Glamping statt Camping? Oder einfach nur teuer?
Eigentlich hätten wir nicht auf dem Platz an der Dunnet Bay stehen müssen, für eine Nacht hätten wir keinen Strom gebraucht und ohne Dusche wäre es auch gegangen, aber . . . . In der Nacht sind es wieder nur 8 Grad. Eine heiße Dusche am Morgen ist toll.
Schon vor ein paar Tagen auf der Anreise haben wir eine kleine, sehr preiswerte und schnuckelige Tankstelle in Castletown gefunden. Die nutzen wir jetzt wieder, fahren durch Thurso durch und über gut ausgebaute Straßen in den Süden. Wir fahren NICHT an die Westküste, seufz. Aber alles geht nicht, leider. Oder wir kämen erst im August zu Hause an. Aber bei diesem Wetter???? Inzwischen möchte ich diesem Wetter auch entfliehen.
Im Wesentlichen fahren wir über die gleiche Strecke, die wir vor ein paar Tagen genutzt haben, machen nur an anderen Stellen eine Pause. Eben nicht bei Clynlish Distillery, sondern . . . . selbstverständlich bei einer Distillery, bei Glenmorangie. Eine der großen mit über 7 Mio. Liter Ausstoß reinen Alkohols im Jahr. Wir streifen nur ein wenig über das Gelände, soweit es geht und einmal durch den Shop. Hier gibt es auch keine Distillery Exclusive Abfüllung. Schade. Wäre schon eine Versuchung gewesen.
Inverness ist uns zu groß. Wir fahren auch diesmal dran vorbei zum Loch Ness. Die Strecke zum nächsten Stopp auf dem Weg nach Mull führt halt dort entlang. Schottland und Loch Ness wird den meisten Menschen in einem Atemzug einfallen. Da hat St. Columban im 6. Jh. Mist gebaut. Wie konnte er nur von einem seltsamen Lebewesen im See berichten. Seit dem sehen die Menschen immer wieder Nessy. Für die Tourismusindustrie in der Region scheint es ein Segen zu sein. Weil wir schon mal hier sind wollen wir uns Urquhart Castle ansehen. Kämen wir sogar ermäßigt rein, wg. der Mitgliedschaft im English Heritage. Leider bekommen wir schon am Parkplatz zu hören, dass man leider gerade heute fully booked ist, aber vielleicht auf der Website für den Nachmittag . . . . . Das kennen wir doch von irgendwoher (Skara Brai). Allerdings ist uns Urquhart Castle nicht wichtig. Wir wollten hier halt nur ’ne Pause einlagen, wenn wir schon mal da sind. Hier gibt es nach allem was wir wissen, nicht mehr zu sehen und zu hören, als in den meisten anderen Castles auch. Mit Ausnahme der ganz speziellen Geschichte dieses Castles, aber jedes Castle hat eine besondere, einzigartige Geschichte!!
Die Pause in Fort Augustus fällt dafür dann etwas länger aus. Wir laufen raus zum Fort auf der Halbinsel und die Schleusenanlage hoch und wieder runter. Sie wird für ein einziges kleines 7m-Boot betrieben. Eine Wahnsinnsmenge Wasserverlust für ein einziges kleines Boot. Fort Augstus ist einer der Hotspots des Nessy-Tourismusses. Und so findet sich hier alles was man so landläufig mit Tourismus verbindet.
Der weitere Weg am Loch Ness entlang, durch das Tal und am Caledonian Canal entlang ist schön, die Straße ist gut ausgebaut und man fährt hier schnell.
Auf den Straßen ausserhalb geschlossener Ortschaften darf man in UK 60 Meilen fahren, rund 100 km/h. Vor Kurven, engen Stellen, Kuppen, kreuzenden Tieren oder Fußgängern, meandernden Radfahrern, langsamen LKW oder Einmündungen wird gewarnt, aber nie die Geschwindigkeit reduziert. 60 Meilen fahren dürfen, heißt hier tatsächlich nicht 60 Meilen in der Stunde fahren können. Auch auf den Single Track Roads darf man 60 Meilen fahren, schafft aber vielleicht unter in Kaufnahme aller Risiken sage und schreibe 30 Meilen..
In Fort William bleiben wir spontan an der Ben Nevis Distillery stehen. Sie hat nur noch für 7 Minuten geöffnet, es ist 16:53. Also fahren weiter zum Campingplatz und erkunden auf dem Weg dorthin die Fähre, die wir morgen auf dem Weg nach Mull nehmen wollen, Corran-Ardgour.
In Bunree angekommen verkriechen wir uns nur noch in unseren Camper. Das Wetter ist so schlecht, wie es den ganzen Tag (Gott sei Dank) nicht gewesen ist. Es wird auch richtig kalt, die Temperatur fällt auf 9 Grad. Der Campingplatz liegt ansonsten gut, wir haben tolle Sicht auf den Fjord Loch Linnhe, können sie aber nur durch Regenschleier geniessen. Der Platz selber ist der teuerste auf dieser Reise. Aber nicht der Beste. Leider. Nur die Lage ist herausragend und macht offensichtlich den Preis. Wir wollen nur eine Nacht bleiben . . . .