York

Kalte Dusche – direkt zu Beginn des Tages.

Erst mal bis 07:00 schlafen, warm (!) duschen und frühstücken. Und dann noch schnell den Campingplatz für die kommenden Tage buchen, in Berwick-upon-Tweed, bevor wir zu Fuß nach York laufen. Jetzt kommt die kalte Dusche! Alles voll, nichts verfügbar. Sch . . . . Damit haben wir nicht gerechnet. Als wir die Reise geplant haben, waren alle angestrebten Plätze nicht ausgelastet. Aber das ist ja schon was her. Offensichtlich mögen auch die UK’s ihre Aufenthalte recht kurzfristig buchen. Also müssen wir eine Alternative finden. Wir finden, sogar eine preiswertere. Allerdings ist es kein Platz „unseres“ Clubs, er liegt aber günstiger zum Ziel: Lindisfarne. Na ja, wird schon gehen.

Durch dieses Erlebnis aufgerüttelt versuchen wir gleich den nächsten Platz zu buchen, für die Tage nach Lindisfarne. Aber auch hier eine kalte Dusche. Die normalen Plätze sind alle vergeben. Es sind nur noch die ‚full service pitch‘ verfügbar. Natürlich zu einem full-service-Preis! Mist. Das Urlaubsbudget leidet ja schon früh. Na hoffentlich finden wir in Schottland als Ausgleich gelegentlich for-free-Stellplätze.

Die Recherche zur Dart Charge – Dartford Crossings – ergibt leider: Ich muss auch für die gestrige Tunnelquerung zahlen, nicht nur die Brücke ist mautpflichtig. Inzwischen sind es 3 GBP pro Fahrt. Geht Gott sei Dank online und auch problemlos und schnell. Dennoch kommen wir erst gegen 11:00 vom Platz los nach York.

Das Wetter ist so lala, zwar trocken aber kühl und der Himmel ist wolkenverhangen. Wir kriegen nur sehr wenige Sonnenstrahlen ab (bleibt im Übrigen den ganzen Tag so). Im Prinzip nicht tragisch. Wir wollen ohnehin noch einmal ins York Minster, eine sehr große gotische Kathedrale. Wir haben sie schon mal 2013 vor unserer damaligen Schottlandrundreise besucht. Sie hat uns heftig beeindruckt. Auch York selbst hatten wir noch gut in Erinnerung.

York Minster

Der Eintritt ist UK-like. Bedeutet, dass wir 42 GBP für zwei Personen bezahlen. Das sind aktuell ca. 49,– €. Nur für Eintritt. So etwas ließe sich in Germany nirgends machen, erst recht nicht in einer Kirche. Zum Vergleich ist der Eintritt in den Kölner Dom, ebenfalls eine bedeutende und große gotische Kathedrale, kostenlos! Seufz. Toll. Was soll’s. Wollten wir jetzt hierher oder nicht. Und außerdem . . Bildung kostet nicht nur Gehirnschmalz und Mühe, sondern auch Geld. Gerade in England.

Insgesamt bleiben wir gute 2 Stunden in der Kirche. Sie ist für mehr geeignet. Im Keller (nicht die Krypta!) gibt es ein Museum über die römische Zeit und die Funde unter der Kirche. Sehr gut aufbereitet und spannend gemacht, mit zahlreichen digitalen Animationen. Darüber hinaus kann dort unten der bautechnische Aufwand bewundert werden, der notwendig war, um die Kirche vor dem Einsturz zu sichern. Die Kirche war wohl für die Ewigkeit gebaut, ihre Fundamente weniger.

Heike verzichtet auf den Turm, über 250 Stufen, eng und steil.

 

Nach der Kirche brauchen wir erst einmal Erholung und Stärkung. Auf der Suche nach einem netten Café gebe ich dem Drängen nach und kaufe die Kappe von Harris Tweed. Sie gefällt mir gut. Wird aber zum Gegenstand leichten Ärgers, als wir nach Schokolade und Scones über den Shamblersmarket laufen und die gleiche Kappe dort 9 GBP preiswerter verkauft wird. Grummel, grummel, vielleicht wäre es doch besser gewesen, keine Kappe zu kaufen.

Die Stärkung geniessen wir im kleinen dreigeschossigen Café und Sconehouse Parlormade (was immer das heißen mag).

Früher haben die Menschen, und zwar viele, in diesen schmalen Häusern  gelebt, keine 5 Meter breit, höchsten 7 Meter tief. Heute ist es heimelig, romantisch, gemütlich szenisch oder trendy in einem so kleinen Café zu sitzen. Uns geht es gut, heutzutage, im Allgemeinen und insgesamt und speziell uns heute mit Scones und heißer Schokolade.

Von unserem Vorhaben, das Jorvik zu besuchen nehmen wir Abstand. Einmal am Tag einen horrenden Eintritt zahlen reicht uns. Nicht noch einmal fast 20,– GBP pro Person. Das wären ja dann beinahe 100,– € nur für Eintritte an einem Tag!! Außerdem haben wir nur 1 Stunde Zeit für die Besichtigung. Mussten wir 2013 auch schon so exorbitante Summen für Eintritte bezahlen??? Stattdessen laufen wir lieber zum Clifford Tower und von dort auf die Stadtmauer, die noch heute fast vollständig existiert und begangen werden kann. Ein netter Spaziergang.

 

Den Abend beschließen wir mit einem „Schnittchen-mit-Gürkchen-Abendbrot“. York ist interessant und ist auch für drei oder vier Tage gut, insbesondere in die Kathedrale hätte man noch einmal gehen können.

Wetter heute: Wolken, z.T. dunkel, aber es bleibt trocken, Sonne, 18 Grad

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert