Florenz – Siena

Erst noch ein wenig Florenz. Wir fahren spät in Richtung Süden.

Unsere Tochter und ihr Freund fliegen erst am Nachmittag zurück nach Bayern. Wir wollen daher gemeinsam den Vormittag miteinander verbringen.

Unsere beiden Begleiter sind wesentlich sportlicher als wir. Sie sind schon vor dem Frühstück joggend unterwegs und erkunden die Höhen der Stadt zwecks Herausforderung und Aussicht. In der gleichen Zeit packen wir ganz profan unsere Sachen und richten das Frühstück her.

Wir sind heilfroh, dass wir einerseits erst um 11:00 Uhr die Wohnung verlassen müssen und andererseits bis längstens 16:00 Uhr unser Gepäck in der Wohnung lagern können. Das vereinfacht den Vormittag ungemein.

Wir laufen noch ein wenig im Zick-Zack durch die Stadt und versuchen die möglichst abgelegenen Straßen und Gassen zu erwischen. Auch wenn es dort ruhiger wird, als auf den Hauptruten, ruhig ist es nicht. Nun ja. Ich finde aber, auch mit Hilfe der aufmerksamen Begleitung, einige ‚schicke‘ Verkehrsschilder. Künstlerisch aufgepeppt sehen sie einfach viel besser aus.

Der Tag wird immer wärmer, die Temperaturen steigen. Gott sei Dank habe ich nur ein Hemd an und auf Jacke und/oder Pullover verzichtet. Nicht weit von der Ponte Vecchio entern wir eine Eisdiele und schlagen uns den Bauch mit der köstlichen Leckerei voll, zumindest ich, die anderen sind bescheidener. Kugeln gibt es hier nicht wirklich. Das Eis wird mit einer Spachtel in die Tüte gedrückt und aufgetürmt.

Gemeinsam laufen wir zur Villa Bardini hoch. Ich erwische noch die letzten Töne eines kleinen Orgelkonzertes. Leider flitzt der Rest der Familie daran vorbei und bekommt nichts mit.

Vor den Toren des Gartens trennen sich unsere Wege. Die drei gehen in den Giardino Bardini, ich mache mich auf den Weg zum Flugplatz. Erst mal runter zum Bahnhof, dort hält die Straßenbahn, die mich zum Flugplatz bringt. Warum zum Flugplatz? Nun, unser Auto steht bei ParkinGo, einem Dienstleister, bei dem man für relativ wenig Geld sein Auto in Flughafennähe parken kann. Er ist per ÖPNV direkt sehr schlecht zu erreichen. Eine Fahrt zu ihm ist kompliziert und mit viel Fußweg verbunden. Zu seiner Dienstleistung gehört auch, dass er uns vom Flughafen abholt und zum Auto bringt. Das ist super. Also ab zum Flughafen.

Planmäßig werde ich abgeholt und zum Parkplatz gebracht. Das Auto ist affenheiß. Es hat die ganze Zeit in der Sonne gestanden. Dank an den Erfinder der Klimaanlage. Per Google Maps geht’s quer durch Florence zur Ferienwohnung. Rendezvous-System. An der Wohnung treffe ich alle anderen. Wir räumen die Wohnung aus und das Auto ein, fahren aber noch nicht sofort los. Ich habe in der Straße einen weißen Parkplatz ergattern können und zum Überfluss auch noch direkt vor dem Haus. Wir bleiben also stehen und gehen in den nahen Park, speisen dort Lampredotto, ein echt florentinisches Identifikationsgericht, das es angeblich tatsächlich nur in Florenz geben soll. Danach noch einmal quer durch die Stadt und zum Flughafen. Mein Gott ist das chaotisch. So klein er ist, so chaotisch ist es, die Kiss-and-fly-Zone zu erreichen. Wir halten letztlich irgendwo bei ‚Cargo only‘, keine 50 m vom Eingang entfernt. Kiss und . . . . arrivederci.

Und schon wieder durch die Stadt, diesmal zur Autobahn. Natürlich ist eine Maut fällig. Aber nicht viel, nur 0,80 €. Der größte Teil der Strecke nach Siena führt über eine autobahnähnlich ausgebaute, aber schlechte Straße. Das erste, das wir von Siena ‚sehen‘ ist ein großer Supermarkt. Wir haben in der Ferienwohnung alles gemeinsam verfuttert und brauchen jetzt erst einmal wieder einen Grundstock. Für zwei Tüten voller Lebensmittel dürfen wir dem Supermarkt Conad über 90 € übereignen. Schluck. Billig ist Italien nicht. Danach ab zum Campingplatz Siena Colleverde. Es ist schon zu spät, um noch mit dem Bus nach Siena zu fahren. Für heute habe ich auch keine Lust mehr und möchte einfach nur was lesen, Abendbrot essen Audiobook hören. Aber vor dem Vergnügen steht die Arbeit. Wir müssen alles, was wir in die Ferienwohnung getragen haben, wohlverpackt in zwei Reisetaschen, auch wieder im Auto an die ordentlichen Plätze verräumen. Mein Gott, hatten wir das alles wirklich in die Wohnung mitgenommen?!?!?!

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