17. Tag: Almaty – das Zentrum von Süd-Kasachstan

Ein in Almaty bekanntes und oft wiederholtes Mosaik stellt eine kasachische Romeo und Julia Tragödiue dar.

Der letzte Tag – in Kasachstan. Morgen geht es zurück nach Europa!

Es tut gut, den Koffer nicht schon wieder zu packen und zu wissen, dass man ihn am Abend wieder auspacken muss. Auch die kommende Nacht bleiben wir in diesem Hotel. Heute starten wir erst um 09:00 Uhr. Das Frühstück ist nicht der Rede wert. Ich freue mich schon auf mein zu-Hause-Frühstück mit ganz viel starkem Kaffee.

Irgendwo morgens in Alamty.

Zuerst gehen wir zur orthodoxen Christi-Himmelfahrt-Kathedrale, können aber nicht rein, weil sie für Besucher noch nicht öffnet.

Christi-Himmelfahrt-Kathedrale

Also laufen wir erst einmal durch den Park an monumentalen Denkmälern vorbei zum Instrumentenmuseum.

Mänlich, entschlossen, willensstark!
Beeindruckend allemal. Aber schön???? Eher nicht.

Das Instrumentenmuseum ist der Ersatzprogrammpunkt für das geschlossene Kunstmuseum. Letzteres hätte mich ohnehin nicht begeistert. Aber auch das Musikinstrumentenmuseum ist nicht wirklich begeisterungswürdig. Viele alte Instrumente, leise Hintergrundmusik (von diesen historischen Instrumenten?) und kaum eine Erklärung, erst recht nicht in englischer Sprache. Unsere Guide versucht ihr Bestes, gerät aber mit ihren Deutschkenntnissen und den Spezialbegriffen aus dem Umfeld von Musik, Holz- und Instrumentenbau recht schnell an ihre Grenzen. Danach können wir einen Blick in die Kirche werfen. Inzwischen ist sie voll. Unheimlich viele Gläubige besuchen die Kirche, beten, zünden Kerzen an, im Prinzip schiebt man sich durch die Kirche. Es ist grenzt an ein Wunder, Fotos mit dem Smartphone ohne Menschen aufnehmen zu können. Ich zünde auch eine Kerze an, ich glaube, das erste Mal in meinem Leben. Sie ist heruntergefallen und droht zertreten zu werden.

Zur Zentralmoschee fahren wir mit dem Bus. Leider ist es problematisch darin zu fotografieren. Gläubige im Gebet dürfen nicht abgelichtet werden. Es sind welche da. Schade. Aber so richtig sehenswert ist die Moschee nicht. Sie sieht aus, wie viele Kirchen bei uns. Ein recht neuer Zweckbau der von der Gemeinde genutzt wird, aber architektonisch nicht herausragend ist. Nochmal schade.

Hier in Kasachstan, aber auch in Xinyjiang und Kirgistan scheint alles recht neu zu sein, gefühltes Durchschnittsalter 50 Jahre. Viel aus der russischen Ära (in den beiden K Ländern). Der Stadtrundgang ist, wie Stadtrundgänge sind. Denkmal für oder gegen diesen oder jenen hier und dort auch noch eines, wichtiges Theater drüben und hüben ein sehenswertes Gebäude. Hängen bleibt, die Stadt ist eine moderne Stadt und braucht den Vergleich mit Städten in Europa nicht scheuen.

Eindrücke aus dem Stadtbild.

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Die „Mittagspause“ zur Kaffeezeit verbringen wir in einem Café, in dem zumindest ein Teil der Bedienung Englisch spricht und in dem auch eine Menükarte in englischer Sprache vorgelegt wird. Ich schwelge in einem echt guten Americano und einen Käsekuchen. Beides verdient 5*. Hier verschwindet mein restliches Bargeld und übrig bleibt nur noch das, was als Trinkgeld für Guide und Fahrer vorgesehen ist. Diesmal nicht soviel wie in Kirgistan und Xinjiang.

Bei den Dunkelheitsfahrten, aber auch anderen Fahrten hat der Fahrer dadurch brilliert, dass es ihm gelang mit der linken Hand zu fahren und mit der rechten auf dem Smartphone zu chatten und zu spielen. Ein Sicherheitsrisiko. C. hat unsere Guide erst nett und höflich darauf aufmerksam gemacht und wurde erst wuchtig, als sich nichts regte, sondern das Verhalten einfach fortgesetzt wurde. Insbesondere der Fahrer fand das wohl nicht gut und zahlt es uns heute heim.

Nach dem Cafébesuch setzen wir den Stadtrundgang fort, haben aber das Ziel mit der Gondelbahn auf dem Kok-Tobe-Hügel zu fahren und dort zu Abend zu essen. M. ist heute im Hotel geblieben, ihr ging es nicht gut. Die Bitte, sie vom Hotel mit dem Bus abzuholen und zum Treffpunkt an der Gondelbahn zu bringen während wir im Regionalmuseum herumgeistern, lehnt der Fahrer rigoros ab. So. Das haben wir jetzt davon!! Nun M. nimmt ein Taxi und kommt auch an.

Eindrücke aus dem Stadtbild.

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Das Zentrale Museum der Republik Kasachstan (leider nicht fotographiert)  entpuppt sich als schwierige und spannende Aktivität. Das Smartphone unserer Guide will die Eintrittskarten nicht anzeigen, ohne Karten kein Eintritt. Irgendwie macht sie was und wurschtelt mit Agentur und anderem Smartphone, aber es dauert und dauert. Als wir dann rein dürfen steht fest, dass wir nicht viel Zeit haben. Gerade mal genug für das Gold der Skythen. Die kleine, aber in der Tat spannende Ausstellung wird uns durch einen Führer des Museums in russischer Sprache (wir sind in Kasachstan?!?!) erklärt. Unsere Guide übersetzt für uns, sehr gut sogar, soweit ich das beurteilen darf.

Plötzlich gibt es einen Alarm. Wir sollen raus. In meiner Hosentasche brummt und bimmelt es. Ich habe eine Warnmeldung von höchster Priorität erhalten. Obwohl zweisprachig, kann ich sie nicht lesen. Draussen angekommen übersetzt Google Translate für uns auf die Schnelle.

Wir haben vom Beben allerdings nichts gespürt. Später erfahren wir, dass sich das Beben keine 10 km weit entfernt in den kirgisischen Bergen ereignet hat (wirklich so nah?). Diese sind zumindest nur einen Steinwurf weit entfernt.

Jetzt fahren wir mit dem Bus zur Gondelbahn. Inzwischen ist es kühl geworden. Ich habe keinen Pulli mitgenommen. Es ist recht fröstelig in der untergehenden Sonne und oben auf dem Hügel.

Die Berge im Hintergrund stehen in Kirgistan. Die Grenze ist nah.

 

Leider hat sich auch dort ein Vergnügungspark ausgebreitet, der von zahlreichen Touristen heimgesucht wird.

Ein irgendwo angebundener Adler macht mich traurig. Ich habe die stolzen Tiere des Falkners vor Augen. Der hier guckt sogar traurig.

Von hier oben kann man im Sonnenuntergang gut die Smogschicht über Almaty erkennen. Ich glaube, das ist der einzige Unterschied zu unseren Städten. Bei uns ist die Luft (Gott sei Dank) etwas sauberer.

Das Essen ist das Beste der ganzen Reise. Es gibt sogar Rebhuhn. Sehr lecker und zart.

Abschlussdinner mit Aussicht.

Wir fahren recht früh zurück zum Hotel und kommen dort gegen 21:00 Uhr an. Koffer packen, mit Heike telefonieren und ab ins Bett. Die Nacht wird kurz. Morgen stehen wir um 04:45 Uhr auf.

Unser Hotel für die gestrige und die heutige, letzte Nacht in Asien:

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