
1864 – viel Geschichte!!
Heikes Wecker bimmelt um 07:00. Eigentlich wie immer, aber ich komme nicht aus den Federn, obwohl ich gut geschlafen habe. Bin nur durch das Gewitter bzw. den starken Regen in der Nacht zweimal aufgewacht. Aber immer wieder schnell eingeschlafen.
Nachdem Heike gefrühstückt hat, ich esse nichts, der Burger gestern war deutlich zu viel, machen wir uns auf den Weg. Kurz nachdem das Museum Dybbøl Banke geöffnet hat sind wir schon da. Angenehm, dass noch nicht so viel los ist. Im Laufe des Tages wird es immer voller.
Wir haben durch die geringe Besuchermenge den Vorteil um 11:00 eine Führung in deutscher Sprache zu erhalten, fast für uns allein. Es ist noch eine Familie mit von der Partie, von der, so scheint es, nur er wirkliches Interesse hat. Aber das ist nicht unsere Sorge. Wir können alles fragen, was wir fragen wollen.
Natürlich wird in Dybbøl Banke in erster Linie die Schlacht von 1864 thematisiert und aufgearbeitet. Aber auch alles, was zum Verständnis der Schlacht beiträgt. Z.B. warum wurde sie überhaupt geschlagen, was waren die politischen Hintergründe? Wir sind fasziniert und bleiben bis ca. 15:00 auf dem Gelände. Auf dem Gelände heißt nicht im Museum. Neben dem Museum gibt es einen Bereich rekonstruierter Gebäude und Befestigungselemente. Die eigentlichen Schanzen, kleine Festungen aus Palisaden und Erdwällen, liegen verstreut im umliegenden Gelände, sind weitestgehend geschliffen, aber denkmalgeschützt. Von daher durften dort wohl keine Rekonstruktionen vorgenommen werden. Die somit ziemlich weitläufig verstreute Anlage lädt mich zum Spazierengehen ein. Heikes Füße spielen nicht so mit.
Keiner von uns hat Lust in Sonderburg herum zu stromern. Sie soll gar nicht so schlecht aussehen, die kleine Stadt. Aber wir haben beim besten Willen keinen Drang danach. Stattdessen zieht uns eine Eisdiele (?) auf einem Bauernhof an. Heike hat die Empfehlung gefunden. Es ist keine Eisdiele, nur ein Bauernladen, in dem auch selbstgemachtes Eis verkauft wird. Sehr lecker. Es gibt sogar eine Möglichkeit draußen zu sitzen und die Erfrischung zu genießen. Aber stylisch oder gemütlich ist sicherlich anders.
Danach gehen wir erst einmal runter ans Wasser. Es ist heute sehr drückend, mäßig warm (ca. 23 Grad) und windstill. Am Wasser ist es nicht gerade so, wie ich es für Meer erwarte, es ist eher wie großer See, z.B. der Vättern in Schweden. Das Wasser ist zwar nicht brackig, aber leicht grün. Allerdings ist es salzig, wenn auch nicht viel. Trotz der Optik, wir sind an der Ostsee! Morgen werden wir zum Ausgleich an die Nordsee fahren, dass wird ganz anders. Ich springe zwar nicht ins Wasser, laufe aber, bis zum Po im Wasser stehend, darin herum. Die Temperaturen sind ok!
Am Abend bin ich müde wie Hund und würde am liebsten schon um 7 ins Bett gehen. Aber dann kann ich nicht durchschlafen, also lesen wir, ich schaue nach der aktuellen (Whisky)Auktion. Helmut lädt uns wieder ein mit ihm und den anderen Campern Wikingerschach zu spielen. Heike nimmt die Einladung an und spielt in „hoher Luftfeuchtigkeit“ (=leichtem Regen), während ich nach einer Dusche im Trockenen sitze und Tagebuch schreibe.