen auf alle Fälle trocken zum Castle.

Von Stirling Castle aus kann das Wallace Monument gerade so im Dunst erkannt werden.

Das Castle sieht von außen eher hässlich, zumindest sehr abweisend aus. Auch vom Vorhof und vom Innenhof wird es nicht freundlicher, aber schon mal interessanter.

Wir haben durch unsere Mitgliedschaft im English Heritage für uns beide nur 14,– GBP Eintritt bezahlt, statt über 30,–. Einen Teil der Ersparnis investieren wir in Audioguides für 3,– GBP/Person. Damit verbringen wir die kommenden Stunden und streifen mehr oder weniger der vorgeschlagenen Führung folgend durch die Räume und Gemäuer des Castles, befassen uns recht intensiv mit der Geschichte König Jakob IV und König Jakob V weil dadurch für uns erklärlich wird, weshalb es zu einer weiblichen Königin (Mary Queen of Scots) gekommen ist und ein Schotte (ihr Sohn) den englischen Thron übernehmen konnte, und fotografieren natürlich auch ein wenig (soweit es zwischen den Besuchermassen überhaupt geht).

Ein „normaler Erwachsener“ zahlt 19,50 GBP Eintrittsgeld an der Tageskasse. Als Familie (2+2) zahlt man immerhin 56,– GBP (ca. 66 €!!). Online ist alles etwas preiswerter. Als Consessions fallen immer noch 14,– GBP für eine Person an, die sich durch den Mitgliedsrabatt für uns halbieren. Das Castle muss an einem Tag Unmengen an Eintrittsgeldern einnehmen. Zusätzlich gibt es mindestens drei Touristen-/Andenkenshops, ein Café und einen Imbisstand auf dem Gelände. Ich würde gerne wissen, was alles von den Einnahmen bestritten werden kann.

Um Sterling herum und auch auf dem Campingplatz sind uns schon wesentlich mehr Wohnmobile mit dtsch. Kennzeichen mit Familien an Bord aufgefallen, als zuvor in England. Hier auf der Burg scheint jede vierte Person deutsch zu sprechen. Heike kennt die Lösung: Pfingstferien in good old Germany! Aha! Bin mal gespannt, wie und ob sich das ändern wird. M.W. haben nur die Bayern bis Anfang Juni Pfingsferien. Da jeder mal nach Hause muss sollte die Dichte dtsch. Fahrzeuge und Stimmen schon jetzt weniger werden.

Im Übrigen kann man unser Alter zumindest unter Touristen sehr schnell und einfach erkennen. Wir laufen mit Spiegelreflexkameras herum, die etwas moderneren Altersgenossen mit spiegellosen Systemkameras. Die jungen Menschen machen alles per Smartphone. Woran liegt’s?

Als wir aus der Burg kommen ist der Himmel grau, dunkelgrau! Es dauert nicht lange und es gießt in Strömen. Wir wollen in eine Pizzeria flüchten, aber es ist kurz vor 3pm. Sie schließt in wenigen Minuten. Wir finden stattdessen ein kleines Café, The Old Town Coffee House. In der Zeit telefoniere ich mit dem Robotikzentrum und muss das Ansinnen ablehnen, bis zum Ende des Monats etwas für die Kollegen zu tun. Aber die Neuigkeiten, die ich in diesem Zusammenhang erfahre, die sind interessant.

Wir können nicht ewig im Café bleiben und machen uns irgendwann trotz des hervorragenden Kuchens und dem Regen vor der Tür auf den Weg, über die Stirling Distillery zur Bushaltestelle. Aber kein Tasting, keine Tour, einfach mal so reinschauen. Dann probieren wir doch zwei winzige Schlückchen und entscheiden schnell, dass dieser Whisky nichts für uns ist. Zu jung, nicht rund, zu scharf und dafür dann auch noch zu teuer.

Ein Stück britische Bauweise, nicht schön, hier auch nicht selten. Insgesamt ist Stirling keine schöne Stadt.

Naß wie die Katzen kommen wir dann irgendwann am Camper an und ziehen uns erst mal was Trockenes über. Es regnet den ganzen Abend durch. Keiner von uns beiden geht noch mal „vor die Tür“. Aus dem Fenster schauen wir zwei Fahrzeugen zu, deren Insassen auf dem Zeltplatz ihr Zelt aufschlagen wollen, es dann doch nicht tun und im Auto abwarten wollen.

PS: Am Morgen darauf sehen wir, dass keiner ein Zelt aufgebaut hat. Alle haben wohl im Auto geschlafen. Ich wußte schon immer, zelten ist nichts für mich.

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