Florenz ist voll!!

Das soll Vorsaison sein???? Es fühlt sich nach Hauptsaison an. Ponte Vecchio – Piazza della Signoria – Palazzo Vecchio – Cattedrale di Santa Maria del Fiore – Basilica di San Lorenzo – il Mercato Centrale Firenze – Basilica di Santa Maria Novella – Farmacia di Santa Maria Novella – Mila Pizzeria Porta Romana – egal wo wir hingehen, es sind schon alle da. 

Ich möchte gerne von der berühmten Brücke Ponte Vecchio ein Foto mit wenig Menschen machen und hoffe auch auf besseres Morgenlicht.

Nicht nur, dass sich die gesamte anwesende Familie entscheidet mich zu begleiten („wir können ja danach auswärts frühstücken“), gefühlt begleitet mich auch halb Florenz schon um 08:00. Danach wird es in keiner Hinsicht besser. Das Frühstück fällt nach mehrheitlicher Entscheidung aus. Ich war die einsame Gegenstimme. Es gibt ein paar wirklich leckere Snacks auf die Faust.

Auf der Piazza della Signora ist so früh am Vormittag schon recht viel Volk unterwegs, aber bei weitem nicht so viel wie gestern.

Wir verzichten darauf, uns den Palazzo Vecchio anzusehen, gehen nur unten im Erdgeschoß ‚durch‘.

Die Kathedrale von Florenz ist unser nächstes Ziel. Allerdings werden wir beim Anblick des Platzes geschockt. Menschen, Menschen, Menschen. Eine irrsinnig lange Schlange vor dem Eingang und dem Ticketverkauf – zwei verschiedene Stellen. Nee. Das muss nicht sein. Wir verzichten auf die Kathedrale. Zumindest von außen finde ich sie nicht schön, allerdings sehr beeindruckend in ihrer Größe und der grün/weißen Farbgestaltung. Dann überspringen wir halt diesen Programmpunkt.

Baptisterium San Giovanni mit Turm der Cattedrale im Hintergrund

Beim Eintritt in die Basilica di San Lorenzo überlassen wir der netten Person am Eingang ein kleines „Gastgeschenk“ und tauchen dann in die Geschichte der Medici ein, oder zumindest in einen Teil davon. Die ursprüngliche Kirche ist sehr alt von dreihundert irgendwas. Schon als sie für die Medici im 16. Jahrhundert neu errichtet bzw. umgestaltet worden ist, war sie uralt. Sie ist schlicht und groß. Sie gefällt uns allen gut.

Aus der geistlichen Welt sind wir dann direkt ins weltliche Leben abgestiegen und durch die Gänge der Markthalle von Florenz gestromert. Die Halle selber war von innen nicht sehenswert. Das Bauwerk eher ein Zweckwerk als irgendeinem Schönheitsprinzip folgend. Vielleicht war das mal anders. Zumindest jetzt sieht man davon nichts mehr. In der Halle alles möglichen Leckereien, Fleisch, Fisch, Gemüse, Obst. In einer Vielfalt die uns staunen läßt.

Hier sind offensichtlich Menschen aus Florenz beim Einkauf. Urlauber kaufen sich nicht ganze Hühner, Puten, Tunfische und Großmakrelen. Aber es gibt auch Lokale, Straßenküchen eher. Keiner kaufen wir etwas ab, aber einem Käsestand und einem Gemüsestand reduzieren wir die Auslagen (u.a. getrocknete Tomaten, Oliven, Brot und Pecorino).

Ein trauriger Teil der Lebenswirklichkeit, Obdachlose Menschen in Florenz.

Draußen vor dem Mercato treffen wir auf den Freund unserer Tochter, er mußte am Morgen daheim bleiben und noch etwas arbeiten. Nur mit Mühe finden wir in einem kleinen Park (ohne Eintritt) eine kleine Parkbank für drei Personen (ich sitze auf dem Rasen) und verputzen die Beute aus dem Markt bei einem Picknick. Grünanlagen gibt es in Florenz nicht gerade viele und auch keine Sitzgelegenheiten außerhalb von Lokalen. Letzteres ist sicherlich kein Zufall.

Auf dem Weg zur Basilica di Santa Maria Novella machen wir eine kurze Pause in einer Bar und trinken einen nach allgemeiner Übereinstimmung zu sauren Espresso. Dorthin werden wir nicht noch einmal gehen. Im Rückblick habe ich von der Basilica di Santa Maria Novella ohne Fotos keine Erinnerung mehr. Es war einfach zu viel „Kunst, Geschichte und Kultur“ an diesem Tag. 

 

Intensiv in Erinnerung habe ich allerdings die Farmacia di Santa Maria Novella, die inzwischen keine Farmacia mehr ist, sondern ein Parfümgeschäft ersten Ranges. Es duftet schon aus der Eingangstür. Ein Türsteher limitiert den Besucherzustrom und man muss draußen warten bis genügend Menschen mit vollen Tüten die heiligen Hallen verlassen haben. Natürlich gehen wir auch hinein und lassen uns „beduften“, aber für wenige Centiliter dreistellige Beträge zahlen, ist dann doch nicht unser Stil. Danach ist genug Stadt und Mensch und Kunst und überhaupt.

Wir laufen zur Wohnung und machen dort noch einen Pause, bevor wir in die Pizzeria Mila Porta Romana gehen. Pizzeria scheint in Italien etwas anderes als bei uns zu sein. Mehr ‚Pommesbude‘ auf Italienisch. Auswahl auf einer Essplatzunterlage, Bestellung muss am Tresen aufgegeben und nach Fertigstellung auch selber abgeholt werden. Getränke werden in Flaschen und Dosen übergeben, Plastikbecher statt Gläser. Aber . . . . eine Bombenpizza zu einem sehr verträglichen Preis. Wir sind uns einig, so eine gute Pizza haben wir alle schon lange nicht mehr gegessen. Pizza vom Profi. Wenn auch in wenig gemütlicher Umgebung.

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