Auf norwegischen Straßen wird bekanntlich Maut erhoben. Nicht immer und überall, aber immer mal wieder. Um die Abrechnung zu erleichtern und preiswerter zu machen, kann man sich einen AutoPASS Chip besorgen.
Im Artikel Shakespeare / Hamlet / Weltkulturerbe habe ich angedeutet, dass wir diesmal ohne Chip unterwegs sind, die Große Belt Brücke überqueren und bezahlen müssen. Aber warum ist das ärgerlich?
Ich habe einen Mautvertrag mit der Firma Fremtind abgeschlossen (es gibt auch andere Anbieter). Damit das Fahrzeug beim Durchqueren der automatischen Mautstationen erfasst werden kann, erhält man einen Chip, der an die Windschutzscheibe geklebt wird.
Auch ohne Chip werden die Fahrzeuge erfasst. Allerdings erhält man dann keinen Rabatt. Nur mit Vertrag (und Chip) erhält man Rabatte auf die angegebene Mautgebühr.
Der Chip wird nicht nur von norwegischen Mautstationen auf irgendwelchen norwegischen Straßen akzeptiert, sondern auch von einigen Fährunternehmen ausserhalb Norwegens und auch einigen Brückenbetreibern über den Dienstleister EasyGo. Der Betreiber der Große-Belt-Brücke gehört genauso dazu wie der Betreiber der Öresund-Brücke.
MIT Chip fährt man einfach durch die automatische Brückenkontrolle und fertig. Kein Anhalten, kein Bezahlen und durch. Die Mautgesellschaft erhält vom Brückenbetreiber die Daten der Durchfahrt und schickt am Ende des Monates eine Rechnung per eMail. Auf der Rechnung sind die Durchfahrten (wo und wann in welche Richtung), die Mautgebühr und die Rabatte aufgeführt. Für die Nutzung der beiden genannten Brücken erhalten Inhaber eines Mautvertrages (also mit Chip) einen ansehnlichen Rabatt.
Diesen Rabatt habe ich diesmal nicht erhalten, obwohl ich einen Mautvertrag habe.
Der AutoPASS Chip ist aktiv. Er piept beim Durchqueren der Erfassungspunkte an den Brücken (in Norwegen piept er nicht, dass wäre dort zu häufig). Mein Chip ist von 2016 gewesen, also schon fast acht Jahre alt. Daher habe ich im Oktober 2023 (!!) bei der Mautgesellschaft nachgefragt ob und ggf. wann er ausgetauscht werden sollte.
Die Mautgesellschaft hat mir im November einen neuen Chip zugeschickt, der nie bei mir ankam. Natürlich habe ich das mitgeteilt. Der neue Chip wurde gesperrt und ein weiterer wurde versandt. Allerdings ist auch dieser, trotz mehrfachem Abgleich der Adressdaten, bis zur Abreise am 08.02. nicht angekommen.
Einen Tag vor der Abreise kam der erste, verloren geglaube Chip zu Hause an. Allerdings konnte die Gesellschaft diesen nicht mehr aktivieren, da ja der Ersatzchip unterwegs war. Also bin ich mit neuem, aber irgendwie doch ohne AutoPASS Chip losgefahren und musste bezahlen.
Wer keinen Chip hat, wird auch erfasst. Die Rechnung kommt, manchmal mit starker Verzögerung. Die Mautgebühren werden nicht nur in voller Höhe fällig. Die Mautgesellschaften bedienen sich auch eines Dienstleisters zur Einforderung der Mautkosten von Ausländern. Der schlägt noch einmal eine Verwaltungsgebühr drauf. Es ist also nicht empfehlenswert, ohne Mautvertrag in Norwegen viele Mautstraßen und -Brücken zu befahren.
Wie’s geht ist auf der Website https://www.autopass.no/de/ ausführlich und hervorragend erklärt. Dort sind auch alle Mautstrecken in Norwegen gelistet. Auf der Wegsite https://www.easygo.com/en ist aufgeführt, welche Strecken dieser Dienstleister abdeckt.