
Die Wettervorhersage hatte diesen Tag ja angekündigt. Regen, Regen, Regen. Ohne Unterlaß.
Und leider ist es auch so. Die „Wetterfee“ hat Recht behalten.
Morgens fieselt es Gott sei Dank nur leicht und wir können ohne uns einen nassen Pelz zu holen auf dem Campingplatz alles richten und trocken abreisen. Aber schon auf der Fahrt nach Ribe wird klar, das Freilichtmuseum Wikingerzentrum werden wir heute nicht besuchen. Wir werden statt dessen das Ribe Museum besuchen. Irgendwie haben wir nicht mehr so rechte Erinnerungen daran. Ja, wir waren schon mal hier, muss 2020 gewesen sein,.
Alle Touristen der Umgebung kommen offensichtlich auf den gleichen Gedanken. Mit und ohne Kinder, alle sind da oder kommen nachdem wir schon im Museum sind. Verständlich. Draussen regnet es und es regnet und es hört irgendwie nicht auf. Wir bekommen auf dem Museumsparkplatz die letzte Parkfläche.
Während wir uns durch’s Museum schieben kommt auch die Erinnerung. Mehr Ribe-Geschichte als Wikinger. Immer in drei Sprachen (sehr angenehm). Allerdings rast das Museum mit der Ausstellung zur Geschichte Ribes durch die Zeit und bleibt irgendwo ziemlich weit oben. Wir sind dann auch schon nach 1 1/2 Stunden aus dem Museum draussen. Länger ging beim besten Willen nicht.
Danach laufen wir in die Innenstadt. Wenn schon Ribe, ob Regen oder nicht, dann auch die geniale Eisdiele am alten Hafen / Anleger. Wir haben das Glück und können in der Eisdiele das Eis genießen und müssen nicht im Regen stehen. Wenn das so weitergeht komme ich (noch) rund(er) nach Hause.
Für ein paar Minuten setzen wir uns in den Dom. Eintritt frei. Drin ist es trocken. Aber dennoch sind nicht gerade viele Regenflüchtlinge im Gotteshaus.

Viel laufen wir nicht durch die Stadt. Hatte ich schon erwähnt?! Es regnet ohne Unterlaß. Aber wir finden trotz des kurzen Spaziergangs Herbie:

Wir können nur während der Ebbe rüber nach Mandø über den Gezeitendamm. Ebbe ist ca. um 18:00. Das ist ziemlich spät. Zumindest später als unsere übliche Ankunftszeit auf einem Campingplatz. Daher rufe ich dort an und sage „mal kurz Bescheid“. Die angenehme Antwort des Ortskundigen: Ihr könnt schon um 15:30 über den Damm fahren, dann ist er frei. Das ist ein Wort!
Wir fahren nur noch schnell einkaufen, das Nötigste für heute Abend, und machen uns dann auf den Weg. Von Ribe sind es immer noch 40 Minuten bis auf die Insel, sagt das Navi. Schnell wird klar warum.
Der Damm ist ein Kiesweg auf dem man nur 25 km/h schnell fahren darf und kann, unabhängig von den regenfesten Radfahrern. Insgesamt kommen uns mehr Fahrzeuge entgegen, als ich vermutet habe. Vielleicht haben sie auf die Befahrbarkeit des Dammes gewartet?! Auf alle Fälle ist es ein kleines Abenteuer. Das schlechte Wetter verbirgt irgendwann sowohl das Festland als auch die Insel. Wir sind auf hoher See!
Mandø ist platt und leer und einsam. Das kleine Dorf hat irgendwas unter 40 Einwohner, die Quellen sind sich da nicht ganz einig. Viel kann auf der Insel nicht los sein, das wird schnell klar. Das Gasthaus scheint der Mittelpunkt der Welt, resp. der Insel zu sein. Heute, wahrscheinlich wegen des grauen Wetters und des ausgiebigen Regens sieht das bischen Mandø, das wir sehen, total tot und traurig aus. Da hilft auch der kleine Lebensmittelladen nicht, der hier als Campingplatzverwaltung, Ferienhausvermietung und Touristeninformation fungiert. Ich gehe nur vom Campingplatz rüber in den Laden und bin danach naß wie eine Katze. Meine Regenjacke hält nicht mehr dicht. Was hat uns gebissen hierher zu kommen?
Na ja, die Wetterfee hatte mit diesem Regentag recht, vielleicht hat sie auch mit der Vorhersage für morgen recht. Es soll besser werden, ab 07:00 Uhr. Mal sehen.
Trotz Regen mache ich einen Spaziergang vor dem Abendessen durch’s Dorf und erkunde das Wesentliche.
Viel Spektakuläres kann ich von diesem Spaziergang nicht berichten. Es gibt wohl noch ein Café und ein Lunchrestaurant (geöffnet von 11-15), immerhin.
Vielleicht ist die Stimmung morgen besser. Heute sind wir mehrmals naß geworden. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Im Auto trocknet nichts. Wir müssen die Heizung einschalten. Wir beschränken sie auf die Duschkabine (Einstellung 33 Grad!) und stellen den Dachlüfter über Küche/Dusche auf die höchste Stufe. Immerhin bekommen wir die Luftfeuchtigkeit im Auto auf ca. 63% reduziert und die Sachen trocknen, wenn auch langsam. Viel Platz ist ja nicht vorhanden. Wir müssen sie drehen und wenden.